Interview

Sprecher der israelischen Armee: Die Hisbollah hat den Krieg begonnen

Seit einem Jahr gibt es Krieg im Nahen Osten. Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Sharuz Shalicar, spricht über die Kriegsziele Israels, Hisbollah-Chef Nasrallah - und eigene Fehler

Von 
Karsten Kammholz und Sebastian Koch
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Israel setzt seine massiven Angriffe im Raum Beirut fort. © Hassan Ammar

Mannheim. Die militarische Situation im Nahen Osten ist aktuell extrem angespannt. Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Sharuz Shalicar, erläutert im exklusiven Interview mit dieser Redaktion die Hintergründe der israelischen Militärtaktik:

Herr Shalicar, wir nähern uns dem ersten Jahrestag des 7. Oktober. Wie weit ist der Nahe Osten derzeit von Frieden entfernt?

Arye Sharuz Shalicar: Der 7. Oktober 2023 ist in Israel über uns alle überraschend hereingebrochen. Das Massaker, bei dem die Hamas 1139 Menschen ermordet, fast 5400 verletzt und 250 entführt hat, war für uns in Israel ein Game Changer. Das Gemetzel hat eine Wunde weit aufgerissen, die nach 70 Jahren fast geschlossen war.

Wir haben nun aber das Problem, dass wir nicht nur einer Terrorbewegung im Gazastreifen gegenüberstehen, sondern einer ganzen Reihe von Milizen, die alle unter dem Deckmantel des islamistischen Regimes in Iran stehen und die vom Iran aufgebaut, strategisch beraten und bewaffnet worden sind - um Israel zu vernichten. Israel steht deshalb vor einem Mehrfrontenkrieg. Damit es eine friedliche Lösung geben kann, müssen bestimmte Dinge passieren. Das eine ist natürlich, dass die Geiseln freigelassen werden. Ohne Wenn und Aber. Das ist eines der Hauptziele, um das es keinen Weg drumherum gibt.

Wie viele Geiseln gibt es noch?

Shalicar: 101. Das zweite Ziel ist, dass die Terroristen nicht mehr zurückschlagen können und dass sie das Feuer einstellen. Es gibt sehr viele, die relativieren: Die schießen, ihr schießt. Ihr schießt, die schießen. So eine Art Spirale der Gewalterklärung. Aber das ist es nicht. Wir wurden am 7. Oktober von der Hamas überrollt. Wir wurden am 8. Oktober und werden seitdem aus dem Libanon massiv beschossen. Seitdem setzen wir uns zur Wehr. Das ist die Reihenfolge. Um einen Stopp zu setzen, müssen diejenigen, die angegriffen haben, das Feuer einstellen.

Wissen Sie, wie es den 101 Menschen geht, die noch in der Gewalt der Hamas sind?

Shalicar: Nein. Das liegt daran, dass nur ein ganz kleiner Kreis mit der Situation um die Geiseln beauftragt ist. Da dringt nichts nach außen, um Fortschritte - sei es für ein Abkommen oder im Militärischen - nicht zu gefährden. Wir wissen, dass die letzte Geisel, die wir tot haben bergen konnten, auf 36 Kilo abgemagert war. Wir wissen, dass Geiseln misshandelt werden.

Die israelische Armee versucht schon seit einem Jahr, Geiseln zu befreien. Wie sollen das in nächster Zeit gelingen?

Shalicar: Ich hoffe nach wie vor, dass wir die Geiseln auf dem einen oder den anderen Weg, entweder militärisch oder diplomatisch, irgendwie rausboxen können. Das hat im letzten Jahr ein paar Mal geklappt. Die Hoffnung von allen ist, dass die 101 Geiseln zurückkommen. Und wir wollen auch Leichen zurück nach Israel holen. Das ist nicht selbstverständlich, weil selbst tote Geiseln nicht freigegeben und weiter entführt werden.

