Klimaschutz

Viernheim ruft zum Rad fahren auf

Das Stadtradeln erfreut sich Jahr für Jahr größerer Beliebtheit. Die Stadt Viernheim ruft ihre Bürgerinnen und Bürger erneut zum Mitmachen auf. Das sind die Bedingungen.

Von 
Othmar Pietsch
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Bürgermeister Matthias Baaß (li.) und Landrat Christian Engelhardt (in der E-Rikscha) rühren zusammen mit weiteren Akteuren die Werbetrommel für das Stadtradeln. © Othmar Pietsch

Viernheim. Dass Rad fahren gesund und auch der Umwelt nützlich ist, das ist unbestritten. Trotzdem mach sich viele Menschen immer noch motorisiert auf den Weg. Deshalb werden zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, um zum Umdenken und Umsteigen anzuregen. Dazu gehört auch das Stadtradeln, das sich Jahr für Jahr immer größerer Beliebtheit erfreut. Nach Meinung von Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß und dem Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt gibt es aber noch Luft nach oben. Deshalb erfolgte vor wenigen Tagen im Viernheimer Heimatmuseum der gemeinsame Aufruf an alle, an den lokalen und regionalen Wettbewerben teilzunehmen.

Ziel der Aktion ist es, Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen für das Radfahren zu begeistern und damit nachhaltig diese umweltfreundliche Fortbewegungsart zu fördern. Beim Stadtradeln können einzelne Personen, Teams sowie Unterteams drei Wochen lang Fahrradkilometer sammeln, sich gleichzeitig bei einem Wettbewerb gegenseitig herausfordern und nebenbei einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Engelhardt: Rad fahren hat „wahnsinnig viele Vorteile“

Christian Engelhardt, selbst ein passionierter Radfahrer, sieht bei der Nutzung der Drahtesel „wahnsinnig viele Vorteile. Man tut nicht nur dem eigenen Körper etwas Gutes, sondern leistet zugleich auch noch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt er. Zudem sei das Rad das umweltfreundlichste Nahverkehrsmittel. „Deswegen freue ich mich, dass diesmal mit 16 Kommunen erneut eine stattliche Teilnehmerzahl erreicht werden konnte.“ In Viernheim sei das Stadtradeln ja nichts Neues, hier wurde auch schon vor vielen Jahren mit Aktionen und baulichen Maßnahmen an den Radverkehr gedacht.

Die Siegerehrung des Stadtradelns im Familiensportpark West 2024. © Bernhard Kreutzer

Die Gemeinden Abtsteinach, Bensheim, Biblis, Bürstadt, Einhausen, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Heppenheim, Hirschhorn, Lorsch, Mörlenbach, Neckarsteinach, Viernheim, Wald-Michelbach und Zwingenberg veranstalten interne Wettbewerbe, stellen sich aber auch dem Vergleich untereinander. Im vergangenen Jahr hatten im Kreis insgesamt 4090 Radelnde teilgenommen und dabei mehr als 674.000 Kilometer zurückgelegt. Das entspricht einer Einsparung von 112 Tonnen Kohlenstoffdioxyd (CO2).

Für Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß ist das Stadtradeln, an dem sich die Brundtlandstadt zum sechsten Mal beteiligt, längst zu einem festen Bestandteil im städtischen Veranstaltungskalender geworden. „Unsere Topografie mit vielen flachen Wegen und nur wenigen Steigungen ist perfekt, um sich in für kurze oder längere Strecken in den Sattel zu schwingen“, sagte Baaß. Sein Vorgänger Norbert Hofmann habe bezüglich der Infrastruktur bereits Vorarbeiten geleistet. „Dennoch gibt es noch viele Möglichkeiten, die Situation für die Radfahrer zu verbessern. Durch das Stadtradeln wird das Thema als Wettbewerb auf unterhaltsame Art und Weise in die Breite getragen.“

Zur Feier des Finales des Stadtradelns 2024 treffen sich alle auf dem Vorplatz des Best Western Pear Hotels in Viernheim. © Othmar Pietsch

Natürlich wird auch Matthias Baaß, der stilgerecht mit dem Fahrrad zum Pressetermin vor dem Museum gekommen war, auch selbst wieder kräftig in die Pedale treten, um für das Team der Stadtverwaltung Kilometer zu sammeln. „Wir stehen ja wieder in einem harten Wettbewerb mit den Stadtwerken, die zuletzt meist als Sieger hervorgegangen sind“, sagte Baaß.

Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Vereine und Organisationen, aber auch private Gruppen sowie die Schulen zum sportlichen Wettbewerb antreten. Schließlich warten auf die Gewinner lukrative Preise. Am Ende kann sich aber jeder Einzelne auf die Schulter klopfen, hat er oder sie doch zu mehr Gemeinwohl beigetragen.

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Das sind die Teilnahmebedingungen und Privatpersonen und Gruppen

Mitmachen können alle Bürgerinnen und Bürger einer Kommune, aber auch Personen, die in der Stadtverwaltung arbeiten, zur Schule gehen oder einem Verein angehören. Bis zum 21. Mai werden dann die Kilometer gezählt und nach der Registrierung im Internet unter www.stadtradeln.de mit Angabe einer E-Mail-Adresse und einem Benutzernamen die Werte eingetragen. Dabei zählen etwa die Fahrten zur Arbeit, zum Einkauf oder zum Vereinstraining. Auch gesammelte Kilometer in der Region oder weltweit im Urlaub können angegeben werden. Die Teilnehmenden können allerdings ausschließlich für eine Kommune und ein Team Kilometer sammeln.

In Viernheim werden spezielle Aktionen rund um das und mit dem Rad angeboten. Das Museum organisiert unter dem Motto „Fahrt ins junge Grün“ eine Fahrradtour für Erwachsene und Familien, die am 4. Mai zu Denkmälern im Viernheimer Wald führt - Picknick inklusive. Die Fahrradwerkstatt der städtischen Jugendförderung radelt am 10. Mai über Teile des neuen Radschnellwegs zum ehemaligen Bundesgartenschau-Gelände nach Mannheim.

Auch diesmal vergibt die Stadt Viernheim jeweils 333 Euro an die beste Klasse pro weiterführender Schule (gemessen am Durchschnitt der zurückgelegten Radkilometer pro Person). Das Preisgeld ist für Projekte sowie Ausflüge zum Thema Klimaschutz und klimafreundliche Mobilität bestimmt. Der Termin der Siegerehrung wird noch bekannt gegeben.

Weitere Informationen zu den Spielregeln, verschiedenen Aktionen und Ergebnissen findet man unter www.stadtradeln.de/viernheim

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