Bildung

Viernheimer Schüler beim Regionalentscheid von Jugend forscht

Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim präsentierten ihre "Jugend forscht"-Projekte. Der Wettbewerb war ein Höhepunkt für alle Teilnehmenden - trotz Niederlage. Womit die Schüler überzeugen wollten

Von 
Christine Dirigo
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Die AvH-Schüler züchteten verschiedene Getreidesorten. © Christine Dirigo

Viernheim. Gewonnen haben zwar andere Projekte den Regionalwettbewerb Hessen Bergstraße von Jugend forscht, aber ein Höhepunkt war die Teilnahme für die Viernheimer Schüler auf jeden Fall. Dazu waren sie bei der BASF Lampertheim zu Gast. Die richtete den Entscheid bereits zum zehnten Mal aus. „Vorher fanden die Präsentation und die Siegerehrung im Infozentrum des AKW Biblis statt“, teilte Claudia Steiger von der Standortkommunikation in Lampertheim mit.

Die Schülergruppen aus dem gesamten Kreis waren den kompletten Tag meist im Verwaltungsgebäude. Ab sieben Uhr morgens bauten sie die Wettbewerbsarbeiten auf. Drei Stunden am Vormittag begutachtete die Jury, die sich aus Mitarbeitern von Firmen und Fachlehrern aus den Schulen im Kreis zusammensetzte, die entstandenen Projekte. Die Jungforscher beschäftigten sich mit Themen aus den Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik und Technik. Dazu gehörte ebenfalls eine schriftliche Dokumentation. Am Nachmittag dann war die Ausstellung öffentlich. Ab 16 Uhr folgte die Siegerehrung.

Ein Ziel: Hungersnöte vorbeugen 

Im Bereich Biologie erforschten Mary Werner (16), Maksymilian Koziarski (18) und Luca Biereth (17), ob Nitrat als Dünger Ammoniak ersetzen kann. Sie besuchen die AG Chemie und Umwelt der Alexander-von-Humboldt-Schule (AvH), die Lehrer Ruthard Friedel betreut. „Es geht darum, dass die Landwirte weniger Dünger verwenden sollen, gerade ein brandaktuelles Thema durch die Bauernproteste“, merkte Friedel an. Und auch weltweit Hungersnöten vorzubeugen, wird immer wichtiger. Nahrungspflanzen wie Weizen brauchen Stickstoffdünger, aber da ammoniakbasierter Dünger wegen geringerer Erdgaslieferungen knapp geworden ist, hat die Gruppe nitratbasierten Dünger getestet.

Es sei Fakt, dass besonders Weizen durch zu wenig Dünger Mängel aufweise, so dass man damit nicht mehr richtig Brot backen oder das Mehl überhaupt zum Backen verwenden könne, so Friedel. Und das sei in Anbetracht der schlechten Ernährungslage in verschiedenen Ländern nicht besonders förderlich.

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Maksymilian berichtete vom Vorgehen der Gruppe: „Zuerst haben wir verschiedene Getreidesorten in Petrischalen gezüchtet, sind dann aber auf den Blumenkasten ausgewichen.“ Die beiden Dünger haben sie selbst hergestellt und in einem zweiten Blumenkasten eine Vergleichsgruppe angelegt. In einem Kasten wurde Nitrat-, im anderen Ammoniakdünger verwendet. „Wir haben immer wieder die höchsten Halme herausgezogen und Messungen durchgeführt. Und es hat sich gezeigt, dass der Nitratdünger genauso gut funktioniert, zumindest aber nicht schlechter“, so Maksymilian weiter.

Die meisten Arbeiten konnten in der Schule durchgeführt werden. „Aber es war wichtig, die Pflanzen auch außerhalb der Schulzeiten zu gießen“, bestätigte Mary.

Herstellung von Kühlpacks hat noch Verbesserungsbedarf

Von der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim waren die Siebtklässler Emma Martin (12), Paul Friedrich (12) und Alina Bickel (13) mit der Herstellung von Kühlpacks angetreten. Alina engagiert sich im Schulsanitätsdienst, und da werden immer Kühlpacks benötigt.

Das Besondere ist, dass die Schüler noch keinen Chemieunterricht haben, denn der steht erst ab dem nächsten Schuljahr auf dem Stundenplan. Trotzdem traten sie in der Kategorie Chemie an, ermutigt von ihrem Lehrer Lukas Langer, der bei einigen Dingen geholfen hat. Für die selbst hergestellten Kühlpacks aus Harnstoff und Wasser werden allerdings viele Plastikbeutel benötigt und das ist nicht sehr nachhaltig. Daran will die Gruppe noch arbeiten und hat auch schon neue Ideen.

Freie Autorin

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