Wettbewerb

Schüler aus Bürstadt und Lampertheim bei Jugend forscht

Gewonnen haben sie zwar nicht, aber die Begeisterung war groß: Schüler aus Bürstadt und Lampertheim waren beim Regionalwettbewerb Hessen Bergstraße von „Jugend forscht“ vertreten

Von 
Christine Dirigo
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Lilia Wolf (v.r.) und Seher Ipek Inanc stellten Spülmittel aus Quinoa-Schalen her. Elke Killer (mit Namensschild) führt einer Besucherin das Spüli vor. © Christine Dirigo

Bürstadt/Lampertheim. Gewonnen haben zwar andere Projekte den Regionalwettbewerb Hessen Bergstraße von „Jugend forscht“, aber ein Höhepunkt war die Teilnahme für die Bürstadter und Lampertheimer Schüler auf jeden Fall. Dazu waren sie bei der BASF Lampertheim zu Gast. Die richtete den Entscheid bereits zum zehnten Mal aus. „Vorher war die Präsentation und samt Siegerehrung im Infozentrum des AKW Biblis“, teilte Claudia Steiger von der Standortkommunikation in Lampertheim mit.

Die Schülergruppen aus dem gesamten Kreis waren den kompletten Samstag meist im Verwaltungsgebäude. Ab 7 Uhr bauten sie die Wettbewerbsarbeiten auf. Drei Stunden am Vormittag begutachtete die Jury, die sich aus Mitarbeitern von Firmen und Fachlehrern aus den Schulen im Kreis zusammensetzte, die entstandenen Projekte. Die Jungforscher beschäftigten sich mit Themen aus den Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik und Technik. Dazu gehörte ebenfalls eine schriftliche Dokumentation. Am Nachmittag dann war die Ausstellung öffentlich. Ab 16 Uhr folgte die Siegerehrung. Für die Erich Kästner-Schule (EKS) in Bürstadt waren gleich vier Projekte am Start. „Es sind dieses Mal alles Schüler, die bisher noch nicht an Jugend forscht teilgenommen haben. Deswegen ist es besonders aufregend für sie“, erklärte Elke Killer, die an der EKS die MINT-Fächer federführend betreut und die Forscher AG leitet. Meist macht sie die Vorschläge für die Themen, die bearbeitet werden können.

Lilia Wolf (13) und Seher Ipek Inanc (14) forschten im Bereich Chemie, wie man aus den Schalen des Superfoods Quinoa ein Waschmittel entwickeln kann. „Dafür haben wir Quinoa aus dem Odenwald genommen. Früher wurde es aus Südamerika importiert, aber heute wird es auch an deutschen Standorten angebaut“, erläuterte Killer. Schnell stellte sich heraus, dass die Seifenlauge aus den Schalen besonders gegen Fettflecken wirkt, und deshalb schwenkten Lilia und Seher um und haben ein Spülmittel entwickelt. „Wir haben sogar ein Rezept, wie man sein eigenes Spülmittel herstellen kann“, meinte Seher – auch das war am Stand zu sehen. Als weitere Zusätze werden Zitrusfrüchte genommen, die nicht nur gut riechen, sondern ebenfalls als Fettlöser bekannt sind.

Von der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim waren unter anderem die Siebtklässler Emma Martin (12), Paul Friedrich (12) und Alina Bickel (13) mit der Herstellung von Kühlpacks angetreten. Alina engagiert sich im Schulsanitätsdienst und da werden immer Kühlpacks für kleine Blessuren benötigt. Die Schüler haben noch keinen Chemieunterricht, der kommt erst ab dem nächsten Schuljahr. Trotzdem traten sie mit diesem Projekt in der Kategorie Chemie an. „Unser Lehrer Lukas Langer hat uns dazu ermutigt und auch geholfen“, berichtete Alina. Die Kühlpacks kann man mit wenig Aufwand selbst herstellen. Man mischt in einem Gefrierbeutel Harnstoff und Wasser zusammen, packt diesen dann in einen Zippbeutel und schlägt fest darauf, so dass der Gefrierbeutel zerplatzt, dann wird es kühl. „Wir arbeiten aber noch dran, den Kühlpack zu verbessern und nachhaltiger zu machen“, betonte Paul. Die Mutter von Emma lobte „die Eigeninitiative und das Interesse der Gruppe, auch gerade, weil sie noch keinen Chemieunterricht haben“, meinte Katrin Martin.

Freie Autorin

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