Viernheim. Die Stadt Viernheim will dem Fachkräftemangel in Kindertagesstätten und Schülerbetreuungen mit einer kommunalen Initiative entgegentreten. Das kündigte Bürgermeister Matthias Baaß in der jüngsten Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses an. Federführend soll dabei die Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich sein, die dafür an anderer Stelle entlastet werde. Baaß reagiert mit seinem Vorstoß auf einen SPD-Antrag an die Stadtverordnetenversammlung. Die Sozialdemokraten hatten vor der Sommerpause unter anderem angeregt, nach Wegen zu suchen, wie Menschen mit ausländischen Berufsabschlüssen besser in den hiesigen Arbeitsmarkt integriert werden können.
Mit Blick auf die fünf Kita-Projekte, die die Stadt in den kommenden Jahren umsetzen will (wir berichteten), sagte Baaß: „Es steht die Frage im Raum: Wie soll das zusätzliche Angebot mit Personal bestückt werden, wenn es jetzt schon fehlt.“ Immer wieder gab es auch in Viernheim zuletzt Einschränkungen im Betreuungsbetrieb. In der Kita St. Hildegard ist seit dem vergangenen Jahr sogar eine Gruppe komplett geschlossen, weil nicht genug Erzieherinnen zur Verfügung stehen.
Positive Resonanz der Träger
Baaß berichtete, er habe den Kita-Trägern seine Idee, als Stadt selbst aktiv zu werden, vorgetragen – und sei damit auf positive Resonanz gestoßen. Dem Bürgermeister schwebt vor, neue Zielgruppen für den Betreuungsberuf ausfindig zu machen und zunächst einmal Gespräche zu führen – mit Bildungsträgern sowie denjenigen, die bei der Eingliederung von Migranten in den Arbeitsmarkt „Hürden aufgebaut“ hätten.
Lauxen-Ulbrich will schon bei der Berufsorientierung ansetzen, wie sie in der Sitzung erläuterte. Außerdem gehe es darum, Möglichkeiten des Quereinstiegs zu sammeln. „Wo haben wir Potenziale?“ lautet für die städtische Gleichstellungsbeauftragte die erste Frage, die sie mit Vertretern von Agentur für Arbeit und Jobcenter erörtern will. Zudem kann sich Maria Lauxen-Ulbrich vorstellen, über die sozialen Medien eine Imagekampagne zu starten. Für Anregungen sei sie jederzeit dankbar, so ihr Appell an die Stadtverordneten, an dem Prozess mitzuwirken. Über die ersten Ergebnisse der Initiative sollen Ausschuss und Parlament in den kommenden Sitzungen informiert werden.
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