Handball

Spieler der Rhein-Neckar Löwen bei der WM - Lohn für Leistung

Gleich acht Spieler der Rhein-Neckar Löwen reisen zur Handball-WM in Polen. Einer bangt um seine Teilnahme. Nur ein kleiner Kader wird in der Heimat trainieren - aber zwei Verletzte sollen wieder dabei sein

Von 
Marc Stevermüer
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Löwe Albin Lagergren wurde im vergangenen Jahr mit Schweden Europameister und möchte nun im eigenen Land den WM-Titel nachlegen. © Marijan Murat/dpa

Mannheim. Nach dem Jahreswechsel verschlägt es Sebastian Hinze erst einmal nach Polen. Der Trainer des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen will sich in der nächsten Woche in Kattowitz und Krakau ein paar Partien bei der Handball-Weltmeisterschaft ansehen – und wird dabei dann auch Profis aus seinem Kader zu Gesicht bekommen. In Kattowitz spielt nämlich die deutsche Auswahl, zu der die Löwen Patrick Groetzki, Joel Birlehm, Juri Knorr und Jannik Kohlbacher gehören.

Möglicherweise steht in der dortigen Arena auch Kristjan Horzen auf dem Feld, der Slowene hat seine Nominierung aber noch nicht sicher und gehört bislang nur zum vorläufigen WM-Aufgebot des EM-Vierten von 2020.

Bereits fest von ihren Nationaltrainern eingeplant sind hingegen die Schweden Mikael Appelgren, Albin Lagergren und Olle Forsell Schefvert sowie der Isländer Ymir Gislason. Macht in Summe acht Löwen, die definitiv an der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden teilnehmen. Mit Horzen wären es sogar neun. Kurzum: Der Aufschwung des Bundesligisten spiegelt sich nun auch bei den WM-Nominierungen wider, die Spieler werden für ihre teils überragenden Leistungen belohnt.

Uwe Gensheimer wohl wieder dabei

Für Hinze bedeutet das wiederum, dass er nur einen ganz kleinen Kader am 16. Januar begrüßen kann, wenn die Löwen in Kronau wieder das Training aufnehmen. „Das wird überschaubar“, sagt der Coach, der dann aber immerhin wieder mit den zuletzt verletzt fehlenden Uwe Gensheimer und Niklas Michalski rechnen kann und sich bis zur Rückkehr seiner Stars genau ansehen wird, wie sich denn so die jungen Kräfte wie etwa Elias Scholtes, Robert Timmermeister, Mats Grupe oder eben auch Michalski schlagen werden. Die Eigengewächse haben allesamt Profiverträge bei den Löwen und sehr viel Talent, aber eben auch geringe Aussicht auf Einsatzzeit. Welche Zukunft haben sie also beim zweifachen deutschen Meister?

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„Es geht immer um die Frage, wen können wir direkt integrieren und bei wem ist das vielleicht über Umwege möglich und wir halten den Kontakt“, sagt Hinze und hat dabei sicherlich das eine oder Leihgeschäft samt Zweitspielrecht im Kopf. Gleichzeitig stellt er aber auch klar: „Wir werden nicht von jedem die Karriere planen können. Aber wir wollen für jeden eine gute Entscheidung, auch wenn das erst einmal mit einem Abschied von den Löwen einhergeht.“

Während die jungen Talente also in den nächsten Wochen reichlich Möglichkeiten für Werbung in eigener Sache erhalten, kämpft mehr als die Hälfte des Löwen-Teams um WM-Medaillen. Die besten Chancen auf Edelmetall dürfen sicherlich die Schweden als Europameister haben, noch dazu genießen die Skandinavier den Heimvorteil.

29-jähriger Forsell Schefvert erstmal nominiert

„Das wird ein großer Spaß“, glaubt Löwe Lagergren, der im vergangenen Jahr entscheidenden Anteil am EM-Triumph seiner Mannschaft in Ungarn hatte. Von einer Favoritenrolle für sein Team will der Rückraum-Linkshänder trotz großer Klasse im Kader und den eigenen Fans im Rücken aber nichts wissen: „Es sind so viele gute Mannschaften dabei, da wird es am Ende auch auf die Tagesform ankommen.“

Zum ersten Mal überhaupt für sein Heimatland wurde Forsell Schefvert nominiert – und zwar mit 29 Jahren. Also im fortgeschrittenen Handball-Alter. „Besser spät als nie“, kommentiert er mit großer Freude seine Berufung, die er sich durch überragende Leistungen bei den Löwen verdiente. Das sieht auch sein Nationaltrainer Glenn Solberg so: „Olle ist wertvoll für eine Mannschaft, weil er Qualitäten in der Abwehr und im Angriff mitbringt. Er hat sich diese Chance verdient.“ Und ist vielleicht am Final-Wochenende in Stockholm dabei. Auch dann will Hinze wieder vorbeischauen.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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