Wir müssen jetzt deutlich zeigen, dass wir nicht mehr bereit sind, jeden Tag beschossen zu werden
Arye Sharuz Shalicar

Mittlerweile erleben wir mehrere Kriegsschauplätze. In den letzten Tagen hat sich der Blick von Gaza fast schon etwas abgewandt, weil sich die Situation im Libanon zugespitzt hat. Israel nennt die Hisbollah dort als Feind. Gleichzeitig ist es ein Krieg gegen den Libanon und möglicherweise auch bald im Libanon. Wie wahrscheinlich ist eine Bodenoffensive?

Shalicar: Israel hat seit dem Beschuss, der seit dem 8. Oktober anhält, elf Monate lang nur reagiert. Der Fokus lag auf Gaza und auf den Geiseln. Deshalb hatte Israel zeitweise etwa um die 100.000 Binnenflüchtlinge, die den Norden des Landes verlassen haben, weil der vom Libanon aus beschossen worden ist. Fast 50 Israelis sind getötet worden.

Vor zwei Wochen hat Israel begonnen, die Hisbollah im Libanon zu einem der Hauptziele zu erklären - parallel zum Gaza-Streifen und der Hamas. Die UN, die Amerikaner, die Franzosen und auch regionale Kräfte sind gescheitert und haben es nicht geschafft, die Hisbollah in die Schranken zu weisen. Wir müssen jetzt deutlich zeigen, dass wir nicht mehr bereit sind, jeden Tag beschossen zu werden. Das Ziel ist, dass die Flüchtlinge in ihre Wohnungen im Norden zurückkönnen. Damit das passiert, muss die Hisbollah gezwungen werden - auf welchem Weg auch immer - das Feuer einzustellen. Am besten durch die UN-Resolutionen 1559 und 1701, die der Hisbollah Präsenz südlich des Litani-Flusses im Libanon verbieten. Das hat bislang aber nicht funktioniert.

Jetzt haben Sie aber nicht darauf geantwortet, wie wahrscheinlich eine Bodenoffensive ist.

Shalicar: Eine Bodenoffensive ist militärisch gesehen immer der letzte Schritt, um in einem Krieg vorzugehen. Israel war in den letzten 20 Jahren mit Bodenoffensiven sehr zurückhaltend. Im Gazastreifen hat es seit 2009 zwar immer wieder Operationen gegeben, die aber in erster Linie aus der Luft geflogen worden sind. Dass es nach dem 7. Oktober zur Bodenoffensive kam, hängt auch mit den Geiseln zusammen. Im Libanon hat es die letzte Bodenoffensive 2006 gegeben. Wir haben auch jetzt kein wirkliches Interesse daran.

Der Hisbollah muss aber klar sein, dass sie es in der eigenen Hand haben zu deeskalieren. Die Hisbollah hat den Krieg am 8. Oktober begonnen und beschießt Israel täglich. Wenn der Beschuss anhält, muss Israel zeigen, dass wir alle Optionen zur Kriegsführung in unseren Händen haben. Die Hisbollah muss sich klar machen, dass wir uns auch auf einen eventuellen Bodeneinsatz vorbereiten.

Wenn es zu zivilen Kollateralschäden kommt, trägt die Hisbollah im Libanon dafür die volle Verantwortung
Arye Sharuz Shalicar

Israels Antwort auf den Beschuss ist schon sehr eindeutig. Beirut meldet hunderte zivile Opfer - darunter etliche Kinder. Sind das Kollateralschäden, die Israel einfach in Kauf nehmen muss?

Shalicar: Die Zahlen, die der Libanon - und auch die Hamas in Gaza - melden, unterscheiden nie zwischen Terroristen und Unschuldigen oder Zivilisten. Das muss man sich klar machen. Es gibt im Libanon keine Behörde, die meldet, wie viele Terroristen verletzt oder getötet worden sind. Man bekommt diese Infos in der Regel, wenn man der israelischen Armee folgt. Dort wird täglich bekannt gegeben, welche Terroristen wir gezielt außer Gefecht gesetzt haben - mit Namen, mit Profil, mit Gesichtern. In den letzten zwölf Monaten sind von uns Tausende Namen veröffentlicht worden. Wenn es zu zivilen Kollateralschäden kommt, trägt die Hisbollah im Libanon dafür die volle Verantwortung. Wie die Hamas im Gazastreifen schießt die Hisbollah nicht aus Militärkasernen, sondern aus Wohnhäusern. Das ist Absicht. Hisbollah und Hamas benutzten ihre eigene Bevölkerung als Schutzschilde.

