Viernheim. Beim Tabellenführer anzutreten ist in keiner Sportart angenehm. Deshalb geht Fußball-Landesligist TSV Amicitia Viernheim am Sonntag (15 Uhr) einen schweren Gang. Die Blaugrünen sind beim Spitzenreiter FC Türkspor Mannheim zu Gast und müssen sich mit der Rolle des Außenseiters abfinden. Die Hausherren sind mit drei Siegen optimal in die Saison gestartet, die Südhessen warten nach einer Niederlage und zwei Unentschieden dagegen noch auf einen Dreier.
Die Blaugrünen wussten in ihren bisherigen Begegnungen noch nicht zu überzeugen, was sich schon in der Saisonvorbereitung abzeichnete. Im Fokus stand dabei oft die Defensive, in der vergangenen Spielzeit noch das Prunkstück auf dem Weg zur Meisterschaft. Dem Trainerduo Patrick Marschlich und Timo Endres sind sprichwörtlich die Innenverteidiger ausgegangen. Mit Luca Träger, Timo Bauer, Florian Lammer und Marlon Diemer fallen gleich vier Abwehrrecken mehr oder weniger lange aus. Deshalb mussten Notlösungen her, die den gestiegenen Ansprüchen nicht immer genügen konnten.
Was beim Neuling vermisst wurde, waren aber auch das Tempo und ein präzises Gastspiel. Durch zu langes Ballhalten wurden gute Umschaltmomente verpasst und der Gegner immer wieder in Ballbesitz gebracht. Außerdem fehlt den jungen Spielern das Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen. Einziger Lichtblick war zuletzt Torhüter Martin Rheingans, der gleich mehrere Chancen abwehren konnte.
Bei den Türken herrscht dagegen eitel Sonnenschein. Trotz zahlreicher Abgänge, vielen Zugängen und einem neuen Trainergespann läuft es bei ihnen bisher sehr gut. Bernd Wigand und Feytullah Genc waren vom VfL Kurpfalz Neckarau gekommen, mit dem sie den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft hatten. „Für mich ist das Spiel gegen die Viernheimer schon etwas Besonderes, habe ich doch früher sechs Jahre lang für die Amicitia gespielt. Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich Bernd Wigand an seine aktiven Jahre bei den Blaugrünen. Mit Geschenken dürften die Viernheimer morgen aber nicht rechnen, „wir wollen gewinnen und Tabellenführer bleiben“. JR
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