Viernheim. Die Stadt Viernheim klagt gegen den Trassenverlauf der neuen Überland-Stromtrasse Ultranet. Sie würde das Neubaugebiet Nordweststadt II nahe der A 6 um zwei Hektar – also um 20 000 Quadratmeter – Fläche beschneiden. Das hat Erster Stadtrat und Baudezernent Jörg Scheidel auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte Ende vergangenen Jahres beschlossen zu klagen, sollte das Dortmunder Unternehmen Amprion nicht den Forderungen der Stadt folgen. Amprion führt im Auftrag der Bundesnetzagentur Planung und Umsetzung des Neubaus durch. Jetzt erfolgte der Planfeststellungsbeschluss – Viernheims Belange sind dort nicht berücksichtigt. „Die Anwälte sind bei der Arbeit, sie bereiten die Klage vor“, sagte Stadtrat Scheidel.
Nordweststadt II umfasst gemäß Viernheims Plänen rund 20 Hektar, rund zwei davon würden durch den von Amprion nun festgezurrten Trassenverlauf wegfallen. Hintergrund: Nach aktueller Vorschrift muss Bebauung für dauerhaftes Wohnen mindestens 400 Meter von überirdischen Stromleitungen entfernt sein. Viernheim hat verlangt, dass die Trasse so verlegt wird, dass das Neubaugebiet nicht beschnitten wird.
Zwei Hektar sind im Vergleich zu Lampertheim, wo die Trasse ein ganzes Neubaugebiet gefährdet und einem bestehenden sehr nahe rückt, nicht viel. „Aber wir haben diesen Beschluss, und wir wollen zumindest versuchen, die Fläche vor Gericht zu retten“, sagte Scheidel. Lampertheim klagt ebenfalls gegen den Planfeststellungsbeschluss.
Die Klage wird vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt. Es gibt folglich nur eine Instanz. mas
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