Das israelische Militär hat am Wochenende Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Ist eine Bodenoffensive dadurch unwahrscheinlicher geworden oder hat das an der eigentlichen Situation nichts verändert?

Shalicar: Solange der Beschuss der Hisbollah-Terrormiliz aus dem Libanon nicht aufhört und somit derzeit über 60 000 vertriebene Israelis nicht zurück in ihre Häuser im Norden Israels ziehen können, ist ein Bodeneinsatz nicht vom Tisch. Es liegt jetzt an der Hisbollah, das Feuer einzustellen, um das zu verhindern.

Zur Person: Arye Sharuz Shalicar

  • Arye Sharuz Shalicar wurde als Sohn persischer Juden in Göttingen geboren. Der heute 47-Jährige wuchs in Berlin auf.
  • Seit 2001 lebt Shalicar in Israel, wo er in der israelischen Armee diente. An der Hebräischen Universität studierte er Internationale Beziehungen, Nahostgeschichte und Politik. Danach ging Shalicar zurück zum Militär, wo er als Sprecher der israelischen Armee zum Major aufstieg.
  • Seit 2017 arbeitet er als Abteilungsleiter in der israelischen Regierung. Seit 7. Oktober ist er mit einer Unterbrechung zwischen Mai und September wieder Sprecher der IDF.

Sie sagen, es liegt in der Verantwortung der Hisbollah, eine Bodenoffensive zu verhindern. Wann wäre dieser Punkt überschritten, an dem das israelische Militär der Meinung ist, dass man jetzt die Bodenoffensive starten muss? In den letzten elf Monaten war das ja offensichtlich nicht der Fall. Wann läuft das, vielleicht auch unausgesprochene, Ultimatum ab?

Shalicar: Die Frage ist interessant, aber ich kann natürlich nicht darauf antworten. Ein Staat, der sich verteidigt, lässt sich nicht in die Karten schauen, wann er weitere Schritte in die Wege leitet. Wir werden alles daran setzen, dass die aus dem Norden vertriebenen Israelis dorthin zurückkehren können. Da zählt jeder Tag. Jeder Tag, der vergeht und an dem die Hisbollah Israel weiter beschießt, laufen die Hisbollah und der Libanon Gefahr, dass Israel einen nächsten Schritt in die Wege leiten muss.

Der Libanon ist ja nicht gleichzeitig die Hisbollah. Die ist zwar eine politische Partei im Parlament, kontrolliert als Terrormiliz aber auch nur Teile des Libanons. Inwieweit stehen Israels Regierung und Militär mit der libanesischen Staatsführung in Kontakt und wie zuversichtlich sind Sie, dass die Staatsführung mäßigend auf die Hisbollah einwirken kann, um eine Bodenoffensive Israels doch noch zu verhindern?

Shalicar: Israel steht weder mit der Hisbollah noch mit der libanesischen Staatsführung in direktem Kontakt. Das geschieht über Dritte. Da sind die Amerikaner, die Franzosen, die Vereinten Nationen, teilweise auch andere Europäer zu nennen, die in den letzten Monaten versucht haben, den Libanon dazu zu bringen, dass die Hisbollah das Feuer einstellt. Das hat aber nicht funktioniert. Natürlich wird die Diplomatie fortgeführt. Aber weil Sie gezielt nach den Bemühungen der libanesischen Staatsführung gefragt haben: Die könnte meiner Meinung mehr dafür tun, eine weitere Eskalation zu verhindern. Sie tut es aber nicht. Ich vermute, dass das auch daran liegt, dass die Hisbollah natürlich auch im Land mächtig und hochgerüstet ist und sie den Iran hinter sich hat. Da muss man auch im Libanon aufpassen, mit wem man sich anlegt.

