Fußball

Schnatterers fulminanter Waldhof-Schlussspurt

Von 
Thorsten Hof
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Hatte mit zwei Toren und vier Vorlagen in den letzten drei Spielen jede Menge Grund zum Jubeln: Marc Schnatterer. © Ruffler/Pix

Mannheim. Ob es Zufall ist oder es einen Zusammenhang gibt - darüber darf eifrig spekuliert werden, aber manche Zahlen fallen eben auf. So wie etwa die Leistungsdaten von Drittliga-Profi Marc Schnatterer. Der gehörte zwar schon die gesamte Spielzeit zu den absoluten Leistungsträgern des SV Waldhof, doch nachdem Ende April seine Zukunft geklärt war und der 36-Jährige bekanntgab, dass er bei den Blau-Schwarzen noch ein weiteres Jahr dranhängt, drehte der Routinier nochmals so richtig auf.

Zwei Tore und vier Vorlagen in den letzten drei Saisonspielen lautet seitdem die jüngste Bilanz Schnatterers, allein beim abschließenden 7:0 gegen den TSV Havelse glänzte der Ex-Heidenheimer mit dem Führungstor zum 1:0 sowie zwei Vorlagen und katapultierte sich mit insgesamt elf Toren und neun Assists auf Augenhöhe mit dem bisherigen SVW-Top-Scorer Dominik Martinovic . Und auch der Frage nach dem „Warum“ für den jüngsten Höhenflug weicht der Mann mit der Nummer 13 nicht aus.

„Das Leben verändert sich“

„Vielleicht musste ich eine Antwort geben. Wenn zu lesen und zu hören ist, dass man nachgelassen hat oder in einem Tief steckt - dann muss man schauen, dass man da wieder rauskommt“, sagt Schnatterer mit einem bissigen Lächeln. Die leisen ersten Abgesänge, Spekulationen über ein Karriereende angesichts einer leichten Flaute im Frühjahr - sie haben den Muster-Profi sichtlich gefuchst. Dass er sich nun so eindrucksvoll zurückmelden konnte, war sicher ein Stück Genugtuung.

Den leichten Knick nach der starken Hinrunde, in der der Neuzugang aus Heidenheim die Erwartungen erfüllen konnte und die Messlatte entsprechend hoch legte, räumt der erfahrene Profi dabei durchaus ein. „Ich kann das schon einordnen, da gab es eine kleine Delle, in der ich mir gewünscht hätte, mehr einbringen zu können“, sagt Schnatterer. „So eine lange Saison geht auch an mir nicht spurlos vorbei, egal wie viel Erfahrung man hat. Vielleicht hat es auch was mit dem Alter zu tun - und das man zu Hause eben eine Aufgabe mehr hat“, spielt der Routinier auf die Geburt seines Söhnchens Luis Anfang Februar an. „Das sollen alles keine Ausreden sein. Aber manchmal verändert sich eben etwas im Leben - und dann musst du damit auch zurechtkommen“, weiß der Heilbronner.

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Dass er nun zum Liga-Ausklang gezeigt hat, dass mit dem schärfsten rechten Fuß der Liga weiter zu rechnen ist, dürfte Schnatterer entsprechend Spaß gemacht haben. Zudem zog er Motivation aus der Konstellation gegen Ende der Spielzeit. „Ich habe einfach versucht, noch einmal Gas zu geben, weil die Chance, auf Platz vier oder eben so gut wie möglich abzuschneiden, immer noch da war. Wir wollten besser sein als im Vorjahr und das haben wir jetzt auch richtig gut hingekriegt“, zieht Schnatterer eine insgesamt positive Saisonbilanz. „Klar, war ein bisschen mehr drin, aber wir hatten insgesamt mehr schöne Momente als Tiefschläge“, ist die bewährte Offensivkraft mit der Spielzeit im Reinen.

Klare Vorstellung vom neuen Trainer

Nun steht am Wochenende noch das Endspiel im Landespokal an, parallel zur Vorbereitung auf den Saisonabschluss blickt Schnatterer dabei mit Spannung auf die Entscheidung darüber, wer Nachfolger von Trainer Patrick Glöckner wird. „Ich mach’s jedenfalls nicht“ , lacht der Routinier und berichtet, dass die SVW-Profis mit höherklassiger Erfahrung hier nicht unbedingt eingebunden sind. Ein gewisses Profil wünscht sich der 36-Jährige aber durchaus vom „Neuen“.

„Wir haben immer versucht, Fußball zu spielen. Insofern benötigen wir schon fußballerische Lösungen. Dazu eine gute Mentalität, Zug im Training und eine gewisse Hierarchie. Auch das muss der Trainer mit beeinflussen. Dass von Beginn an alle mitziehen - dafür ist die Mannschaft wie auch der neue Trainer verantwortlich. Und wenn uns dass gelingt, dann hoffe ich, dass wir wie in der zurückliegenden Saison die Fans mit begeisterndem Offensiv-Fußball mitnehmen können“, blickt Schnatterer nach vorne - ganz unabhängig von Zahlen und Leistungsdaten.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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