Handball-Oberliga

Vorfreude auf das „kleine“ Derby

TV Friedrichsfeld fährt nach Viernheim und ist dort Außenseiter. Die Südhessen sind allerdings gewarnt

Von 
Marcus Essinger
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Friedrichsfelds Trainer Sven Rüffer will mit seiner Mannschaft auch auswärts Reife gewinnen. An Partien wie in Viernheim will er mit seinem Team wachsen. © Berno Nix

Mannheim. Die Rollen sind klar verteilt, wenn am Samstagabend (19.30 Uhr) der TSV Amicitia Viernheim den TV Friedrichsfeld zum Derby in der Handball-Oberliga empfängt. Für die Südhessen zählt nur ein Sieg, die Friedrichsfelder sehen sich in der Außenseiterposition. „Für uns geht es darum, in solchen Spielen zu lernen und unsere Entwicklung voranzutreiben“, erklärt TVF-Sprecher Florian Kuhn. „Natürlich wollen wir Viernheim das Leben schwer machen, aber realistisch muss man sagen, dass wir es mit einer durchweg stärker besetzten Mannschaft zu tun bekommen.“

Ganz so deutlich sieht Ralf Schaal, Sportlicher Leiter des TSV Amicitia, die Ausgangslage dann aber nicht: „In dieser Oberliga-Saison gibt es keine leichten Spiele“, meint er mit Blick auf die ersten Spieltage und einige überraschende Resultate. Und gerade das „kleine Derby“, wie Schaal das Duell im Vergleich zum „großen Derby“ gegen die SG Heddesheim zu nennen pflegt, hat für ihn immer einige Unwägbarkeiten. So erinnert er an das Heimspiel vor zwei Jahren, als man zwischenzeitlich schon mit neun Toren hinten lag, am Ende knapp mit 30:31 verlor. „Auch damals waren wir im Vorfeld der haushohe Favorit“, mahnt er und sieht auch in der im Umbruch befindlichen aktuellen Friedrichsfelder Mannschaft hohe Qualität. „Unterschätzen werden wir den TVF ganz sicher nicht“, verspricht er.

Die Defensive soll konsequenter agieren

Für Friedrichsfeld geht es in den nächsten Wochen darum, Schritt für Schritt an Stabilität zu gewinnen und zu lernen, wie Trainer Sven Rüffer betont. Dabei wolle man sich nicht nur auf die Heimspiele fokussieren, sondern auch auswärts an Reife gewinnen. Insbesondere die Deckung müsse – auch jetzt gegen Viernheim – konsequenter agieren. „Es geht darum, dass der Gegner keine einfachen Würfe bekommt“, fordert Rüffer eine aggressive, bewegliche Defensive. Wenn man kontinuierlich weiterarbeitet, dann kämen auch die Erfolgserlebnisse. „Wir arbeiten nicht kurzfristig, sondern langfristig. Für uns geht es darum, dass wir hier eine Mannschaft für die nächsten drei, vier Jahre aufbauen“, erläutert TVF-Sprecher Kuhn. „Wir sind in einem Lernprozess“ betont auch er.

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Personell können beide Seiten nahezu in Bestbesetzung auflaufen. Bei Viernheim ist Rückraumspieler Sven Walther wieder dabei, nachdem er zuletzt beruflich im Ausland weilte. Ein Fragezeichen steht noch hinter Patrick Fath und dem im Training krank fehlenden Niklas Bolkart.

Groß ist die Vorfreude auf das Duell auch angesichts der zu erwartenden Kulisse in der Rudolf-Harbig-Halle. Bevor um 19.30 Uhr das Oberliga-Derby angepfiffen wird, stehen sich ab 17.30 Uhr schon die beiden Bezirksoberliga-Reserven gegenüber, darüber hinaus veranstaltet der TSV Amicitia ein kleines Oktoberfest vor der Halle. „Der Rahmen wird stimmen“, verspricht Schaal und rechnet mit einem vollen Haus.

Am Sonntag (17.30 Uhr) empfängt die SG Heddesheim die HG Oftersheim/Schwetzingen II und will ihre Startbilanz von aktuell 6:0 Punkten weiter ausbauen. Allerdings ist auch die HG gut in die Runde gekommen, hat 4:2 Zähler auf dem Konto und zuletzt ein packendes, temporeiches Spiel gegen Knielingen mit 35:32 gewonnen.

Besonderes zu achten gilt es für die SGH auf das torgefährliche Duo Maximilian Kuhlee und Louis Maurer. Gleichzeitig ist aber auch klar: Für die ambitionierten Heddesheimer zählt vor eigenem Publikum nur ein Sieg.

Freier Autor

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