Es geht auch um die Zukunft unserer Kinder und die Frage, ob es in zwei, fünf oder zehn Jahre wieder einen 7. Oktober geben kann
Arye Sharuz Shalicar

Es ist mitnichten so, dass die gesamte israelische Bevölkerung hinter dem Kurs der Regierung um Benjamin Netanjahu steht. Es gab jüngst nach der Ermordung der sechs Geiseln die größten Proteste seit dem 7. Oktober. Gleichzeitig verunglimpft Netanjahu seine Gegner. Wie sehr stützt die Bevölkerung noch die eigene Armee?

Shalicar: Das Volk bewertet die Situation natürlich unterschiedlich, weil mehrere Dinge parallel laufen. Zum einen wünschen sich natürlich alle, dass die Geiseln freikommen. Über den Weg dorthin ist man aber uneinig. Die einen - in erster Linie Familienmitglieder - wollen das Feuer schnellstmöglich komplett einstellen, weil sie fürchten, dass Geiseln getötet werden könnten. Für die anderen in Israel geht es auch darum, die 101 Geiseln zu befreien. Aber nicht, indem man sich zurückzieht und Schwäche zeigt. Sondern genau in die andere Richtung. Dass man Stärke zeigt. Dass man den Angreifer, die Hamas, den islamischen Dschihad, die Hisbollah und die Huthis bekämpft und aus einer Position der Stärke die Gegenseiten dazu zwingt, einzulenken. Im Endeffekt geht es aber auch nicht nur - und das „nur“ in Anführungsstrichen - um die Geiseln. Es geht tatsächlich auch um die Existenz dieses Staates. Es geht um viele Menschen, die hier in den letzten Monaten ermordet wurden. Im Süden, im Norden. Es geht auch um die Zukunft unserer Kinder und die Frage, ob es in zwei, fünf oder zehn Jahre wieder einen 7. Oktober geben kann.

Trotzdem gibt es Kritik am Vorgehen. Inwieweit hat das israelische Militär in den letzten Monaten Fehler gemacht?

Shalicar: Das israelische Militär hat am 7. Oktober 2023 komplett versagt. Das, was passiert ist, hätte nicht passieren dürfen und ist eine Katastrophe gewesen. Für die Sicherheit des Staates Israels ist in erster Linie das Militär verantwortlich. Und auch in elfeinhalb Monaten kann man nicht davon ausgehen, dass irgendein Militär, auch nicht das israelische, in allem, was es macht, fehlerfrei ist. Das geht nicht. In einem Krieg, in dem es viele schreckliche Situationen gibt, macht man auch Fehler. Gleichzeitig bemüht sich das israelische Militär aber, es so richtig wie möglich zu machen. Zum einen möchten wir uns an das internationale humanitäre Völkerrecht und die Genfer Konvention halten, indem wir die Bevölkerung auf der Gegenseite warnen - sei es im Gazastreifen oder im Libanon, mit Flugblättern, SMS, Anrufen oder Evakuierungskorridoren. Gleichzeitig muss man auch alles daran setzen, dass man weiß, wen man angreift. Das bedeutet, dass man die Terroristen genau ortet, sie lokalisiert, und man weiß, wer in welcher Position war und ist.

Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Sharuz Shalicar. © Arye Sharuz Shalicar/IDF

Die Hamas hat doch mit ihrem Terrorangriff am 7. Oktober provoziert, dass Israel so zurückschlägt, wie es zurückschlägt. Dadurch entstehen Bilder im Gazastreifen, die grauenhaft sind und die um die Welt gehen. Diese israelische Reaktion hat die Hamas doch mit dem Ziel provoziert, Israel mit fortlaufender Dauer international zu isolieren. Die Kritik am Vorgehen Israels wächst. Hat der israelische Staat beziehungsweise das Militär nicht auch den Fehler gemacht, der Hamas in diese perfide Falle zu tappen?

