Viernheim. „Wir taufen dich auf den Namen Erika und wünschen allzeit gute Fahrt mit viel Wind in den Haaren und immer ausreichend Luft in den Reifen.“ Mit diesen Worten übergaben Maria Mandel und Ursula Ridder die Viernheimer E-Rikscha ihrer Bestimmung. Zu Testfahrten war das Fahrzeug bereits in den Viernheimer Straßen unterwegs. Auch ehrenamtliche Fahrer wurden bereits geschult. „Die Fahrgäste, aber auch die Passanten waren begeistert“, so die einhellige Meinung der Verantwortlichen.
Langwierige Vorbereitungen
„Allein das große Interesse an der heutigen Taufe zeigt, dass dieses Projekt auf eine breite Zustimmung stößt“, zeigte sich Bürgermeister Matthias Baaß von „Erika“ überzeugt. Er ist sich sicher: Die langwierigen und intensiven Vorbereitungen haben sich gelohnt. Die Zielgruppe der mobilitätseingeschränkten Menschen sei groß, das Fahrzeug sicher stark frequentiert. „Es gehört bald zum Stadtbild“, so der Bürgermeister. Ein Dankeschön ging an das Land Hessen, das das 12 000 Euro teure Dreirad über das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ zu 75 Prozent finanziert hat.
Für Horst Stephan, Leiter des Amts für Kultur, Bildung und Soziales, und dessen Team war die E-Rikscha in den vergangenen Monaten ein Dauerthema. „Zunächst stand die Frage im Raum, ob wir das Projekt schultern können“, berichtet Stephan. Danach sei langer Atem gefragt gewesen. „Das Seniorenbüro mit Beate Preuss erhielt aber schnell große ehrenamtliche Unterstützung. Die Entscheidung war richtig und das Fahrzeug wird ein Zugewinn für das gesellschaftliche Leben in Viernheim,“ sagte Stephan.
Beate Preuss gab das Lob an die Menschen und Institutionen weiter, die sich im Vorfeld engagiert hatten, um die Rikscha in Fahrt zu bringen. „Wir haben uns zunächst an Lampertheim orientiert, wo so ein Fahrzeug im Einsatz ist“, sagte Preuss. Es hätten sich auch schnell Leute gefunden, die eine Pilotenausbildung absolvieren wollten und mittlerweile auch haben. „Wir nehmen übrigens noch weitere Anmeldungen an. Nicht zu vergessen die damit verbundenen Verwaltungsarbeiten mit Reservierungen, Personalplänen oder die Pflege und Reparaturen.“
Zu den Kooperationspartnern gehören das Forum der Senioren, das Familienbildungswerk, die Hephata Diakonie Wohnverbund Viernheim mit dem Johannes-Schrey-Haus und die Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Bergstraße-Pfalz.
Die E-Rikscha ist nicht für Einkaufsfahrten oder Fahrten zum Arzt gedacht, sondern für Touren durch die Stadt und Umgebung. Eine Buchung ist telefonisch über das Familienbildungswerk (Telefon 06204/92 96 20) zu den Bürozeiten von Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr, Dienstag von 14 bis 17 Uhr sowie Donnerstag von 16 bis 18 Uhr möglich. Am Samstag ist „Erika“ beim Bauernmarkt im Vogelpark und am Sonntag beim Familiensporttag im Familiensportgebiet West im Einsatz.
Als Taufpatinnen wurden mit Maria Mandel und Ursula Ridder zwei Damen der ersten Stunde ausgewählt. „Beide haben sich früh für das Projekt E-Rikscha interessiert und auch an Treffen teilgenommen“, begründete Beate Preuss die Entscheidung. Und wie kam der Name Erika zustande?. „Ich habe in der Zeitung gelesen, dass die E-Rikscha noch keinen Namen hat. Wenn man darüber spricht, versteht man oft Erika“, sagte Ridder.
Info: Weitere Infos unter viernheim.de/rikscha
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