Wie es aussieht, zieht sich der Konflikt um die Ultranet-Trasse in die Länge. Für Lampertheim steht viel auf dem Spiel. Es drohen empfindliche Abstriche beim Siedlungsbau. Auch wenn Bundesnetzagentur und Netzbetreiber betonen, es bestehe keine Gesundheitsgefahr: Bei manchen Anwohnern dürfte sich ein mulmiges Gefühl breitmachen. Dass die Stadt das höchste deutsche Verwaltungsgericht anrufen will, ist daher konsequent.
Sicher, der Ausbau des Stromnetzes ist wichtig. Die – berechtigte – Forderung von Amprion, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, passt trotzdem nicht ins Bild. Ausgerechnet der von der Bundesnetzagentur für rechtens erklärte und von Amprion favorisierte Trassenverlauf führt nun wohl zu einem längeren Rechtsstreit. Von der Offenlegung des Planfeststellungsbeschlusses bis hin zur Begründung und Einreichung der Klage vergehen schon Monate. Bis die Richter entscheiden, geht abermals Zeit ins Land.
Dabei hatte die Stadt Alternativen ins Spiel gebracht. Wieso die Gegenseite davon absieht, die Trasse zu versetzen, bleibt ein Rätsel. In der Vergangenheit lautete eines der Gegenargumente, mit der Nutzung der Bestandsleitung vermeide man „neue Betroffenheiten“. Das ergäbe nur Sinn, wenn neue Probleme schwerer zu gewichten wären als „alte“, also jetzige Betroffenheiten. Ein konkreter Nachweis dafür steht bisher allerdings aus.
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