Mannheim. Der TV Friedrichsfeld kann nicht nur Auswärtsspiele, sondern auch Spitzenspiele. Das ist die Erkenntnis nach dem 32:30 (18:11)-Heimsieg gegen die SG Pforzheim/Eutingen II. Der TVF scheint in dieser Saison gefestigter als in den vergangenen Jahren, als das Team zu Hause zwar die nötigen Punkte sammelte. In fremder Halle bekam der TVF aber kein Bein auf den Boden und sah gegen die Top-Teams auch in der Lilli-Gräber-Halle meist schlecht aus. Doch die Leistung gegen den bisherigen Tabellendritten und das Untermauern des eigenen zweiten Platzes zeigen, dass die Badenliga-Handballer unter Trainer Marcus Gutsche auf einem guten Weg sind.
„In der ersten Hälfte haben wir wirklich gut gespielt, aber leider schon ein paar gute Gelegenheiten ausgelassen und drei, vier Konter weggeworfen“, meinte Gutsche mit Blick auf die 18:11-Pausenführung. „Da hätten wir sogar noch deutlicher führen müssen.“
Nach dem Seitenwechsel blieb Friedrichsfeld bis zum 23:14 (39.) am Drücker, dann schlichen sich Nachlässigkeiten ein und Pforzheim kam im Gegenzug immer besser in die Partie. „Mit unseren eigenen Fehlern haben wir den Gegner stark gemacht“, meinte TVF-Sprecher Florian Kuhn. Pforzheim holte Tor um Tor auf und war beim 28:25 (48.) wieder auf Tuchfühlung. In der hektischen Schlussphase schien tatsächlich noch der Ausgleich möglich zu sein. Die Gäste markierten den 31:30-Anschlusstreffer, und in den letzten 30 Sekunden war der Druck auf Friedrichsfeld enorm. Doch dann war es Routinier Tobias Seel, der kühlen Kopf behielt und drei Sekunden vor der Schlusssirene zum erlösenden 32:30 einnetzte.
„Natürlich waren die 19 Gegentore in der zweiten Hälfte zu viel“, monierte Gutsche, der seiner Mannschaft dennoch eine über weite Strecken gute Leistung gegen einen ganz starken Gegner attestierte. Nach dem Heimsieg blickte der TVF gleich wieder nach vorn: Die Friedrichsfelder sind am Samstag im nächsten Spitzenspiel gefordert, müssen zum neuen Liga-Dritten SG Heddesheim. „Das ist ein ganz besonderes Spiel für uns“, so Kuhn. „Darauf freuen wir uns jetzt und gehen diese Aufgabe mit viel Selbstvertrauen an.“
Heddesh. – Heidelsheim/H. 26:31
Das verlorene Spiel gegen Heidelsheim bedeutet nicht nur die zweite Niederlage in Folge für Heddesheim, sondern gleichzeitig auch den Verlust der Tabellenführung, wobei dies für Trainer Frank Schmitt nur eine Randnotiz war: „Es war schön, vorn zu stehen, aber wir sind auch realistisch genug zu wissen, dass wir nicht nach ganz oben gehören.“ Einer der Gründe für seine Aussage: Die fehlende Breite im Kader, die auch gegen Heidelsheim deutlich wurde. Während die Gäste, die nun neuer Spitzenreiter sind, fast nach Belieben durchwechseln konnten, ging Heddesheim in der zweiten Hälfte die Kraft aus.
In den ersten 30 Minuten spielte die Schmitt-Sieben stark, hielt gegen den Titelfavoriten mit und ging hohes Tempo. Eine Zwei-Tore-Führung zur Pause war der Lohn. Nach dem Seitenwechsel blieb es bis zum 21:21 (46.) ausgeglichen, dann setzte sich Heidelsheim allmählich ab und profitierte von seiner gut besetzten Bank. Die kampfstarken Gastgeber verkürzten nach dem 22:25 (49.) zwar nochmals auf 24:25 (51.), doch die Schlussphase gehörte Heidelsheim. „Am Ende geht die Niederlage in Ordnung. Wichtig war, dass man mit der eigenen Leistung zufrieden sein konnte“, sagte SGH-Sprecher Theo Geiger.
Dossenheim – Viernheim 28:32
Pflicht erfüllt lautete das Fazit der Viernheimer. Bis zum 22:25 (45.) sah es nach der nächsten herben Enttäuschung für die Südhessen aus, dann steigerten sie sich in der Deckung, trafen sechs Mal in Folge zum 28:25 (52.) und ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. me
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