Fußball

Rasenspieler bei der Premiere viel zu naiv

Oberliga-Aufsteiger VfR Mannheim kehrt mit einem deftigen 0:4 vom FC 08 Villingen zurück. Am Dienstag geht es gleich im Landes-Pokal weiter

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Reiner Bohlander
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Marco Raimondo-Metzger (Nr. 30) köpft in dieser Szene aufs Villinger Tor, bleibt aber ohne Erfolg. Später sah der VfR-Akteur Gelb-Rot. © Edmund Nohe/VfR

Mannheim. So hatten sich die Offiziellen und Spieler des VfR Mannheim den ersten Auftritt in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg nach 2996 Tagen Abstinenz nicht vorgestellt. Beim FC 08 Villingen verlor der Aufsteiger deutlich mit 0:4 (0:2). Coach Volkan Glatt sagte: „So ein Ergebnis darf natürlich nicht zustande kommen. Villingen war vorne sehr effektiv. Wir dagegen waren einfach zu naiv und sind regelrecht in die gegnerischen Konter gelaufen.“

Serkan Zubari, der Sportvorstand der Mannheimer, versuchte nach dem ersten Ligaauftritt noch das Positive herauszuziehen: „Das hat alles gar nicht so schlecht ausgesehen. Wir hatten gefühlt mehr Ballbesitz, aber die Villinger haben eben einfach den Ball in unser Tor versenkt.“

Lawalls früher Patzer

VfR Mannheim: Lawall – Denefleh (46. Ulusoy), Becker, ...

VfR Mannheim: Lawall – Denefleh (46. Ulusoy), Becker, Titsch-Rivero, Neuner (46. Arthee), Sahiti (60. Sanyang), Amin, Pander, Szarka, Metzger, Polat.

Tore: 1:0 Ceylan (30.), 2:0 Sökler (44.), 3:0 M’Boob (56.), 4:0 Rodewald (88.).

Schiedsrichter: Timo Bugglin (Binzen).

Karte: Gelb-Rot für Raimondo-Metzger (82.).

Zuschauer: 900.

Beste Spieler: Sökler – Amin.

Einen schlechten Tag hatte beim VfR vor allem Torwart Paul Lawall. Der Villinger Angreifer Marcel Sökler setzte den Mannheimer Schlussmann unter Druck und Lawall spielte das Leder plötzlich zum 08er Tevfik Ceylan, der aus 18 Metern ins quasi leere Tor zur 1:0-Führung der Schwarzwälder schoss (30.). Danach lief praktisch alles völlig gegen die Mannheimer.

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„Fehler passieren im Fußball. Paul hat uns in der Vergangenheit schon so viele Spiele gewonnen. Ich denke, das wird ihm sicher in Zukunft nicht mehr passieren“, nahm VfR-Coach Glatt seinen Keeper in Schutz: „Genauso schlecht ist es, wenn der Stürmer zwei Meter vor dem Tor den Ball nicht versenkt.“ Der Trainer spielte dabei wohl auf die vergebene Großchance in der 6. Minute an, als VfR-Zugang Marcel Titsch-Rivero das Kunststück schaffte, die Kugel aus kurzer Distanz nicht ins Villinger Tor, sondern über den Kasten zu schießen.

Die Mannheimer zeigten sich nach dem unglücklichen Rückstand zwar sehr bemüht und spielerisch vielleicht auch einen Tick besser als der Gegner, doch die Schwarzwälder waren einfach cleverer. Sökler erhöhte nach einem Angriff über Außen per Kopf auf 2:0 (44.). Abdu M’Boob traf nach einem Freistoß zum 3:0 (56.) und Nico Rodewald gelang per Hacke der 4:0-Endstand für Villingen (88.).

„Dass wir mehr Ballbesitz hatten, war wohl in der Villinger Taktik angelegt“, analysierte Volkan Glatt nach der Partie. Der Coach musste selbst erst einmal tief durchatmen, denn die Vorbereitung beim VfR war eigentlich gut gelaufen. „Ich denke, so ein Ergebnis wird uns nicht noch einmal passieren“, gab sich der Coach kämpferisch.

Gelb-Rot für Raimondo-Metzger

Zu allem Überfluss sah in der Schlussphase auch noch VfR-Spieler Marco Raimondo-Metzger die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns (82.). Coach Glatt machte nach dem Spiel klar: „Dazu sage ich nur, dass wir das intern besprechen werden.“ Raimondo-Metzger trug nicht mehr die Kapitänsbinde. Die hatte in Villingen Max Denefleh, der zur Pause aber angeschlagen raus musste.

Viel Zeit, sich zu ärgern, hat der VfR Mannheim nicht. Bereits am Dienstagabend, 8. August, steht das Drittrundenspiel im badischen Fußballpokal an. Die Rasenspieler müssen dann um 19 Uhr beim Oberligakonkurrenten FC Nöttingen ran.

„Wir müssen mal schauen, wer fit ist“, sagte Glatt. „Es gab nun schon einige Blessuren. Die Jungs haben in Villingen ja wirklich alles rausgehauen. Vielleicht hat Nöttingen am Dienstag auch die Favoritenrolle inne, aber wir wollen alles versuchen und Vollgas geben.“ Der Coach machte klar: „Wir werden nach dieser Niederlage unseren Fußball sicher nicht ändern.“

Freier Autor

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