Fußball-Gruppenliga

Eintracht nutzt Überzahl nicht

Bürstadt muss sich mit einem 1:1-Unentschieden gegen den TSV Auerbach begnügen

Von 
Claudio Palmieri
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Bürstadts Yunus Güder (re.), hier von Auerbachs Benjamin Henke verfolgt, gelang das 1:0 für seine Farben. Am Ende reichte der Treffer aber nicht zum Sieg für die Eintracht. © Berno Nix / Julian Lösch

Ried. In den Schlussminuten hat die FSG Riedrode am neunten Spieltag der Fußball-Gruppenliga Darmstadt einen sichergeglaubten Heimsieg verspielt. Das 1:2 (0:0) gegen den TSV Höchst ist die zweite Saisonniederlage der Blau-Schwarz-Gelben. Auch für die Bürstädter Eintracht lief es am Sonntag nicht wunschgemäß. Im Bergsträßer Derby gegen Aufsteiger TSV Auerbach kam die Elf von Spielertrainer Benjamin Sigmund trotz langer Überzahl nicht über ein 1:1 (1:0)-Heimremis hinaus.

FSG Riedrode – TSV Höchst 1:2

Nach dem 1:0 durch Tomislav Tadijan, der in der 65. Minute auf Vorlage von Sinisa Pitlovic aus sieben Metern zur Führung abzog, sprach alles für den dritten FSG-Sieg in Folge. „Bis zur 85. Minute hatten wir mehr vom Spiel und Höchst gut im Griff“, sagte Riedrodes Spielausschusschef Thorsten Göck. Was dann geschah, konnte sich kaum jemand unter den 120 Zuschauern auf dem Waldsportplatz erklären.

Kuriose Szenen spielten sich ab. So ging etwa der Foulelfmeter, den TSV-Kapitän Christoph Eisenhauer in der 86. Minute zum 1:1-Ausgleich verwandelte, direkt von einem Pfostenschuss der FSG aus. „Der Schuss ist sehr stramm in unsere Richtung zurückgeflogen. Ein Spieler von Höchst nimmt den Ball an und geht mit einem unserer Spieler ins Laufduell. Im Strafraum gibt es eine Berührung auf Fußhöhe und einen lauten Schlag“, schilderte Göck – blieb jedoch fair: „Die Aktion war elfmeterwürdig.“

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Nach dem 1:1 war Höchst ein Punkt nicht genug. „Zunächst hatte ich den Eindruck, als hätten die Spieler auf dem Platz gut mit dem Ergebnis leben können. Dann aber rief der Höchster Trainer seiner Mannschaft zu, dass sie nicht so tief stehen solle. Keine Minute später war es auch schon passiert“, beschrieb Göck die Entstehung des 1:2 durch Leo Schnellbacher in der Nachspielzeit (90.+1). Der TSV brachte den Ball nach vorn. „Das war eine der raren Offensivaktionen der Gäste. Unser Torwart Chris Keilmann hält in fünf Sekunden drei Bälle, wir bekommen den Ball aber nicht geklärt und stehen schlecht“, analysierte Göck die letzten Augenblicke, bevor Schnellbacher zuschlug.

Mit der zweiten Niederlage im achten Spiel fiel Riedrode (16 Punkte) hinter dem VfR Groß-Gerau (18) zurück. Der TSV Höchst, der am Donnerstagabend sein Nachholspiel gegen den FC Fürth mit 5:3 gewann, ist jetzt gleichauf mit der FSG. „Dieses Ding müssen wir jetzt erst einmal verdauen. Wir hätten nicht gedacht, dass wir dieses Spiel noch verlieren“, räumte Göck ein.

Et. Bürstadt – TSV Auerbach 1:1

Eintracht-Vorsitzender Rainer Beckerle gab sich diplomatisch. „Zu diesem 1:1 gibt es sicher zwei Sichtweisen“, holte Beckerle aus: „Wenn ich sehe, dass wir fast 70 Minuten in Überzahl spielen, kann ich mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein. Wenn ich aber sehe, was Auerbach in die Waagschale gelegt hat, ist dieses Ergebnis zum Schluss verdient.“

Bei herbstlicher Witterung lief vor 70 Zuschauern auf dem Eintracht-Sportplatz zunächst alles für Bürstadt. In der siebten Minute köpfte Yunus Güder nach einer Freistoßflanke von Kapitän Fabio Cappello von halbrechts zur 1:0-Führung ein. In der 32. Minute sah der Auerbacher Leon Röhrig die Rote Karte. Nach einem Foul an Bürstadts Mittelfeldmann Fabrizio Romagnolo und einem kurzen Wortwechsel zwischen den Spielern ahndete das Referee-Gespann ein Nachtreten des TSV-Spielers.

Kurz vorher hatte Hüseyin Tutay laut Beckerle eine „hundertprozentige Chance“ zum 2:0 ausgelassen (28.). Auch Cappello (50.) und Rinor Berisha, der aus ungünstiger Position das Außennetz traf (64.), brachten den Ball nicht im TSV-Kasten unter. Auerbachs Mamadi Susso machte es eine Viertelstunde vor Spielende besser. Nach einem flachen Pass über die linke Seite, den Eintracht-Torwart Jannik Roos abklatschen ließ, staubte er zum 1:1 ab (75.). „Wir haben aus unserer personellen Überlegenheit viel zu wenig gemacht“, urteilte Beckerle. Die Eintracht steht jetzt bei neun Punkten aus acht Begegnungen, Auerbach hat einen Zähler mehr.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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