Sport

TSV Amicitia feiert 100 Jahre Handball in Viernheim

Der TSV Amicitia blickt auf 100 Jahre Handball in Viernheim zurück, die sich als Erfolgsgeschichte erweisen. Außerdem gab es zahlreiche Ehrungen an langjährige Mitglieder zu verteilen

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Sandra Usler
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Das „Festzeltkommando“ heizte dem Publikum nach dem offiziellen Teil ein. © Sandra Usler

Viernheim. Auf dem Felina-Gelände fing alles an: 1923 versuchten sich einige Viernheimer an dem noch jungen Handballsport. Bei ihrem ersten Spiel erzielte die Mannschaft gerade einmal zwei Tore. 100 Jahre später blickt die Handballabteilung des TSV Amicitia auf eine Erfolgsgeschichte zurück, sowohl im sportliche als auch im gesellschaftlichen Bereich.

„Wir konnten die Handballerfastnacht feiern, sportlicher Höhepunkt war das Spiel gegen den Bundesligisten HC Erlangen, das kulturelle Highlight war die Musical-Night, mit der Jugend haben wir einen Ausflug in den Kurpfalzpark nach Wachenheim veranstaltet und zuletzt wurde bei der Kerwescheia gefeiert“, zählt Abteilungsleiter Jochen Hinz bei der Begrüßung zum Festakt im Bürgerhaus die bisherigen Veranstaltungen auf. „Unser Jubiläumsabend ist nicht nur eine Gelegenheit, uns im Hier und Jetzt zu feiern, sondern auch ein Moment der Dankbarkeit gegenüber all jenen, die dazu beigetragen haben, dass wir hier stehen.“

Die reiche Tradition der Handballer sei nicht möglich ohne die Arbeit und das Engagement eines jeden Einzelnen in den vergangenen 100 Jahren. Auch 2023 sei es wichtig, an Werten wie Teamgeist, Fairness, Durchhaltevermögen und Respekt festzuhalten. „Wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann unsere Abteilung auch weiterhin ein Aushängeschild des TSV Amicitia Viernheim und der Stadt Viernheim sein“, wünscht sich Hinz.

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Peter Hoffmann hat über die Hälfte der Abteilungsjahre als Spieler, Trainer und Funktionär miterlebt. Der Vereinsvorsitzende beginnt die Zeitreise in den 1970er-Jahren, als die Handballer noch im Freien auf dem Großfeld spielten. Damalige Aktive - die Hoffmann auch namentlich begrüßt - kamen auf über 400 Einsätze im TSV-Trikot.

Sportkleidung sorgt für Aufregung

Später ging es für die Handballer in die Halle. „Damals wurde schon ein Großteil der Einnahmen wieder für Trainer und Spieler ausgegeben“, hat Hoffmann ins Kassenbuch von 1975 geschaut. Zur Einweihung der Waldsporthalle kam der VfL Gummersbach nach Viernheim, dem die TSV-Herren ein 20:20 abtrotzten. Die Damen hätten dagegen mehr mit ihrer knappen Sportkleidung für Aufsehen gesorgt. „Heute würde das als jugendgefährdend eingestuft werden“, hat Hoffmann die Lacher auf seiner Seite. In den 1990er-Jahren habe die „Mafia“ sogar Akteure aus dem Ausland verpflichtet, ehe die Abteilungsleitung in den 2000er-Jahren „seriös“ geworden sei. Nach der Fusion ging es mit neuem Namen weiter, sportlicher Erfolg brachte Frauen und Männer in die Oberliga. Mit der Gründung des Handballfördervereins konnte sich die Abteilung auf stabile finanzielle Füße stellen.

Einen Mann hebt Hoffmann besonders hervor: „Er hat schon Jugendmannschaften trainiert, da hat er selbst noch in der Jugend gespielt“, ernennt er Herbert Peiter kurzerhand zum „Jugendtrainer des Jahrhunderts“. Und als die Handballfamilie begeistert applaudiert, zieht Peter Hoffmann ein einfaches Fazit unter die 100-jährige Geschichte: „Die Viernheimer Handballer sind einfach einmalig!“ Das sei aber auch nur so, weil sich unzählige Menschen ehrenamtlich für den Verein einbrachten und einbringen. Dafür dankt der Vereinsvorsitzende ebenso wie auch der Bürgermeister: „Die Handballer sind aus Viernheim nicht mehr wegzudenken“, betont Matthias Baaß in seiner Ansprache. Das Erfolgsrezept der „Handballerfamilie“ sei die enorme Begeisterung für die Vereinsarbeit und der Mut, sich zu hinterfragen und immer wieder neu für die Zukunft aufzustellen.

Peter Knapp, Präsident des Badischen Handballverbands, hat Geschenke für den TSV Amicitia mitgebracht - den 100-Jahre-Pokal des Deutschen Handballbundes (DHB) und persönliche Ehrungen für engagierte Handballer. „Diese 30 Leute haben es verdient, so gewürdigt zu werden“, verleiht Knapp zusammen mit Karolin Fath und Andreas Pfrang vom Bezirk Rhein-Neckar-Tauber die Auszeichnungen. Über die silberne Ehrennadel für zehn Jahre Engagement freuen sich Abteilungsleiter Jochen Hinz, sein Stellvertreter Daniel Wetzel, die Jugendleiter Lena Hoffmann und Oliver Föhr, Caroline Föhr, Alina Bernhardt, Jessica Hilkert, Luisa Hoffmann, Jaqueline Oehlschläger, Heiko Flueß, Roland Hofmann und Patrick Seib.

Goldene Nadeln vergeben

Die Nadel in Gold für 25 Jahre oder besondere Verdienste geht an Peter Haumbach, Peter Odenwälder, Pia Koob, Astrid und Andreas Wohland, Monika und Andreas Häfele, Volker Reinhardt, Gerhard Venske. Der Ehrenbrief des Verbands wird an Sandra Schaal, Ulrike Hoffmann, Jürgen Hofmann, Joachim Eger, Willi Peiter und Herbert Peiter vergeben. Der BHV-Präsident kann sogar die Ehrennadel in Bronze mit Urkunde des DHB vergeben. Wolfgang Koob, Ralf Schaal und Peter Hoffmann bekommen für jahrzehntelange Vorstandsarbeit die höchste Ehrung. Für alle Geehrten gibt es Applaus - und das ist der beste Übergang für die Sause im Bürgerhaus. Das „Festzeltkommando“ sorgt mit Partymusik dafür, dass die Tanzfläche bis in die Nacht hinein gefüllt ist.

Freie Autorin

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