Hannover. Bei der anstehenden Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) werden die recht strengen Corona-Regeln für die Spieler möglicherweise noch einmal gelockert. Das deutete Alexander Kromer an. „Es gibt da vielleicht noch eine Entwicklung“ sagte der Sportvorstand des Deutschen Handballbundes.
Bislang sieht das Konzept des Weltverbandes IHF vor, dass alle Spieler geimpft oder genesen sein müssen und drei Tage vor der Ankunft in den Spielorten einen negativen PCR-Test vorweisen. Nach der Vorrunde und Hauptrunde müssen sich zudem alle Spieler und Verantwortlichen einem Schnelltest unterziehen. Bei einem positiven Test wird die Person mindestens fünf Tage isoliert und kann frühestens danach mit einem negativen PCR-Test zurückkehren.
Kritik daran kam zuletzt von der schwedischen und der isländischen Nationalmannschaft, weil die Regeln strenger seien als die Vorgaben in den Gastgeberländern und deswegen nicht der gelebten Realität entsprächen. Polen und Schweden haben Quarantänepflicht und andere Maßnahmen ausgesetzt.
„Eine verdammte Schande“
„Es ist eine verdammte Schande, wenn man die WM zu Hause spielt und nicht so leben kann, wie wir in Schweden leben“, sagte der schwedische Co-Trainer Michael Apelgren (nicht zu verwechseln mit Mikael Appelgren von den Rhein-Neckar Löwen).
Islands Nationaltorwart Björgvin Gustavsson äußerte sich in einem offenen Brief: „Wenn die IHF diese Maßnahmen zum Schutz der Spieler implementieren wollte, hat sie damit genau das Gegenteil erreicht. Und ich denke, ich spreche für alle. Das Corona-Trauma der letzten Turniere ist bei den Spielern immer noch sehr präsent und beeinträchtigt die Athleten, die gesund sind, mehr als Corona.“
Zuvor hatte er in Richtung IHF auf Twitter geätzt: „Machen Sie Witze mit den Covid-19-Einschränkungen für die WM? Versuchen Sie, unseren Sport zu zerstören? Handballfreunde, was tun? Wir müssen das stoppen!“ mast
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