Mannheim. Mit einem 15:0-Sieg beim SV Laudenbach feierte der SC Blumenau bei seiner Rückkehr in die Fußball-Kreisklasse A2 einen Auftakt nach Maß. Ein Paukenschlag, der das Team von Trainer Luis Trindade umgehend auf Rang eins bugsierte. Für den Blumenauer Coach war dieser Kantersieg aber Fluch und Segen zugleich.
„Ohne dem Gegner zu nahe treten zu wollen – aber selbst mit den 15 Gegentoren war Laudenbach noch gut bedient“, meinte Trindade. „Am Ende ist mir das Ergebnis aber zu hoch ausgefallen. Ich hatte befürchtet, dass die Spieler in eine Euphorie fallen und denken, dass es nun so weiter geht.“ Dass dem eben nicht so war, unterstrichen die nächsten Partien, in denen bei einem Remis und vier Niederlagen kein Sieg mehr gelang. Immer mehr machten sich nach einer Bilderbuch-Vorbereitung Verletzungen und Urlaubsabwesenheiten bemerkbar.
„Die Personalsorgen sind immer größer geworden. Zuletzt hatten wir auch einige A-Jugendliche im Einsatz“, verweist Trindade insbesondere auf den Ausfall seiner wichtigen Stammspieler Steven Röckel, Marlo Dalmus, Joshua Morsch oder Tim Stich. „Wir befinden uns in einer schwierigen Situation und wissen, die Lage einzuordnen. Wir würden in der Tabelle gerne besser stehen, aber wir sind noch nicht im Vollbesitz unserer Kräfte.“ Das 4:5 gegen die SG Hemsbach nach 3:0- und 4:2-Führung oder das jüngste 1:3 beim MFC Phönix Mannheim machen deutlich, dass beim SC Blumenau derzeit die Mittel fehlen, um im zweiten Durchgang noch einen Gang zuzulegen.
Hinzu kommt, dass die Mannschaft das Gefühl, Spiele zu verlieren, nach dem Durchmarsch der Vorsaison kaum noch kennt. „Wir haben jetzt auch angefangen, intensiver zu trainieren. Wenn es über das Spielerische nicht reicht, dann müssen wir über das Läuferische und Kämpferische kommen“, fordert Trindade die Grundtugenden ein.
Diese dürften im Derby gegen den TSV 47 Schönau ohnehin gefragt sein. Es ist ein Duell, bei dem es in der Vergangenheit durchaus schon geknistert hat. Trainer Trindade bemüht sich daher bereits im Vorfeld, Spannung herauszunehmen. „Wir kennen die Spieler von Schönau teilweise auch privat. Wir sind heiß aufs Spiel, aber wir werden dafür sorgen, dass es ruhig bleibt.“ wy
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