Mannheim. Jörg Höpfner wirkte nach dem 1:1 (1:0) Unentschieden gegen den TSV Schönau ein wenig zerknirscht. Der Cheftrainer des FV 03 Ladenburg möchte mit seinem Team bekanntermaßen nicht nur den Aufstiegsrelegationsplatz sichern, sondern im Optimalfall den Druck auf Tabellenführer SC Käfertal erhöhen und das Duell um die Meisterschaftskrone der Mannheimer Kreisklasse A 2 offenhalten. Im Kampf um die Tabellenspitze musste das Remis gegen die stark aufspielenden Schönauer jedoch als Rückschlag angesehen werden.
„Wir konnten unser Leistungsvermögen nicht ausschöpfen und haben zu viele Zweikämpfe verloren. Die Beine wirkten schwer“, führte Höpfner die Punkteteilung unter anderem auf die mangelnde Spritzigkeit seiner Mannschaft zurück. „Das Remis tut einfach richtig weh“, brachte Ladenburgs Top-Torjäger Murat Güngör seine Enttäuschung sogar noch deutlicher zum Ausdruck.
Dabei startete der FV furios. Resultierend aus einem scharf getretenen Eckstoß markierte Innenverteidiger Frederik Bastian Jürgensen die schnelle Führung per Kopf (8.). „Nach dem 1:0 haben wir es verpasst, rechtzeitig nachzulegen und die sich bietenden Chancen zu verwerten“, haderte Höpfner mit der Effizienz seiner Truppe.
Dustin Lelek als Spielverderber
Auf der anderen Seite präsentierte sich Schönau in einer anderen Verfassung als am vorherigen Spieltag, als die Elf von Cheftrainer Jürgen Knoll dem MFC Phönix noch deutlich mit 1:6 unterlegen war. Der TSV legte die Anfangsnervosität nach und nach ab und stellte die zweitbeste Defensive der Liga mit zunehmender Spieldauer vor große Herausforderungen. Als nach einer halben Stunde Dustin Lelek im Strafraum ins Straucheln geriet, sich trotzdem nicht fallen ließ und Ladenburgs Schlussmann Leon Kick im Eins-gegen-Eins-Duell prüfte, verbuchte der TSV seine erste hundertprozentige Torchance (30.).
Das Spiel entwickelte sich zu einem offenen wie auch intensiven Schlagabtausch. Beide Mannschaften kämpften um jeden Ball und gingen resolut zu Werke. Manchmal kochten die Gemüter etwas über, Rudelbildungen waren die Folge. Nach 70 Minuten stand erneut Dustin Lelek im Mittelpunkt des Geschehens. Der langgewachsene Mittelstürmer tankte sich gegen mehrere Ladenburger durch und schob den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 ins lange Eck (70.). „Vor diesem Treffer kann ich nur den Hut ziehen. Was für eine starke Individualleistung“, zollte Güngör dem Auftritt des effizientesten TSV-Torschützen Respekt.
Während Lelek als Goalgetter erwartungsgemäß in der Startformation zu finden war, musste sein Ladenburger Pendant Güngögr zunächst auf der Bank Platz nehmen. Doch dafür gab es Gründe: „Ich habe zu Hause drei kleine Kinder, die in der Prioritätenliste ganz oben stehen. Da kann ich nicht an jeder Trainingseinheit teilnehmen“, verriet der 31-jährige Familienvater, der, wie sein Cheftrainer, von einer verdienten Punkteteilung sprach und den Aufstieg weiterhin fest im Visier hat. „Die Mannschaft kann definitiv in der Kreisliga spielen. Wenn der Zusammenhalt innerhalb des Teams nicht so groß wäre, würden viele Akteure auch in einer höheren Spielklasse auflaufen“, unterstrich Güngör nochmals die hohen Ambitionen in der Römerstadt.
Trendwende beim TSV
Auf Schönauer Seite atmeten alle Beteiligten nach Abpfiff erst einmal tief durch. Der Trend geht wieder nach oben: „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt, als Einheit agiert, maximalen Einsatz an den Tag gelegt und ein leistungsgerechtes Remis erkämpft“, lobte Trainer Knoll die deutlich erkennbare Steigerung. Wie sein Kollege monierte er jedoch auch die Chancenverwertung seines Teams. „Das ist jetzt aber Meckern auf allerhöchstem Niveau. Die Truppe ist jung und wird in den kommenden Monaten weiter wachsen“, wollte Knoll an einem für den TSV Schönau zufriedenstellenden Nachmittag kein Haar in der Suppe suchen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-rueckschlag-fuer-ladenburg-_arid,2066321.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/schoenau.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ladenburg.html