Handball

Geglänzt und gezittert

TVG bringt sich fast um den Sieg

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„Wir haben Büttelborn zeitweise an die Wand gespielt“, sagt TVG-Trainer Frank Herbert nach der Partie. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Über weite Strecken war es ein Ausrufezeichen, am Ende zumindest noch ein Heimsieg: Mit 34:32 (23:15) gewannen die Oberliga-Handballer des TV Groß-Rohrheim in der stimmungsvollen Bürgerhalle gegen den TV Büttelborn. Das Team von Trainer Frank Herbert spielte die Gäste phasenweise an die Wand, mussten aber in den Schlussminuten tatsächlich noch einmal mächtig zittern.

„Es ist schade, dass wir dem Gegner da noch eine solche Resultatsverbesserung erlaubt haben“, so der TVG-Coach, der ansehen musste, wie in den letzten Minuten der Partie die Spannung bei seiner Mannschaft völlig verloren ging. So musste sich Groß-Rohrheim fast noch bei Justus Fröhlich bedanken, der nach dem 32:24 (51.) noch die beiden letzten Treffer per Strafwurf für sein Team markierte. „Da hat er Nervenstärke bewiesen. Sonst wäre es richtig eng geworden“, erklärte Herbert. Büttelborn kam zwar noch auf 29:34 (58.) und in den letzten 30 Sekunden auf 32:34 heran, doch der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr.

Ganz starke erste Halbzeit

Die Art und Weise, wie der vorherige Vorsprung erspielt wurde, ist der Part der Partie, der als Ausrufezeichen des Aufsteigers gesehen werden kann. Gegen das gestandene Oberliga-Team aus Büttelborn begann der TVG bärenstark. In der Abwehr vor dem starken Alexander Wägerle wurde sehr aufmerksam gearbeitet und darauf aufbauend kam man immer wieder ins schnelle Umschaltspiel. Über die erste und zweite Welle gelangen immer wieder Treffer, aber ebenso erfolgreich war Groß-Rohrheim im gebundenen Angriffsspiel. Die Effektivität war extrem hoch, bis zur Pause standen in der Statistik gerade einmal drei Fehlwürfe und sechs technische Fehler – eine beeindruckende Vorstellung, die im 23:15-Pausenstand mündete. „Da haben wir Büttelborn zeitweise an die Wand gespielt“, so Herbert. Dabei sah es personell gar nicht gut aus: Philipp Kautzmann brach beim Aufwärmen verletzt ab, Jans Fries war nach zwei Wochen Krankheit noch nicht wieder fit und Elias Fiechtner schied mit einer Platzwunde am Kinn aus.

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Auch nach der Pause legten die Gastgeber nach, bauten ihren Vorsprung schnell auf zehn Tore aus (25:15, 33.). Danach schlichen sich zwar ein paar Nachlässigkeiten ein, die angesichts der deutlichen Führung zu verschmerzen waren. Dennoch blieb Groß-Rohrheim immer klar vorne, führte 27:19 (38.) und 30:22 (48.), ehe nach dem 32:24 fast gar nichts mehr klappte. „Daraus müssen wir jetzt lernen“, meint Herbert: „In dieser Liga werden Fehler nicht verziehen, die Gegner machen immer weiter und bestrafen Nachlässigkeiten“, erklärt er, gibt aber auch zu: „Es war schon klar, dass wir das Level aus der ersten Hälfte nicht bis zum Ende werden durchhalten können.“ Doch in dieser Deutlichkeit kam auch für den erfahrenen Coach der Einbruch, der letztlich unbestraft blieb, überraschend.

TVG-Tore: Fröhlich (10/2), Banghard (6), Anthes (4), Friedrich (3), Sebastian Haas, Glanzner, Reis, Baumann, Engert (je 2), Fiechtner (1). me

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