Mannheim. Das tat weh! Mit 11:38 (7:21) ging der TV Friedrichsfeld im Derby der Handball-Oberliga beim TSV Amicitia Viernheim unter. Ein Resultat, das auch TVF-Trainer Sven Rüffer ein Stück weit fassungslos machte: „Natürlich befinden wir uns im Umbruch, natürlich ist Viernheim stark besetzt. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Nicht einmal in der Jugend“, schüttelte er ratlos den Kopf. „Wir trainieren, wir bereiten uns auf den Gegner vor und dann liefern wir so eine Leistung ab. Das müssen wir jetzt aufarbeiten.“
Schon nach dem 3:4 (8.) ging bei den Friedrichsfeldern gar nichts mehr. Die Viernheimer Deckung wurde für sie unüberwindbar, provozierte immer wieder Fehler und dann rollte ein Konter nach dem anderen auf das TVF-Tor zu. Beim 11:5 (20.) wurde schon deutlich, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln würde, beim 21:7 zur Pause war die Vorentscheidung bereits gefallen und die Zuschauer auf der wieder voll besetzten Tribüne der Rudolf-Harbig-Halle feierten bereits ihr Team.
Und wären die mageren sieben Treffer der Friedrichsfelder in den ersten 30 Minuten nicht schon schlimm genug gewesen, kamen sie nach dem Seitenwechsel nur noch auf vier Torerfolge. Während Viernheim seinen Stiefel runterspielte und alle Akteure zu ihren Einsatzzeiten kamen, konnte man mit dem TVF nur noch Mitleid haben. „Ich dachte eigentlich, dass die 19:36-Niederlage in Weschnitztal nur ein Ausrutscher war. Aber heute war es noch schlimmer“, meinte Sven Rüffer nach dem zweiten Auswärtsdebakel. Dass sein Team dazwischen schon in eigener Halle einen Heimsieg gegen Knittlingen und ein achtbares 27:29 gegen Pforzheim/Eutingen landete, geriet angesichts der Chancenlosigkeit gegen den TSV Amicitia fast in Vergessenheit. „Es gibt so Tage, an denen klappt bei einer Mannschaft alles, bei der anderen gar nichts. Dann kommt so etwas heraus“, fasste es der Sportliche Leiter der Viernheimer, Ralf Schaal, zusammen. Über 28:9 (47.) eilte Viernheim zu einem in dieser Form nicht erwarteten 38:11-Erfolg. Wären die Friedrichsfelder Torhüter Patrick Koch und Niclas Reichel nicht die besten Akteure ihres Teams gewesen, hätten die Gastgeber locker die 40-Tore-Marke übersprungen. TSV-Amicitia-Tore: Helbig (8), Kimpel (7), Kadel (6), Beck (6/5), Walther (4), Oswald (3), Bolkart (2), Böckly, Merkel (je 1). – TVF-Tore: Mehl (4), Eberlein (4/2), Lösch (2), Menges (1).
Heddesheim – Oftersheim 35:28
Mit einer grundsoliden, stabilen Leistung feierte die SG Heddesheim einen überzeugenden 35:28 (19:9)-Erfolg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II und bleibt damit auch im vierten Saisonspiel ohne Punktverlust. Die SGH übernahm von Beginn an das Kommando, legte schnell ein 5:1 vor (7.) und baute die Führung auf 11:5 und 13:7 (21.) aus. Beim 19:9 zur Pause betrug die Führung der Mannschaft von Trainer Frank Schmitt erstmals zehn Tore.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Heddesheimer erst einmal am Drücker, erst in der Schlussviertelstunde schlichen sich angesichts der deutlichen Führung ein paar Nachlässigkeiten ein, so dass Oftersheim/Schwetzingen noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte. In Gefahr geriet die SGH allerdings zu keiner Zeit und präsentierte sich mit einer geschlossenen Teamleistung. – SGH-Tore: Dennhardt (9/2), Kettner (5), Stephan, Badent (je 4), Engels, Ulrich, Pauli (je 3), Pugar (2), Havemann, Bauer (je 1). me
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