Fußball

SV Waldhof erlebt Horror-Start ins neue Fußball-Jahr

Trotz einer zwischenzeitlichen Führung und einer lange Zeit passablen Vorstellung unterliegt der SV Waldhof beim direkten Konkurrenten VfB Lübeck mit 1:2 (0:0) und fällt erneut auf die Abstiegsplätze der 3. Liga zurück

Von 
Thorsten Hof
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Neuzugang Terrence Boyd (li.) war an der Entstehung der Waldhof-Führung beteiligt, ging aber ebenfalls als Verlierer vom Platz. © Imago

Lübeck. Die Rettungsmission „#üwwermstrich“ hatte der SV Waldhof werbewirksam auf seinen sozialen Kanälen schon Ende 2023 für die restliche Saison ausgerufen, doch gleich im ersten Spiel des neuen Fußball-Jahres rutschten die Mannheimer sofort wieder unter die rote Linie der 3.Liga. Das 1:2 (0:0) beim VfB Lübeck gestaltete sich dabei extrem bitter, da die Mannheimer lange mehr vom Spiel hatten, durch Marcel Seegerts Treffer (52.) mit 1:0 führten, nach einer fast zwölfminütigen Spielunterbrechung wegen Schneeballwürfen Richtung Linienrichter aus der Lübecker Kurve die Partie aber noch komplett aus der Hand gaben. Lübecks Joker Robin Velasco sorgte mit einem Doppelschlag (78., 86.) für den Sieg der Lübecker.

„Wir hatten bis zur 60 Minute alles unter Kontrolle, deshalb ist dieses Ergebnis total enttäuschend. Wir haben aber auch selbst dazu beigetragen und müssen das Ding einfach 90 Minuten klarer durchspielen“, ordnete Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm den empfindlichen Nackenschlag an der Ostseeküste ein. „Die Spielunterbrechung hat uns sicher nicht gutgetan, aber darauf alleine können wir es nicht schieben. Wir hatten weitere Möglichkeiten, die wir besser ausspielen müssen - und am Ende ist das dann eben brutaler Dritte-Liga-Fußball“, kommentierte Waldhofs Mittelfeldspieler Fridolin Wagner die bittere Pleite.

Erwartungsgemäß stand Winter-Neuzugang Terrence Boyd gleich in der Startelf der Mannheimer. Es war der einzige Wechsel den Coach Rehm im Vergleich zum letzten Spiel vor der Winterpause vornahm. Der Top-Transfer war bei den langen Verteidigern des VfB zunächst aber gut aufgehoben und konnte auch von seinen Mitspielern nicht entscheidend in Szene gesetzt werden. Generell hatte der SVW in Durchgang eins so seine Probleme, aus dem bisschen mehr an Ballbesitz etwas Zwingendes zu machen. Wenn, dann ging es meistens über die linke Seite. So auch in der 18. Minute, als Jonas Carls den letzten Ball in die Mitte spielte, Boyd aber aus kürzester Distanz an VfB-Torhüter Philipp Klewin scheiterte (18.). Immer wieder war ein VfB-Bein dazwischen, die Eckbälle brachten nichts ein, viele Bälle der Mannheimer gerieten nach vorne zu lang oder zu unpräzise.

Zum Glück für die Mannheimer konnten auch die Lübecker keine besonderen Akzente setzen, ihre wenigen Möglichkeiten wirkten allerdings gefährlicher. So verpasste Marius Hauptmann eine Hereingabe von der linken Seite im Fünfmeterraum nur knapp (27.) und als sich der Waldhof nach einer eigenen Ecke und Malte Karbsteins Luftloch vor dem gegnerischen Strafraum auskontern ließ, zielte Manuel Farrona Pulido letztlich zu zentral, um SVW-Keeper Lucien Hawryluk in Bedrängnis bringen zu können (39.). Mit einem leistungsgerechten 0:0, das mit Blick auf die Offensiv-Aktionen auch den Tabellenstand beider Teams widerspiegelte, ging es in die Pause.

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Nachdem Wechsel deutete zunächst Velasco an, dass mit ihm zu rechnen ist (51.), danach hatte aber der Waldhof klar Oberwasser und ging verdient in Führung. Eine Flanke auf Boyd konnte der VfB nicht klären, Julian Rieckmanns Schuss wurde noch geblockt, danach traf aber Seegert sehenswert von der Strafraumkante mit seinem ersten Tor seit Mai 2022 zur Waldhof-Führung (52.). Danach sah der SVW wie der sichere Sieger aus, als die Partie dann aber für zwölf Minuten unterbrochen wurde, kam der Waldhof sichtlich aus dem Tritt, während Lübeck noch einmal alles für die „dritte Halbzeit“ mobilisierte. Erst klärte Seegert nach einem langen Ball unglücklich vor die Füße Velascos, der zum 1:1 traf (78.) und auch vor dem 1:2 war der SVW-Kapitän die tragische Figur. Seegert spielte zwar den Ball gegen den heranstürmenden Mats Facklam, doch die Kugel kam wieder zu Velasco, der aus der Distanz den umjubelten Siegtreffer erzielte. Facklam rauschte in dieser Situation in Seegert hinein, der sich an den Rippen verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte - was wiederum SVW-Trainer Rehm auf die Palme brachte. „So was nicht zu sehen, ist bitter“, sagte Rehm in Richtung von Schiedsrichter Nico Fuchs (Bergisch Gladbach). „Auch deshalb gehen wir hier als Verlierer vom Platz“, sagte der Waldhof-Coach.

SV Waldhof: Hawryluk - Jans, Seegert (90. Riedel), Karbstein, Carls - Rieckmann, Wagner - Arase (63. Okpala), Bahn (90. Hawkins), Gouras (77. Herrmann) - Boyd.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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