Es wurde noch einmal brenzlig, richtig brenzlig. Bis drei Minuten vor der Schlusssirene sah es am Freitagabend so aus, als würden die Adler Mannheim den 3:1-Vorsprung bei den Kölner Haien souverän nach Hause schaukeln. Zwar hatte die Mannschaft von Trainer Bill Stewart nicht geglänzt, die Tore von Tim Wohlgemuth (8.), Matt Donovan (31.) und Jordan Szwarz (43.) reichten jedoch, um auf die Siegerstraße einzubiegen. Dann überschlugen sich aber die Ereignisse: Arkadiusz Dziambor wanderte in die Kühlbox, Kölns Trainer Uwe Krupp brachte den sechsten Feldspieler, und dann kassierte auch noch Szwarz eine Strafe.
Einer behielt aber die Übersicht und war die Ruhe selbst: Arno Tiefensee. Der 20-jährige Torhüter zeigte die nächste abgebrühte Leistung, insgesamt verbuchte er 37 Paraden und trieb vor allem Haie-Scharfschütze Andreas Thuresson zur Verzweiflung: Was der 34-jährige Schwede auch versuchte - Tiefensee hatte die passende Antwort parat. Kein Wunder, dass der Mannheimer Rückhalt sich das nächste Lob seiner Teamkollegen einholte, nachdem er bereits unter der Woche beim 3:2-Erfolg gegen München zum Unterschiedsspieler stilisiert worden war. „Arno hat toll für uns gespielt, das war unglaublich“, betonte Szwarz, und Wohlgemuth ergänzte anerkennend: „Arno hat ein brutales Spiel gemacht.“

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Bereits nach der bärenstarken Vorstellung gegen den Tabellenführer aus der bayrischen Landeshauptstadt am Dienstag hatte Tiefensee erklärt, dass er von Partie zu Partie selbstbewusster auftrete und immer mehr das Gefühl bekomme, in der DEL angekommen zu sein. Diesem Eindruck lässt sich nicht widersprechen. Nach seinem sechsten DEL-Einsatz steht der 20-Jährige bei einer beeindruckenden Fangquote von 92,7 Prozent - das bedeutet Rang zwei hinter dem Schwenninger Joacim Eriksson (93,35). Beim Gegentorschnitt (2,17) ist Tiefensee die Nummer fünf der Liga - vor ihm liegt in diesem Ranking unter anderem sein Teamkollege Felix Brückmann (2,06).
Nach dem Wechsel von Dennis Endras zu den Augsburger Panthern vor der Saison hatten sich im Adler-Umfeld viele die Frage gestellt: Was passiert, wenn sich Brückmann verletzt und länger ausfällt? Sie gingen davon aus, dass der Club eine Ausländerlizenz für einen Torhüter offenhält. Tiefensee hat gezeigt, dass die Sorgen unbegründet sind. „Arno strahlt großes Selbstvertrauen aus“, betonte Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara zuletzt. „Er trainiert gut und weiß, was man machen muss, um Erfolg zu haben. Mit Felix Brückmann könnte er aber auch keinen besseren Mentor haben.“
Da Brückmann am Freitag in Köln nach seiner Erkrankung noch nicht fit genug für sein Comeback war, ist es gut möglich, dass Tiefensee auch am Sonntag (14 Uhr/SAP Arena) im Heimspiel gegen die Augsburger Panther zwischen den Pfosten steht. Für die Mannheimer geht es darum, sich mit einem guten Gefühl in die anstehende Deutschland-Cup-Pause zu verabschieden. „Wir haben am Sonntag viel vor“, sagte Wohlgemuth. Und Szwarz meinte: „Wenn wir auch dieses Spiel gewinnen, wäre das gut für den Kopf.“ Die Fans werden am Sonntag jedenfalls auf ihre Kosten kommen. Beim ersten Familientag in dieser Saison gibt es viele Aktionen, Höhepunkt ist die Autogrammstunde im Overtimebereich mit der gesamten Mannschaft nach der Partie.
Das nächste Spiel der Adler am Sonntag, 14 Uhr, gegen Augsburg bei uns im Liveticker. Alle Spiele der DEL auch live bei MagentaSport
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