Viernheim. Ein Jahr lang sind die Freizeitmechaniker der Fahrradwerkstatt im katholischen Sozialzentrum fleißig damit beschäftigt gewesen, gebrauchte Drahtesel flottzumachen und für eine weitere Nutzung herzurichten. Der Erlös aus den Verkäufen bei den Radbasaren wird wie immer zum Jahresende an soziale Organisationen in der Stadt gespendet. Und das Ergebnis kann sich erneut sehen lassen: 10.000 Euro sind an die entsprechenden Institutionen übergeben worden.
„Es war einmal mehr ein sehr erfolgreiches Jahr“, erzählte Hubert Bundschuh, Sprecher der Fahrradwerkstatt. „Bisher konnten wir schon 98 Fahrräder an den Mann, die Frau oder das Kind bringen.“ Die 100er-Grenze werde also fallen. „Spätestens im kommenden Jahr dürfte auch das 1000. Gebrauchtrad einen neuen Besitzer finden.“
Was den Hobbyschraubern noch fehlt, ist ein größeres Lager
Die Hobbyschrauber wurden einst als Weltverbesserer abgetan, sind nach zehn Jahren aber immer noch aktiv. Weil die Arbeiten ehrenamtlich erfolgen, können die Erlöse aus Reparatur und Verkauf gespendet werden. „Am Anfang waren es jeweils 750 Euro. Das steigerte sich über die Jahre auf 1000 und 1500 Euro. Diesmal haben wir wieder das Rekordergebnis des Vorjahres erreicht“, stellte Bundschuh nicht ohne Stolz fest.
Einen großen Anteil daran haben auch die Viernheimer mit ihrer großen Bereitschaft, ihre ausgedienten Räder zur Verfügung zu stellen. Es gibt sogar Spenden von außerhalb. An Arbeit dürfte es dem Team deshalb auch künftig nicht mangeln. Was jedoch weiterhin fehlt, ist eine größere Lagerfläche, um die gespendeten und reparierten Räder abstellen zu können.
10.000 Euro werden an diese fünf Viernheimer Einrichtungen verteilt
Jürgen Gutperle, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Sozialzentrums, durfte eine Spende in Höhe von 2.000 Euro für die Viernheimer Tafel in Empfang nehmen. „Nachdem wir das Geld zuletzt für den Bau einer Photovoltaikanlage verwendet haben, fließt die neue Summe in die Anschaffung eines modernen Transporters, mit dem wir die Lebensmittelspenden bei den entsprechenden Geschäften abholen“, erläuterte er.
Der Eine-Welt-Kreis unterstützt schon seit vielen Jahren das Patenschaftsprojekt im brasilianischen Rondopolis und auch Hunger leidende Menschen in Sri Lanka. Ein Teil findet aber auch im Weltladen in der Fußgängerzone Verwendung, wo man fair gehandelte Waren kaufen oder auch nur gemütlich Tee oder einen Kaffee trinken kann. Hierzu wurden die Hobbyschrauber ausdrücklich eingeladen.
Auch der Freundschaftsverein Yaa Soma weiß schon ganz genau, was er mit den 2.000 Euro macht. Man unterstützt damit die Ausrüstung der Schulen in Burkina Faso, denn Bildung ist auch in diesem afrikanischen Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, außerordentlich wichtig für eine lebenswerte Zukunft.
Beim Kinderschutzbund geht es darum, Hilfe für die jungen Bewohner Viernheims zu leisten. „Wir teilen das Geld für die Rappelkiste, den Kindernotfallfond und die Spieletreffs in den lokalen Flüchtlingsunterkünften auf“, benennt Bertram Bähr die entsprechenden Projekte.
Erneut bedacht wurde auch der Förderverein „Stand up for Africa“, der sich um notleidende Menschen in Namibia kümmert. Vor Ort soll das bestehende Waisenhaus umgebaut werden, um weiteren Kinder eine Bleibe zu bieten.
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