Mannheim. Es ist das Überraschungs-Spitzenspiel und ein immer wieder brisantes Derby: Am Samstag (19.30 Uhr) empfängt die SG Heddesheim als Dritter der Handball-Badenliga den Zweiten TV Friedrichsfeld. „Tatsächlich hätte man vor der Runde eher andere Mannschaften nach zehn Spieltagen da oben vermutet“, sagt SGH-Trainer Frank Schmitt. Aber mit stabilen Leistungen haben sich beide Teams in der Spitzengruppe etabliert.
„Heddesheim steht zu Recht da oben. Sie haben eine sehr gute erste Sieben. Was ihnen vielleicht etwas fehlt, ist die Tiefe im Kader“, meint Friedrichfelds Sprecher Florian Kuhn und benennt damit das Problem von SGH-Coach Schmitt, das dieser bestätigt: „Wir sind personell einfach nicht breit genug aufgestellt. Da wird es nach 45 Minuten immer richtig schwer.“
Nur vier Rückraumspieler
Aktuell kommt hinzu, dass Jonas Bauer, Tom Stephan und Rouven Hoffmann angeschlagen sind und im Training fehlten. „Wenn man ohnehin nur vier Rückraumspieler hat, dann leidet darunter natürlich die Vorbereitung“, so Schmitt, der aber gleich nachschiebt: „Wir jammern nicht, sondern gehen mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel und wollen zu Hause natürlich gewinnen.“
Damit dies gelingt, gilt es in Augen des langjährigen Friedrichfelder Trainers auf der SGH-Bank, die stabile, defensive und körperlich robuste 6:0-Deckung der Gäste in Bewegung zu bekommen, um Lücken zu reißen. „Wir haben leider niemanden, der mal von neuneinhalb Metern einfache Tore macht.“ Zudem müsse sein Team die erste und zweite Welle des TVF unterbinden und gleichzeitig das eigene Umschaltspiel funktionieren, um möglichst erst gar nicht in den kräftezehrenden Positionsangriff zu müssen.
Während Schmitt den Derby-Charakter der Partie gar nicht zu hoch aufhängen möchte – „in der Badenliga kennt man sich immer in- und auswendig und fast jedes zweite Spiel ist ein Derby“ – ist für die Friedrichsfelder das Spiel ein ganz besonderes. „Es kribbelt schon im Team“, hat TVF-Coach Markus Gutsche, der früher auch schon in Heddesheim aktiv war, beobachtet.
Viernheim im Hessen-Duell
Vier Faktoren gilt es aus Friedrichsfelder Sicht zu beachten, um die Oberhand zu behalten: Erstens gelte es, ins Tempospiel zu kommen. Zweitens: eine harte, aber disziplinierte Deckung zu stellen und Zeitstrafen zu vermeiden. Drittens: das Torhüter-Duell zu gewinnen. Und viertens: die eigenen Ballverluste zu minimieren. „Heddesheim kann extrem hohes Tempo gehen. Wenn wir aber konzentriert spielen und die Bälle nicht wegwerfen, dann ist das schon ein ganz wichtiger Faktor“, so TVF-Sprecher Kuhn.
Für den TVF spricht, dass er in Bestbesetzung anreist und somit die Intensität über die komplette Spielzeit hoch halten kann. Markus Gutsche sieht Heddesheim in eigener Halle zwar als Favorit. „Aber letztlich wird ein ganzes Stück weit auch die Tagesform entscheidend sein“.
Zwei Mannschaften, die eigentlich vor der Runde zu den Titelfavoriten gezählt wurden, treffen sich am Samstag (19.30 Uhr) zum Hessen-Derby der Badenliga: Der TSV Amicitia Viernheim empfängt als Siebter den Tabellenachten TSV Birkenau. Mit einem Heimsieg könnte Viernheim gleich mehrere Plätze im engen Mittelfeld gutmachen. me
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