Viernheim. Am Freitag, 19. September, ist es so weit. An diesem Tag findet ab 18 Uhr im Bürgerhaus in Viernheim die eintrittsfreie Veranstaltung des Viernheimer Appells zum Thema Migration statt. Die Frauen und Männer der Demokratie-Initiative sind sich einig, wie sie in einer Pressemitteilung erklären: „Wir sprechen zu selten mit anders denkenden Menschen und wenn wir es tun, fehlt es uns oft an gegenseitigem Verständnis.“
Die Veranstalter sind sich sicher, dass es den Besucherinnen und Besuchern gemeinsam gelingen wird, ihre Meinungen zur Migration auszutauschen, ohne einander zu bewerten oder abzustempeln. Viele Menschen hätten das Gefühl, ihre Meinung nicht mehr frei äußern zu können. Das liege das daran, „dass wir – egal welcher politischen Richtung wir angehören – es verlernt haben, die Meinung anderer auch einfach einmal stehenzulassen und zu respektieren“, heißt es weiter.
Dabei müsse allen klar sein, dass wenn ein Meinungsaustausch nicht möglich sei, alle verlieren. „Denn wir verlieren den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der für unsere Demokratie lebensnotwendig ist“, schreiben die Akteure des Viernheimer Appells weiter.
Die Initiative hatte in Vorbereitung auf den Freitagabend im Stadtgebiet bunte Fahrräder platziert, die mit Briefkästen versehen waren. Inzwischen seien die in diesen Kästen eingegangenen vielfältigen Meinungen alle sortiert und die Veranstaltung vorbereitet worden.
Publikum kann sich sofort einbringen
Ein großer Teil beziehe sich auf die gesellschaftlichen Veränderungen, die als Folge der Zuwanderung erlebt würden. Einige Äußerungen beschrieben, dass manche Menschen sich in der eigenen Stadt fremd fühlen. Auch die Sorge, dass unser Sozialsystem durch die Migrantinnen und Migranten überlastet sei oder gar ausgenutzt werde, treibe die Menschen um. Natürlich gehe es auch um politische Entscheidungen der Migrationspolitik, die die Bürgerinnen und Bürger nicht verstehen könnten und um die Forderung nach mehr Mitbestimmung in der Stadt.
Bei der Veranstaltung am 19. September werde das Publikum gleich zu Beginn aktiv, versprechen die Initiatoren. In einer ersten Runde gebe die Moderatorin Sätze wie „Man darf in Deutschland nicht mehr seine Meinung sagen“ vor, und die Gäste würden gebeten, durch Handzeichen zu zeigen, ob sie zustimmen oder nicht.
In einer zweiten Runde nehme ein Podium zu den Sätzen Stellung, und danach hätten die Gäste im Publikum die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern. Die Akteure haben Menschen, die in der Nähe der Flüchtlingsunterkünfte leben, persönlich zur Veranstaltung eingeladen. „Uns ist es wichtig, gerade die Meinungen der Menschen, die in ihren Stadtteilen in direkter Nachbarschaft mit den Migrantinnen und Migranten leben, einzufangen“, betonen die Organisatoren. mas/red
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