Neujahrskonzert

Starkenburg Philharmoniker machen in Viernheim Lust auf mehr

Die Starkenburg Philharmoniker haben mit ihrem Neujahrskonzert für einen schwungvollen Auftritt im Viernheimer Bürgerhaus gesorgt. Auch die Solisten wussten zu überzeugen

Von 
Astrid Schwörer
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Das Neujahrskonzert der Starkenburg Philharmoniker im Bürgerhaus war wieder ein Publikumsmagnet. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Ein gut aufgelegtes Orchester, glänzende Solisten und ein Publikum als Opernchor - was wäre ein Jahresbeginn ohne das festliche Neujahrskonzert der „Starkenburg Philharmoniker“?

„Das habt ihr gut gemacht“, lobte Moderatorin Jutta Werbelow die Besucher für das ausverkaufte Bürgerhaus in Viernheim. Die „Starkenburg Philharmoniker“ können sich auf ein treues Stammpublikum verlassen. Nur vereinzelt hoben sich Hände auf die Nachfrage, wer zuvor noch nie ein Neujahrskonzert besucht habe.

Drei Stunden Musik: Starkenburg Philharmoniker mit internationalen Gastsolisten

Unter Leitung von Günther Stegmüller bot das 50-köpfige Orchester während des rund dreistündigen Konzertes einen Querschnitt aus Werken verschiedener Stilrichtungen. Nach der umjubelten 20-Jahr-Feier im vergangenen Jahr sei die „Lust auf mehr“ beim Musizieren ungebrochen, nahm Stegmüller das Motto des Abends auf und betonte: „Jeder hier ist eine Koryphäe an seinem Instrument“. Dirigent und Publikum freuten sich über internationale Gastsolisten. Der ukrainische Sänger Viacheslav Beresniakov ist Absolvent der Nationalen Musikakademie in Kiew. Als Titelheld der Mozart-Oper „Die Hochzeit des Figaros“ brachte er in der Militärarie seinen Bariton wunderbar zur Geltung und offenbarte glaubhaft die Schrecken des Soldatenlebens.

Stimmgewaltig und mit großer Mimik und Gestik gab Mezzosopranistin Nidia Palacios die Carmen in der Habanera „L’amour est un oiseau rebelle“. Später zeigte sie als Rosina in Gioacchino Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ ihre ganze Bandbreite an Kolorationen und ihr schauspielerisches Talent.

Die italienisch-argentinische Sängerin wurde in Buenos Aires geboren, besuchte die Akademie des Teatro Colón und studierte an der Musikhochschule Karlsruhe. Seit über 30 Jahren tritt sie an den wichtigsten Theatern der Welt auf. „Man muss schon eine Weile singen, um in Viernheim zu landen“, verkündete Werbelow scherzhaft.

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Bei einem Neujahrskonzert darf etwas Herzschmerz nicht fehlen. Voller Gefühl schmachteten sich die beiden Sänger im Duett „Mattinata“ an.

Schwungvoll spielte das Orchester die Ouvertüre zu „Die Piraten von Penzance“ und das eingängige Fanfarenmotiv aus der Operette „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppè. Hoch konzentriert stürmten die Musiker im Fortissimo durch die „Wilhelm Tell“-Ouvertüre.

Mit einer Polka in den zweiten Teil: Begeistertes Klatschen für die Starkenburg Philharmoniker

Mit der schmissigen Polka „Chic“ ging es in die Pause und mit Walzerseligkeit danach in den zweiten Teil. „Bei den Wiener Philharmonikern tobt das Publikum nach den ersten drei Takten“, warb Dirigent Stegmüller, als er „An der schönen blauen Donau“ anstimmte. Darum musste er die Zuschauer nicht lange bitten. Begeistert beklatschten sie das populäre Werk von Johann Strauss.

Allerdings war es mit Applaudieren allein nicht getan. Gleich darauf waren die Besucher als Chor gefragt und meisterten unter Vorsänger Beresniakov den Refrain des Toreador-Lieds aus der Carmen-Oper mit Bravour.

Ganz zarte Töne dagegen entlockte Überraschungsgast Naina Doroshenko ihrer 64-saitigen Bandura und verzauberte die Zuhörer mit einem Winterlied und einer Kosakenmelodie aus ihrer Heimat. Die jetzt in Deutschland lebende Ukrainerin hat in Kiew Musik studiert.

Werbolow bewies, dass sie nicht nur charmant durch das Programm führen kann, sondern als Schlagzeugerin über viel Rhythmusgefühl verfügt. Beim Disney-Filmmusik-Medley griff sie gekonnt zu Shaker und Tambourin.

Zum Abschluss entführten die Musiker die Besucher ins All. „Fly Me to the Moon“ wünschte sich Doroshenko mit glasklarer Stimme, bevor der gewaltige Star-Wars-Soundtrack mit der vollen Wucht des Orchesters ertönte.

Erst nach minutenlangem Beifall des stehenden Publikums und mehreren Zugaben durften die Künstler die Bühne verlassen. Ein äußerst gelungener Auftakt für das Viernheimer Konzertjahr.

Freie Autorin

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