Shalicar: Israel ist in keine Falle getappt. Wir befinden uns in einem asymmetrischen Krieg. Jeder, der gesunden Verstandes ist, versteht, mit wem wir es auf der Gegenseite zu tun haben und wie abscheulich und menschenverachtend die Hamas ihre eigene Bevölkerung missbraucht. Israel erfährt internationale Solidarität. Ich erinnere daran, dass es in den letzten elf, zwölf Monaten kaum wirkliche Kritik vonseiten der arabischen Staaten hier in der Region an unserem Vorgehen gegeben hat. Natürlich gibt es immer mal wieder Kritik, weil in diesem Krieg auch Muslime und Araber sterben. Aber die Kritik ist, wenn überhaupt, nur punktuell und nicht flächendeckend oder sogar anhaltend. Dass die internationale Solidarität abgenommen hat, propagieren unsere Gegner.

In Teilen stimmt das, weil es einen Block gibt, der hinter der iranischen Terrorachse steht. Dazu gehören Russland, Nordkorea, China oder die Türkei. Der Block, der anti-westlich und anti-amerikanisch ist, ist auch anti-israelisch. Im Endeffekt wird auch die Situation von diesen Staaten instrumentalisiert. Wir haben aber Freunde in Amerika, in Deutschland, hier in der Region und andere Staaten in Asien und Europa, die mit uns solidarisch sind. Am Ende geht es aber nicht darum, international für Unterstützung zu werben, sondern um einen Existenzkampf. Und in diesem Existenzkampf müssen wir im Endeffekt das tun, was richtig ist, um zu überleben.

Braucht Israel in diesem Kampf deutsche militärische Hilfe?

Shalicar: Um ehrlich zu sein, habe ich zu wenig Einblick, um zu sagen, wie eng der deutsche-israelische Rüstungsaustausch ist. Aber ich erinnere daran, dass Deutschland in den letzten Jahren das Arrow-Antiraketensystem von Israel sehr gerne erwerben wollte und das immer noch will, um sich vor der Bedrohung durch Russland zu schützen. Israel ist natürlich vorne mit dabei, um Deutschland, einem der stärksten Verbündeten, zur Seite zu stehen. Israel dürfte genau dasselbe von Deutschland, einem engen Verbündeten, erwarten. Als Freund und Verbündeter teilen wir gemeinsame Werte und ein gemeinsames Demokratieverständnis. In der schwersten Stunde lässt man sich nicht im Stich.

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Sie sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Wie nehmen Sie die moralische Unterstützung der deutschen Bevölkerung wahr?

Shalicar: Ich kann da nur aus meiner eigenen persönlichen kleinen Erfahrungswelt berichten. Ich erfahre sehr viel persönliche Solidarität aus Deutschland, sei es mit Geschenken, die mir geschickt werden, oder über Nachrichten, die ich bekomme. Das rührt mich sehr, weil das Menschen sind, die sich in Deutschland, in Österreich oder in der Schweiz teilweise auch bedroht fühlen durch antidemokratische Bewegungen in der Gesellschaft.

Wie groß ist die Gefahr, dass Anfang Oktober 2025 im Nahen Osten immer noch Krieg herrscht?

Shalicar: Die Gefahr, dass das der Fall sein wird, ist nicht klein. Das liegt, wie gesagt, nicht allein in der Hand Israels, sondern vor allem an bestimmten Terror-Milizen und Terror-Staaten in der Region, die nichts anderes im Kopf haben, außer - und das sagen sie auch laut - Israel von der Landkarte zu wischen und die Juden ins Meer zu jagen. Das sagt die iranische Führung laut und deutlich seit vielen Jahren. Das sagt die Hisbollah laut und deutlich. Und die Hamas hat es nicht nur gesagt, sondern sie hat angefangen, es am 7. Oktober in die Wege zu leiten. Deshalb ist klar, dass solange das der Fall ist, wir uns leider auch in den nächsten Jahren und vielleicht sogar Jahrzehnten in Konfliktsituationen wiederfinden werden.

Ehemalige Mitarbeit ehem. Chefredakteur

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