Groß-Rohrheim. Am Ende überwog beim TV Groß-Rohrheim die Erleichterung. Der Handball-Bezirksoberligist nahm die Hürde beim TV Siedelsbrunn, gewann mit 33:29 (17:11), musste aber in der Schlussphase noch mehr zittern, als es Trainer Frank Herbert lieb war. „Das war aber klar. Siedelsbrunn ist – gerade in eigener Halle – ein ganz unbequemer Gegner, der nie aufsteckt. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Jetzt müssen wir in den nächsten Wochen nachlegen“, betonte der Coach.
Guter Start
Groß-Rohrheim erwischte einen glänzenden Start. Aus einer sehr beweglichen Deckung heraus lief das Umschaltspiel, immer wieder waren die Ried-Handballer über die erste und zweite Welle erfolgreich. Bis zum 10:2 (15.) lief es wie am Schnürchen. „Leider haben wir danach in der Deckung etwas nachgelassen, waren nicht mehr ganz so solide, was auch zur Folge hatte, dass wir nicht mehr ins Tempospiel kamen“, musste Herbert mit ansehen, wie Siedelsbrunn besser in die Partie kam. Groß-Rohrheim blieb zwar klar vorne, aber noch vor dem Seitenwechsel schmolz die Führung von 16:9 (27.) auf 17:11 und nach dem Seitenwechsel verkürzten die Odenwälder gleich auf 15:19 (35.). „Uns war klar, dass das hier kein Spaziergang werden würde. Und das hat sich auch bewahrheitet“, zeigte sich Herbert wenig überrascht von der Moral Siedelsbrunns.
Mit ihrer ganzen Routine hielten die Gastgeber fortan den Anschluss. „Wir waren nicht auf Schadensbegrenzung aus, sondern wollten ran kommen“, umschreibt TVS-Spielertrainer Aykut Demiryol, was er in der Kabine seinem Team mit auf den Weg gegeben hatte.
Allerdings hatte Siedelsbrunn auch Glück in einigen Situationen und bei manch Schiedsrichter-Entscheidung, insbesondere bei den Zeitstrafen. Groß-Rohrheim war phasenweise nur noch mit drei Feldspielern auf dem Parkett, schaffte es aber mit viel Einsatz und Laufbereitschaft, vorne zu bleiben. Hebert versuchte auch mit Torwartwechseln, noch einmal Akzente zu setzen, aber so richtig in Tritt fand der TVG nicht mehr. Es war nun ein Kampfspiel. „Wichtig war aber, dass wir den Kopf nicht verloren haben, sondern auch in Unterzahl weiter gerackert haben“, lobte Herbert den Einsatz in der immer lauter werdenden Halle. „Es herrschte schon eine gute Stimmung“, sagte TVS-Coach Demiryol. „Auf einmal waren unsere Zuschauer da und haben uns immer weiter angetrieben.“
Vorsprung wird kleiner
Nach dem 30:26 (55.) schmolz die Groß-Rohrheimer Führung auf 30:28 (57.). Der an diesem Abend treffsichere Niklas Fries sowie Sebastian Haas und Levi Gabel sorgten aber mit einem Dreierpack zum 33:28 (58.) dann doch für die Entscheidung zugunsten des Landesliga-Absteigers aus dem Ried.
Damit konnten schließlich beide Seiten zufrieden sein: Siedelsbrunn hat dem Favoriten ordentlich Paroli geboten und der TVG hat die wichtigen Punkte bei einem wirklich ganz unangenehmen Gegner mitgenommen.
TVG-Tore: Niklas Fries (11/3), Anthes (5), Heß, Reis, Sebastian Haas (je 3), Till Haas, Wiedemann (je 2), Gabel, Ehlert, Erlemann, Starker (je 1). me
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