Handball, Bezirksliga A

Ernüchternde Hinrunde

Junge Mannschaft des TV Lampertheim fehlt zu oft noch die mentale Reife. Der achte Tabellenplatz ist die Folge

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TVL-Trainer Achim Schmied legt am Saisonende sein Amt in Lampertheim nieder. In der Rückrunde möchte er mit seinem Team aber nochmal ordentlich punkten. © Berno Nix

Lampertheim. Sie hatten sich so viel vorgenommen. Nach dem als „Betriebsunfall“ angesehenen Abstieg aus der Bezirksoberliga wollten die Handballer des TV Lampertheim in der Bezirksliga A gleich wieder um den Aufstieg mitspielen. Doch zum Abschluss der Hinrunde hat sich Ernüchterung breit gemacht. Mit 12:14 Punkten ist das Team von Trainer Achim Schmied nur Tabellenachter.

„Man kann es tatsächlich so deutlich sagen: Wir sind weit hinter unseren eigenen Zielen zurück“, macht Schmied keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Als unser Abstieg besiegelt war, rechnete ich tatsächlich nicht damit, dass wir uns in der A-Liga so schwer tun würden.“

Aber es sind mehr die eigenen Schwächen, als die Stärken der Gegner, die ihm Kopfzerbrechen bereiten. „Bis auf die ersten beiden, den TV Trebur und die HSG Bieberau-Modau, sind alle Spiele zu gewinnen. Da sind wir leistungsmäßig nicht weit weg“, will Schmied nach der Winterpause noch Rang vier in Angriff nehmen. Das wäre dann auch ein ordentliches Ende seines Engagements.

Kurzurlaube statt Saisonspiel

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Seit 2017 hat er das Männer-Team unter seinen Fittichen. „Eigentlich ist das ein, zwei Jahre zu lang, aber durch Corona und die langen Pausen fühlte es sich nicht so lange an“, meint Schmied, der bereits vor der Saison den Abteilungsvorstand von seinem Entschluss unterrichtete, aber noch kein neues Engagement hat: „Wenn etwas Reizvolles kommt, werde ich aber sicherlich weiter als Trainer arbeiten.“ Und auch ein Nachfolger für ihn steht noch nicht fest.

Dass es bislang nicht rund lief beim TVL, das liegt in Schmieds Augen vor allem noch in der Unerfahrenheit der Mannschaft. „Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch richtig junge Spieler dabei haben. Sie sind talentiert, aber haben noch nicht die Wettkampfhärte, wie so mancher erfahrener Haudegen in dieser Klasse. Da fehlt uns noch etwas. Handballerisch ist das ok, aber wir müssen den Kampf annehmen. Da ist ganz viel Kopfsache dabei“, findet er, sieht dies aber nicht allzu kritisch: „Meine Jungs brauchen noch ein bisschen Zeit, aber das wird“, ist der Trainer überzeugt und peilt entsprechend in der Rückrunde auch eine Siegesserie an. „Wir müssen uns Selbstvertrauen verschaffen und dann ist in der Tabelle noch einiges möglich. Unser Rückstand auf Platz vier beträgt nur vier Punkte und wenn wir die absolut unnötigen Niederlagen wie gegen Pfungstadt oder Langen nicht hätten, wären wir da schon dabei.“

Ein anderer Faktor, der dem Trainer gar nicht gefällt, ist die Tatsache, dass immer wieder Akteure bei Rundenspielen fehlten. „Die Trainingsbeteiligung ist gut. Da gibt es nicht viel zu kritisieren. Aber dass man als Handballer Kurzurlaube und Städtetrips auf Saisonspiele legt, das ist gelinde gesagt nicht in Ordnung“, findet der 54-Jährige. Er ist aber auch überzeugt, dass dies in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr allzu häufig vorkommen wird.

„Die Tabelle lügt nicht“

Denn der Anspruch beim TV Lampertheim – von Spielern und Trainern – ist ein anderer als Rang acht. „Es gilt nun, mehr Konstanz an den Tag zu legen und den Kampf anzunehmen. Dann wird das auf alle Fälle eine erfolgreiche Rückrunde“, ist Schmied überzeugt. „Meine Jungs können mehr, als sie gezeigt haben und das gilt es in den nächsten Monaten abzurufen“, betont der Trainer, gibt aber gleichzeitig auch zu: „Bislang waren wir nicht besser, als die Mannschaften um uns herum. Die Tabelle lügt nicht.“

Zum Start ins neues Jahr geht es am 14. Januar gleich zum Tabellenvierten TV Büttelborn, „was schwer, aber machbar ist“, sagt der TVL-Trainer. Danach folgen die Pflichtaufgaben zu Hause gegen Roßdorf (13.) und Mörfelden (12.), dann geht es zum Schlusslicht Egelsbach, ehe Mitte Februar das Derby gegen die TG Biblis steigt. Ein Rückrundenauftakt, der viele Chancen zum Punktesammeln bietet. „Da wollen wir gleich einiges an Boden gutmachen“, fordert Schmied. me

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