Riedrode. Mit einer dicken Portion Dusel hat die FSG Riedrode das nächste Bergsträßer Derby in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt für sich entschieden. Gegen den FC Fürth holten die Blau-Schwarz-Gelben am Samstag einen 4:2 (2:0)-Heimerfolg. „Es war ein sehr verdienter Sieg für uns, obwohl wir es wieder einmal völlig unnötig spannend gemacht haben“, resümierte Riedrodes Spielausschusssprecher Thorsten Göck nach dem Abpfiff.
Sechs Tage nach dem 2:0 im Stadtduell bei Eintracht Bürstadt überwog bei der FSG nicht die Freude über den nächsten Dreier. Vielmehr kam die Frage auf: Wie konnte in der Schlussphase trotz einer 3:0-Führung wieder Spannung aufkommen? „Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen. Bis zum 1:3 in der 71. Minute musste unser Torwart kein einziges Mal eingreifen. Stattdessen machen wir den Gegner wieder stark – und uns selbst das Leben schwer“, ärgerte sich Göck.
Riedrode nicht Konsequenz genug
Vor allem über die eigene Chancenverwertung wird zu reden sein. „Schon vor dem 1:0 hatten wir Chancen, die wir kläglich vergeben haben. Wir hätten das Spiel zweistellig gestalten können, waren aber nicht konsequent genug“, holte Göck aus. Mit etwas niedrigem Puls analysierte FSG-Trainer Duro Bozanovic die Begegnung. Doch auch der Ex-Stürmer kam an der mauen Ausbeute nicht vorbei. „In der ersten Halbzeit waren wir klar überlegen. Da hätte es 3:0 oder 4:0 stehen können. Selbst nach dem 1:3 hätten wir schnell auf 4:1 oder 5:1 stellen können. Leider haben wir zu viele falsche Entscheidungen vor dem Tor getroffen“, erklärte Bozanovic.
Riedrodes Chancenwucher zeichnete sich früh ab – der berechtigte Elfmeterpfiff nach gut 20 Minuten kam der FSG gerade recht. Riedrodes Kapitän Nils Schwaier, der von einem Fürther auf Hüfthöhe getroffen worden war, trat selbst an und verwandelte zur 1:0-Führung (23.). Schwaier war es auch, der einen langen Ball von Oliver Schrah stark verarbeitete und auf 2:0 erhöhte (45.+1).
Nachdem FSG-Torjäger Sinisa Pitlovic allein vor Fürths Keeper Alexander Schneider cool blieb und auf 3:0 stellte (59.), war für die Riedroder Anhänger unter den 100 Zuschauern auf dem Waldsportplatz trotz der mauen Chancenbilanz alles im Lot. Doch in der 71. Minute unterlief FSG-Verteidiger Sören Heiderich ein kapitaler Bock. Ein versuchter Diagonalpass prallte vom Rücken eines Gegenspielers ab. FCF-Angreifer Lucas Oppermann schnappte sich die Kugel und verkürzte im Eins-gegen-Eins gegen Riedrodes Ersatztorwart Rico Ochsenschläger auf 1:3. Fürths 2:3-Anschlusstreffer durch Nils Landzettel in Minute 81 beschrieb Göck so: „Wir verlieren im Offensivdrang den Ball und arbeiten dann schlecht nach hinten.“ Auch für Bozanovic gab es da nichts zu beschönigen: „Das waren zwei Geschenke für den Gegner. Wir haben eine tote Mannschaft zurückgeholt.“
Das Schlusslicht aus Fürth glaubte plötzlich wieder an sich und warf alles nach vorn. Die FSG Riedrode blieb aber spielerisch überlegen und kam zu weiteren Möglichkeiten. Eine davon nutzte letztlich Tomislav Tadijan auf Zuspiel von Gianluca Lucchese zum 4:2-Endstand (90.+1). Mit jetzt 26 Punkten aus zwölf Spielen bleibt die FSG gleichauf mit dem Dritten Rot-Weiß Walldorf II. Aber auch das war am Samstag nur eine Randnotiz.
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