Groß-Rohrheim. „Heute haben wir den Meister gesehen“, meinte Andreas Fries, Mitglied des Abteilungsvorstands des TV Groß-Rohrheim, nach der bitteren 22:36 (11:20)-Heimschlappe seiner Bezirksoberliga-Handballer gegen die MSG Roßdorf/Reinheim. Und TVG-Trainer Frank Herbert pflichtete ihm bei. „Es war schon beeindruckend, wie Roßdorf unsere Fehler bestraft hat. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass dieser Auftritt, besonders in der ersten Hälfte, auch nicht unser Anspruch sein darf“, meinte der Coach mit Blick auf 13 Fehlwürfe und neun technische Fehler in den ersten 30 Minuten.
Nach dem 1:0 durch Sebastian Haas kassierten die Gastgeber in der gut besuchten Bürgerhalle fünf Gegentreffer in Folge zum 1:5 und lagen nach einer Viertelstunde bereits mit 4:12 hinten. „Wir haben in der Deckung zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen verloren und vorne im Angriff waren wir nicht konsequent genug“, sah Herbert zahlreiche Fehlpässe und schlechte Abschlüsse. Und mit jedem Ballverlust wuchs die Verunsicherung des jungen TVG-Teams, während die deutlich routinierter wirkenden Gäste einen Konter nach dem anderen liefen. Und in der Deckung machte sich zudem der Ausfall von Alexander Anthes im Mittelblock deutlich bemerkbar.
Zur Pause alles klar
Nach 20 Minuten stellte Herbert die Deckung von 6:0 auf eine offensivere 5:1-Formation mit Justus Fröhlich auf der vorgezogenen Position um und wechselte im Tor Jonas Sartorius für Alexander Wägerle ein. „Aber man kann eindeutig sagen: An den Torhütern hat es nicht gelegen. Sie wurden von der Deckung immer wieder im Stich gelassen“, so der Coach.
Bis zur Pause baute Roßdorf/Reinheim, das gemeinsam mit dem TVG aus der Landesliga abgestiegen war und nun den direkten Wiederaufstieg in Angriff nimmt, seine Führung mehrfach auf zehn Tore aus und hatte beim 20:11 beim Gang in die Kabine bereits für die Entscheidung gesorgt. „Es war klar, dass wir da nicht mehr rankommen. Es ging aber darum, vor unseren Zuschauern zu zeigen, dass wir uns nicht hängen lassen und auch gegen einen an diesem Tag übermächtigen Gegner voll durchziehen“, so Hebert.
Tatsächlich gestaltete Groß-Rohrheim den zweiten Abschnitt etwas offener, hielt den Rückstand im Bereich zwischen acht und elf Toren. Erst in der Schlussphase kassierten die Ried-Handballer nach dem 22:32 (57.) noch einen 0:4-Lauf zum 22:36-Endstand. „Dass unsere Niederlage – auch in dieser Höhe – verdient war, daran gibt es keine Zweifel. Kompliment an Roßdorf“, zeigte sich Herbert nach der Partie als fairer Verlierer.
Und er baute sein Team gleich wieder auf: „Was für meine Mannschaft spricht ist, dass sie sich nicht hat hängen lassen. Das war heute ein gebrauchter Tag gegen einen Gegner, gegen den wir es auch mit einem Sahnetag extrem schwer gehabt hätten. Dennoch bin ich überzeugt: Wir können mehr, als wir heute gezeigt haben und werden das auch in den nächsten Wochen wieder unter Beweis stellen“, richtete er seinen Blick gleich wieder nach vorne.
TVG-Tore: Niklas Fries (9/3), Sebastian Haas (5), Fröhlich (3), Erlemann (2), Gabel, Wiedemann, Jan Fries (je 1). me
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