Viernheim. Die jährlichen Treffen nach Feierabend der Initiative „Wir Unternehmen für Viernheim“ (WUfV) erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit. So auch am 18. September, als rund 200 Firmeninhaber, Selbständige, Freiberufler und Führungskräfte im Unternehmen von Reinhold König zu Gast waren. „Das ist ein neuer Rekord“, verkündete WUfV-Sprecherin Martina Bartsch-Latscha nicht ohne Stolz.
Bei dieser zwanglosen Zusammenkunft konnten sich die Vertreter unterschiedlicher Branchen nicht nur näher kennenlernen, es wurden auch Spenden gesammelt. Diesmal kommt der Tierschutzverein Viernheim und Umgebung in den Genuss eines stattlichen Betrags. Nach ersten Rechnungen könnten es bis zu 10.000 Euro werden, aber auch mehr.
„Weil viele Unternehmen ihre Spenden direkt an den Tierschutzverein überwiesen haben und beim Treffen in der extra aufgestellten Spendenbox Bargeld klingelte, steht die Summe noch nicht fest. Auf jeden Fall wird es aber ein Rekordergebnis“, verriet Karin Maliske vom WUfV. Wie hoch der Betrag letztendlich ist, wird bei der Spendenübergabe bekannt gegeben. Bisher hat die Initiative schon 75.000 Euro an lokale Organisationen ausschütten können.
Das Treffen selbst hat natürlich auch Kosten produziert, die durch Sachspenden aber recht gering gehalten werden konnten. So stellte der Edeka-Markt Zimmermann die Getränke zur Verfügung und das Best Western Hotel hatte ein üppiges und leckeres Buffet beigesteuert. Bestuhlung, die technische Ausstattung und die Werbematerialien wurden ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt.
Gastgeber Reinhold König hatte eigens die neue Fabrikationshalle für sogenannte Lego-Betonsteine frei gemacht und als Festraum hergerichtet. „Außerdem legte er noch eine 3000-Euro-Spende für das Tierheim obendrauf“, ließ Martina Bartsch-Latscha bei der Begrüßung wissen.
Treffen in Viernheim: Vom kleinen Gartenbaubetrieb zum großen Tiefbauunternehmen
Reinhold König war bei der Vorstellung des Betriebs sichtlich ergriffen, gerade als es um die Schwierigkeiten in den ersten Jahren ging. „Zunächst stand die Frage, was wir machen wollen. Kiosk oder Gartenbau. Schließlich hat sich mein Vater Günter mit mir und meinem Bruder für den Landschaftsbau entschieden. Wir haben 8500 D-Mark zusammengekratzt und Werkzeug gekauft. Auch einen kleinen Bagger, der noch heute bei uns im Hof steht. Der erste Auftrag betrug 5000 Mark, was viel Geld für uns war.“
Nach und nach wurden die Aktivitäten erweitert und innerhalb weniger Jahre aus dem kleinen Gartenbaubetrieb ein deutschlandweit tätiges Tiefbauunternehmen mit einem breiten Leistungsspektrum wie Abbruch, Erdarbeiten, Entwässerung, Verbau und die Gestaltung von Außenanlagen. „Wir recyceln das Abbruchmaterial mittlerweile selbst.
Daraus entstehen die Betonsteine. Außerdem wurden notwendige Grundstücke zugekauft und Immobilien erworben“, erzählte König. Nicht vergessen hat er den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern, die auch jeden Samstag im Einsatz sind. Mittlerweile wird auch Jugendlichen ohne Schulabschluss eine Ausbildung oder Arbeitsstelle geboten.
Auch diesmal gab es einen interessanten Impulsvortrag, der gerade für Führungskräfte Anregungen und Ratschläge beinhaltete. Thomas Fritzsche zeigte bei seinen Ausführungen im Rahmenprogramm Schwachstellen auf und lieferte Lösungsvorschläge. Unter dem Titel „Wer hat den Ball – Mitarbeiter einfach führen“ gab Fritzsche, renommierter Psychologe, Business-Coach, Buchautor und Speaker auf humorvolle Art und Weise wertvolle Tipps und Tricks.
Tierheim in Viernheim ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen
Eine große Plattform bekam auch der Tierschutzverein. „Als die Anfrage von WUfV kam, haben wir uns riesig gefreut. Ich konnte unseren Verein und das Tierheim ausführlich vorstellen. Viele Menschen schaffen sich junge Tiere an, die im Alter zum Problem werden. Das Tierheim ist voll davon. Tierheimleiterin Nicole Dalesio, die sich seit knapp 40 Jahren um die Tiere kümmert, und das Team sind wegen steigender Kosten auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen“, brachte Pia Reuter die Situation auf den Punkt.
Reuter nutzte die Gelegenheit, um direkt an das Verantwortungsbewusstsein der Anwesenden zu appellieren. Wer sich ein Tier anschafft, sollte genau überlegen, welche Aufgaben damit verbunden sind. Hilfreiche Tipps und Beratungen gäbe es im Tierheim. Außerdem forderte sie einen Hundeführerschein für die Halter. In einem interessanten Video wurden die Arbeiten und Gegebenheiten im Tierheim an der Mannheimer Straße vorgestellt.
Bürgermeister Mattias Baaß hatte für das Unternehmertreffen eine Sitzung der Metropolregion Rhein-Neckar vorzeitig verlassen, um beim Treffen „im Königreich“, wie das Stadtoberhaupt den Firmensitz nannte, dabei zu sein. „Das hier ein Paradebeispiel für Unternehmertum. Die Firmenleitung zeige auch soziale Verantwortung, wie man den Aussagen von Reinhold König entnehmen konnte.
Dem Fachkräftemangel wird mit der Einstellung von Jugendlichen ohne Schulabschluss entgegengewirkt.“ Ähnliche Wege gehe die Stadt bei der Suche nach Personal für die Kindertagesstätten mit einem Arbeitskreis. Derzeit sind 80 Personen in Einzelbetreuung bei der Gleichstellungsbeauftragten.
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