Ried. Nach dem Derby ist vor dem Derby. So oder so ähnlich dürfte das Motto der FSG Riedrode vor dem 14. Spieltag in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt lauten. Sechs Tage nach ihrem 2:0-Sieg im Stadtduell bei Eintracht Bürstadt empfangen die Blau-Schwarz-Gelben am Samstag (16 Uhr) den FC Fürth.
Dass die Fürther mit vier Punkten aus neun Spielen den letzten Platz belegen, hat für Riedrodes Spielausschusssprecher Thorsten Göck wenig Aussagekraft. „Manchmal entscheiden Nuancen darüber, warum eine Mannschaft da unten steht“, findet der FSG-Sportchef. Den Stadtkonkurrenten Eintracht Bürstadt führt Göck als Beispiel an. „Die Eintracht ist für viele Mannschaften sehr unangenehm zu spielen. Dann vergibt die Mannschaft aber vielleicht eine Chance und kassiert im Gegenzug ein Tor. Und hinterher sprichst du mit Vereinsvertretern, die es selbst nicht verstehen können“, meint Göck.
Was er für die Eintracht beschreibt, scheint auch auf Fürth zuzutreffen. Der FCF kassierte zuletzt zwar fünf Niederlagen am Stück. Gegen den Tabellenzweiten Groß-Gerau (2:3), die TSV Auerbach (2:3), die SG Langstadt/Babenhausen (2:4) und den TSV Höchst (3:5) lagen die Rot-Weißen zur Halbzeit aber immer in Führung. Der Respekt der Riedroder vor den Odenwäldern ist jedenfalls groß. „Man kennt sich über Jahre aus verschiedenen Klassen. Fürth ist für uns ein Konkurrent auf Augenhöhe. Da hängt immer viel Prestige dran“, erläutert Göck, warum er das Bergsträßer Duell mit den Fürthern als „eines der schwersten Spiele“ sieht.
Alle FSG-Spieler an Bord
Als Tabellendritter mit 23 Punkten aus elf Partien weiß Riedrodes Sportchef zwar auch um die Favoritenrolle seiner Elf. „Wir müssen aber immer 100 Prozent auf den Platz bringen und als Kollektiv funktionieren. In dieser Klasse kann jeder jeden schlagen. Das haben wir schon selbst erfahren müssen“, betont Göck – und denkt dabei auch an die 2:4-Schlappe, die Fürth der FSG in der Rückrunde der vergangenen Saison beibrachte. Das Hinspiel im November 2021, das 6:5 für Riedrode endete, war ebenfalls kein Selbstläufer. Personell sollte die FSG am Samstag aus dem Vollen schöpfen können. Mit Ilias Hamzi saß beim 2:0 gegen die Eintracht ein lange verletzter Spieler erstmals wieder bei der „Ersten“ auf der Bank. „Soweit sollten alle Mann an Bord sein“, sagt Göck. Einziger Wackelkandidat dürfte Cheftrainer Duro Bozanovic sein. Dem 42-Jährigen, der am vergangenen Samstag positiv auf das Coronavirus getestet wurde, gehe es „soweit wieder besser“, wie er selbst erklärt: „Ich hoffe, dass ich am Samstag negativ bin und wieder raus kann.“ Co-Trainer Uwe Seibel, der das FSG-Team beim Stadtderby betreute, steht für den Fall der Fälle bereit.
Spielfreie Eintracht
Für zusätzliche Motivation könnte der Vereinstag sorgen, den die FSG am Samstag auf ihrem Vereinsgelände am Waldsportplatz organisiert. „Der ganze Verein und seine Abteilungen werden vertreten sein“, hofft Göck, dass die aktiven Fußballer ihren Teil zu einem runden Ereignis beitragen werden.
Die Bürstädter Eintracht ist am Wochenende spielfrei – das allerdings nicht ganz freiwillig. Eigentlich hätte am Sonntag das Gastspiel bei Sportfreunde Heppenheim angestanden. Die Kreisstädter zogen ihr Team jedoch nach dem dritten Spieltag zurück. Die Eintracht, die mit dem 0:2 gegen Riedrode auf einen direkten Abstiegsplatz zurückfiel, bekommt damit kampflos drei Punkte und einen 3:0-Sieg gutgeschrieben, verbleiben mit zwölf Punkten aber in der Abstiegszone.
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