Eishockey

Adler Mannheim in Köln mit starkem Tiefensee und guter Effektivität

Die Adler Mannheim haben sich mit einem 3:1-Sieg in Köln in der Deutschen Eishockey Liga auf den dritten Platz geschoben. Großen Anteil am Erfolg hatte ein 20-Jähriger - wie schon unter der Woche beim 3:2 gegen München.

Von 
Christian Rotter
Lesedauer: 
Torschütze Matt Donovan reißt nach dem Tor zum 2:1 für die Adler die Arme jubelnd nach oben. Haie-Torhüter Mirko Pantkowski bleibt nur das Nachsehen, der Puck ist im Kasten. © Schneider/Pix

Köln. Arno Tiefensee, immer wieder Arno Tiefensee. Mit 37 Paraden hat der junge Torhüter die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga zum nächsten Sieg geführt. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart gewann am Freitagabend den Klassiker bei den Kölner Haien mit 3:1 (1:1, 1:0, 1:0). „Arno hat hinten seinen Kasten saubergehalten, vorne haben wir unsere Chancen genutzt“, sagte Adler-Stürmer Markus Eisenschmid und betonte: „Arno hat wirklich super-gut gehalten.“

Thomas Larkin fiel kurzfristig erkrankt aus, Felix Brückmann wurde nicht rechtzeitig fit. Für die Mannheimer Nummer eins rückte erneut Tiefensee zwischen die Pfosten, der sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen durfte. Seine Vorderleute fuhren seltsam lethargisch über das Eis, viele Ungenauigkeiten prägten das Adler-Spiel. Die Haie setzten sich teilweise in der offensiven Zone fest, brachten aber nichts Zählbares zustande. Anders die Gäste, der erste nennenswerte Angriff saß. Hinter dem Kölner Kasten fuhr Markus Eisenschmid einen Check konsequent zu Ende, Tim Wohlgemuth angelte sich den Puck und versenkte sie nach einem Bauerntrick zwischen den Beinen von Haie-Goalie Mirko Pantkowski – 0:1 (8.).

Schnelle Kölner Antwort

Die schmeichelhafte Führung hielt aber nicht lange. Die Kölner brachten eine Scheibe vors Tor, sie sprang hoch, und Louis-Marc Aubry drückte sie geistesgegenwärtig aus der Luft über die Linie (10.). Tiefensee war ohne Chance, doch die Frage blieb: Warum durfte Aubry mutterseelenallein vor ihm auftauchen? Die Adler steigerten sich nun jedoch – wenn auch auf überschaubarem Niveau. Sinan Akdag scheiterte an Pantkowski (11.), auch Simon Thiel und Nico Krämmer fanden keine Lücke (14.). Luca Tostos Zwischenfazit in der ersten Pause traf den Nagel auf den Kopf: „Wir sind nicht so gut ins Spiel gestartet. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und bereit sein.“

Zunächst blieb aber nur einer auf der Höhe – Tiefensee. Der 20-Jährige war gegen Julian Chrobot (28.) und Nick Bailen (29.) zur Stelle. Auf der anderen Seite zeigten die Adler eine bessere Effektivität. Korbinian Holzer bereitete vor, Matt Donovan besorgte der Rest, zum zweiten Mal lagen die Gäste vorn (31.). Tosto hätte diese um ein Haar ausgebaut, Pantkowski entschärfte seinen Direktschuss (36.). Dann wurde es für kurze Zeit wild. Im letzten Moment verhinderte Denis Reul den Abschluss von Chrobot (38.), im Gegenzug hatte Dawes den dritten Adler-Treffer auf dem Schläger (39.). Wieder nur wenige Sekunden später fuhr Tiefensee gegen Andreas Thuresson reaktionsschnell den rechten Schoner aus. „Mannheim ist im zweiten Drittel aufgewacht und hat mehr Druck gemacht. Arno Tiefensee macht einen guten Job“, sagte Kölns Verteidiger Jan Luca Sennhenn.

Die mit Abstand beste Phase der Adler sollte erst noch folgen. Sie starteten mit Volldampf in den Schlussabschnitt, nach einem energischen Forecheck schnappte sich Jordan Szwarz den Puck und jagte ihn zum 3:1 für Mannheim ins Eck (43.). Die Blau-Weiß-Roten hatten nun mehrmals die Vorentscheidung auf dem Schläger. Simon Thiel prüfte Pantkowskis Reflexe (43.), Stefan Loibl verzog ganz knapp (45.).

Köln, das vor einer Woche das schon verloren geglaubte Derby bei der Düsseldorfer EG noch gedreht hatte, zog auch am Freitag vor mehr als 12 600 Zuschauern in der Kölnarena das Tempo noch einmal an. Thuresson verlor erneut sein Privatduell mit Tiefensee (50.), auf der anderen Seite verpasste Szwarz seinen Doppelpack denkbar knapp (51.).

Die Adler schienen das Spiel im Griff zu haben. Doch dann gelang ihnen drei Minuten vor Schluss das Kunststück, bei einer Zwei-Tore-Führung in einen Konter zu laufen. Arkadiusz Dziambor zog die Notbremse, Köln durfte in Überzahl ran, zudem brachte Haie-Trainer Uwe Krupp einen sechsten Feldspieler für Pantkowski. Zu allem Überfluss wanderte auch noch Szwarz in die Kühlbox – die Domstädter spielten jetzt Sechs gegen Drei. Loibl war sich aufopferungsvoll in einen Schuss – dann waren die drei Punkte im Sack.

Eishockey

Adler Mannheim gegen Köln

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
5
Mehr erfahren

Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 0:1. Die Adler: Tiefensee – Reul, ...

Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 0:1.

Die Adler: Tiefensee – Reul, Dziambor; Katic, Donovan; Holzer, Akdag; Pilu – Tosto, Wohlgemuth, Eisenschmid; Plachta, Loibl, Wolf; Rendulic, Szwarz, Dawes; Krämmer, Jentzsch, Thiel.

Tore: 0:1 Wohlgemuth (7:40), 1:1 Aubry (9:26), 1:2 Donovan (30:59), 1:3 Szwarz (42:11).

Schiedsrichter: Martin Frano und Gordon Schukies.

Zuschauer: 12 618.

Strafminuten: Köln 4 – Mannheim 10.

Nächstes Spiel: Adler – Augsburger Panther (Sonntag, 6. November, 14 Uhr/SAP Arena).

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

Thema : Adler Mannheim

  • Adler Mannheim Das ist die Situation der Adler Mannheim kurz vor dem Saisonstart

    Die Adler Mannheim starten mit einem guten Gefühl in die am 12. September beginnende DEL-Saison. Was lief in der Vorbereitung gut? Wo gibt es Luft nach oben?

    Mehr erfahren
  • Adler Mannheim Kristian Reichel läuft bei den Adlern Mannheim früh heiß

    Kristian Reichel trifft auch beim 4:0-Sieg in Langnau – es ist das fünfte Tor des Mannheimer Stürmers in dreieinhalb Testspielen.

    Mehr erfahren
  • Adler Mannheim Adler Mannheim feiern gelungene Generalprobe

    In ihrem letzten Testspiel vor dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga gewinnen die Adler Mannheim mit 4:0 in Langnau. Das Zusammenspiel klappt immer besser.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen