Köln. Arno Tiefensee, immer wieder Arno Tiefensee. Mit 37 Paraden hat der junge Torhüter die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga zum nächsten Sieg geführt. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart gewann am Freitagabend den Klassiker bei den Kölner Haien mit 3:1 (1:1, 1:0, 1:0). „Arno hat hinten seinen Kasten saubergehalten, vorne haben wir unsere Chancen genutzt“, sagte Adler-Stürmer Markus Eisenschmid und betonte: „Arno hat wirklich super-gut gehalten.“
Thomas Larkin fiel kurzfristig erkrankt aus, Felix Brückmann wurde nicht rechtzeitig fit. Für die Mannheimer Nummer eins rückte erneut Tiefensee zwischen die Pfosten, der sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen durfte. Seine Vorderleute fuhren seltsam lethargisch über das Eis, viele Ungenauigkeiten prägten das Adler-Spiel. Die Haie setzten sich teilweise in der offensiven Zone fest, brachten aber nichts Zählbares zustande. Anders die Gäste, der erste nennenswerte Angriff saß. Hinter dem Kölner Kasten fuhr Markus Eisenschmid einen Check konsequent zu Ende, Tim Wohlgemuth angelte sich den Puck und versenkte sie nach einem Bauerntrick zwischen den Beinen von Haie-Goalie Mirko Pantkowski – 0:1 (8.).
Schnelle Kölner Antwort
Die schmeichelhafte Führung hielt aber nicht lange. Die Kölner brachten eine Scheibe vors Tor, sie sprang hoch, und Louis-Marc Aubry drückte sie geistesgegenwärtig aus der Luft über die Linie (10.). Tiefensee war ohne Chance, doch die Frage blieb: Warum durfte Aubry mutterseelenallein vor ihm auftauchen? Die Adler steigerten sich nun jedoch – wenn auch auf überschaubarem Niveau. Sinan Akdag scheiterte an Pantkowski (11.), auch Simon Thiel und Nico Krämmer fanden keine Lücke (14.). Luca Tostos Zwischenfazit in der ersten Pause traf den Nagel auf den Kopf: „Wir sind nicht so gut ins Spiel gestartet. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und bereit sein.“
Zunächst blieb aber nur einer auf der Höhe – Tiefensee. Der 20-Jährige war gegen Julian Chrobot (28.) und Nick Bailen (29.) zur Stelle. Auf der anderen Seite zeigten die Adler eine bessere Effektivität. Korbinian Holzer bereitete vor, Matt Donovan besorgte der Rest, zum zweiten Mal lagen die Gäste vorn (31.). Tosto hätte diese um ein Haar ausgebaut, Pantkowski entschärfte seinen Direktschuss (36.). Dann wurde es für kurze Zeit wild. Im letzten Moment verhinderte Denis Reul den Abschluss von Chrobot (38.), im Gegenzug hatte Dawes den dritten Adler-Treffer auf dem Schläger (39.). Wieder nur wenige Sekunden später fuhr Tiefensee gegen Andreas Thuresson reaktionsschnell den rechten Schoner aus. „Mannheim ist im zweiten Drittel aufgewacht und hat mehr Druck gemacht. Arno Tiefensee macht einen guten Job“, sagte Kölns Verteidiger Jan Luca Sennhenn.
Die mit Abstand beste Phase der Adler sollte erst noch folgen. Sie starteten mit Volldampf in den Schlussabschnitt, nach einem energischen Forecheck schnappte sich Jordan Szwarz den Puck und jagte ihn zum 3:1 für Mannheim ins Eck (43.). Die Blau-Weiß-Roten hatten nun mehrmals die Vorentscheidung auf dem Schläger. Simon Thiel prüfte Pantkowskis Reflexe (43.), Stefan Loibl verzog ganz knapp (45.).
Köln, das vor einer Woche das schon verloren geglaubte Derby bei der Düsseldorfer EG noch gedreht hatte, zog auch am Freitag vor mehr als 12 600 Zuschauern in der Kölnarena das Tempo noch einmal an. Thuresson verlor erneut sein Privatduell mit Tiefensee (50.), auf der anderen Seite verpasste Szwarz seinen Doppelpack denkbar knapp (51.).
Die Adler schienen das Spiel im Griff zu haben. Doch dann gelang ihnen drei Minuten vor Schluss das Kunststück, bei einer Zwei-Tore-Führung in einen Konter zu laufen. Arkadiusz Dziambor zog die Notbremse, Köln durfte in Überzahl ran, zudem brachte Haie-Trainer Uwe Krupp einen sechsten Feldspieler für Pantkowski. Zu allem Überfluss wanderte auch noch Szwarz in die Kühlbox – die Domstädter spielten jetzt Sechs gegen Drei. Loibl war sich aufopferungsvoll in einen Schuss – dann waren die drei Punkte im Sack.
Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 0:1. Die Adler: Tiefensee – Reul, ...
Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 0:1.
Die Adler: Tiefensee – Reul, Dziambor; Katic, Donovan; Holzer, Akdag; Pilu – Tosto, Wohlgemuth, Eisenschmid; Plachta, Loibl, Wolf; Rendulic, Szwarz, Dawes; Krämmer, Jentzsch, Thiel.
Tore: 0:1 Wohlgemuth (7:40), 1:1 Aubry (9:26), 1:2 Donovan (30:59), 1:3 Szwarz (42:11).
Schiedsrichter: Martin Frano und Gordon Schukies.
Zuschauer: 12 618.
Strafminuten: Köln 4 – Mannheim 10.
Nächstes Spiel: Adler – Augsburger Panther (Sonntag, 6. November, 14 Uhr/SAP Arena).
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