Spiel der Woche

Riedrode behält die Oberhand

FSG entscheidet Gruppenliga-Derby bei Eintracht Bürstadt mit 2:0 für sich

Von 
Claudio Palmieri
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Lufthoheit: Riedrodes Gianluca Lucchese (rechts) setzt sich im Kopfballduell gegen Bürstadts Fabrizio Romagnolo deutlich durch. Die Eintracht bleibt die ganze Spielzeit über offensiv zu harmlos. © Berno Nix / Julian Lösch

Bürstadt. Der obligatorische Siegerkreis nach dem Abpfiff fiel beim Gewinner des Bürstädter Gruppenliga-Derbys etwas größer aus als sonst. „Der Kreis wurde um viele mitgereiste Zuschauer und um einige Spieler der 1b-Mannschaft erweitert. Die haben sich auch alle fleißig an den Sprechchören beteiligt“, freute sich Spielausschusschef Thorsten Göck über den 2:0 (1:0)-Erfolg seiner FSG Riedrode bei Eintracht Bürstadt. Überhaupt zogen die Gäste nach dem Spiel „alle Register“, wie Göck anmerkte: „Die Mannschaft hat sich nach dem Zu-null-Sieg auch den verdienten Kasten Bier vom Trainer abgeholt. Da musste aber schnell ein zweiter her.“

Der FSG-Trainer hieß am Sonntag übrigens nicht Duro Bozanovic. Der 42-Jährige wurde am Samstag positiv auf das Coronavirus getestet. Co-Trainer Uwe Seibel vertrat Bozanovic an der Seitenlinie. Der langjährige Torwarttrainer der Riedroder schickte die coolere Mannschaft aufs Feld. „Es war kein glanzvoller, aber alles in allem ein verdienter Erfolg für uns. Das Derby hat natürlich von seinen Emotionen gelebt“, machte Göck die Mehrzahl an Torchancen als entscheidend aus. Mit 23 Punkten mischt die FSG als Dritter weiter oben mit.

Bürstadt rutscht auf Abstiegsplatz

Bei der Eintracht herrschte nach dem sechsten sieglosen Pflichtspiel am Stück hingegen Katerstimmung. Das Team von Spielertrainer Benjamin Sigmund steht weiter bei neun Punkten – und fiel auf einen direkten Abstiegsplatz zurück. „Ich hatte teilweise das Gefühl, dass wir mehr damit beschäftigt waren, mit dem Schiedsrichter zu diskutieren als damit, unser eigenes Spiel aufzuziehen“, fand Bürstadts Pressewart Christian Beckerle. Die Grün-Weißen zeigten eine engagierte Leistung, blieben vor 250 Zuschauern auf dem Eintracht-Sportplatz jedoch weitestgehend harmlos. „Wir haben nicht schlecht gespielt, waren top motiviert. Wir sind aber nicht wirklich in gefährliche Abschlusssituationen gekommen“, meinte Beckerle und sprach von einer „verdienten Niederlage“.

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Doch auch die FSG tat sich zunächst schwer. In der ersten Viertelstunde kam es zweimal zu Missverständnissen in der Defensive der Blau-Schwarz-Gelben. Riedrodes Torwart Chris Keilmann musste jeweils per Kopfball klären. „Das waren Abstimmungsfehler zwischen der Abwehrkette und unserem Torhüter, der zum Glück super mitgespielt hat“, meinte Göck. Drei frühe Gelbe Karten irritierten die Gäste zusätzlich. „Ich hoffe, der Schiedsrichter wollte mit den Karten nur ein Statement im Derby setzen. Wenn es bei ihm für solche Fouls immer Gelb gibt, wird es für die Mannschaften schwer, Spiele zu Ende zu spielen“, war Göck mit der anfänglichen Linie des Unparteiischen überhaupt nicht einverstanden.

Nach einer zähen halben Stunde sorgte FSG-Flügelspieler Timo Seyfried für den ersten echten Aufreger. Ein von Seyfried getretener Eckball flog an Freund und Freund vorbei – und prallte vom Innenpfosten ab (30.). Nur zwei Minuten später setzte Petro Bozanovic Nils Schwaier auf der rechten Außenbahn in Szene. Riedrodes Kapitän nahm Tempo auf und legte den Ball überlegt an Eintracht-Keeper Jannik Roos vorbei – 1:0 für die FSG (32.). „Das Tor hat die Euphorie der Eintracht etwas gedämpft“, hielt Göck fest.

Joker Jäger macht alles klar

Nach der Pause stieg FSG-Stürmer René Salzmann bei einer Freistoßflanke am höchsten. Sein Kopfball rauschte knapp links am Eintracht-Kasten vorbei, Torwart Roos wäre ohne Chance gewesen (55.). Zwischen der 69. und der 73. Minute musste Bürstadts Spielführer Fabio Cappello wegen zwei gelbwürdige Fouls folgerichtig mit Gelb-Rot vom Platz.

Acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit machte der eingewechselte Nico Jäger alles klar. Nach einem langen Ball in Richtung Mittelkreis schaltete der FSG-Angreifer am schnellsten. Jäger legte sich das Spielgerät am Gegenspieler vorbei, sprintete los und schloss zielsicher zum 2:0 ab (82.). Das Derby endete mit der ersten echten Chance des Spiels für die Eintracht. Ein Schuss von Abwehrchef Kadir Kilic knallte aus gut 25 Metern an den Pfosten (90.+3).

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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