Viernheim. Die Viernheimer Stadtprinzessin der Kampagne 2023/24 heißt Kassandra I. von Hoher See. Der Club der Gemütlichen (CdG) stellte am Donnerstagabend seine neue Prinzessin vor. Für den Elferrat und den Senat ist die neue Regentin keine Unbekannte: Kassandra ist seit über 20 Jahren beim CdG aktiv.
„Da will ich hin!“ erinnert sich Kassandra Trobisch an ihre Begegnung mit den „Gemütlichen“. Im St. Hildegard-Kindergarten hatte der CdG damals Werbung gemacht für seine neue Tanzgruppe mit ganz kleinen Tänzern. Und so wurde die junge Kassandra ein Gründungsmitglied der „Konfettis“ und stand 2011 als Siebenjährige bei der Inthronisierung von Stephanie I. aus dem Reich der Zahlen das erste Mal auf der Fastnachtsbühne.
„Ich habe es gleich geliebt“, sagt die heute 29-Jährige, die beim Tanzen geblieben ist und in allen Garden des CdG getanzt hat. Ihr närrisches Jubiläum wird sie nun als Prinzessin erleben. Damit geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung: „Als kleine Tänzerin habe ich jedes Jahr die Prinzessin bewundert“. Sie habe sich immer gewünscht, auch einmal an ihrer Stelle zu sein, und sich Hoffnungen gemacht: „Man weiß ja, dass der CdG gern im Verein nach einer Prinzessin sucht…“, schmunzelt die neue Regentin.
Elferratspräsident Detlef Gläser bestätigt, dass man das langjährige Gardemädchen schon vor Jahren auf der Liste der Lieblichkeiten hatte. Corona habe den Zeitplan dann durcheinandergewirbelt, die Tänzerin besteigt nun etwas später als geplant den närrischen Thron.
Bei Kreuzfahrten unterwegs
Am Samstag, 11. November, wird Kassandra Trobisch als Kassandra I. von Hoher See inthronisiert. Ihr adliger Name kommt aus ihrem Berufsleben: Nach dem Touristikmanagement-Studium arbeitete die Viernheimerin als Ansprechpartnerin für deutschsprachige Gäste an Bord von Schiffen der amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line. „Man sieht in kurzer Zeit viele verschiedene Länder“, beschreibt sie die Faszination der Kreuzfahrten und das besondere Gefühl von Freiheit: „Ich liebe es, an Deck zu stehen und auf die weite See zu blicken…“
Seit der Pandemie ist Kassandra wieder in Viernheim, zusammen mit ihrem Mann Alex und der kleinen Tochter, die anderthalb Jahre alt ist. Inzwischen arbeitet sie von Zuhause für ein Kreuzfahrt-Berater-Unternehmen. Das Töchterchen ist während der kommenden närrischen Zeit bestens versorgt: „Der Papa kommt aus Kolumbien und muss sich an Fastnacht erst noch gewöhnen“, erzählt die junge Mutter lachend. Aber auch ihre Eltern und ihr Bruder Tim Trobisch stehen als Babysitter zur Verfügung, wenn die Prinzessin unterwegs ist.
„So 70 bis 80 Termine kommen da bis Aschermittwoch auf eine Prinzessin zu…“, schätzt Detlef Gläser. Bei vielen Veranstaltungen wird ihr eigener Papa die Prinzessin begleiten. Denn Rüdiger Trobisch gehört seit einigen Jahren zum Elferrat des CdG. Mutter Heidi war schon mit ihrer Tochter in den Verein eingetreten, als sie bei den „Konfettis“ loslegte. Die Familie verbindet nicht nur die Begeisterung für die Fastnacht, sondern auch zur Musik. „Bei uns zuhause läuft auch immer Musik“, bekennt die passionierte Tänzerin.
Harry Potter wieder entdeckt
Wenn sie nicht mit der Familie Zeit verbringt, steckt die Prinzessin gern die Nase in Bücher. „Gerade habe ich Harry Potter wieder entdeckt“, erzählt die 29-Jährige, die die Abenteuer des Zauberers nun mit dem Blick einer Erwachsenen liest.
Verzaubern lassen will sie sich nun von der Viernheimer und Kurpfälzer Fastnacht. „Ich freue mich richtig darauf, noch mehr Fastnacht zu erleben. Ich kenne ja eigentlich nur die eigenen CdG-Veranstaltungen und war vereinzelt mal als Prinzessinnenbegleiterin dabei“, erinnert sich Kassandra zurück. Trotzdem freut sie sich vor allem auf die vereinseigenen Events und - wie alle ihre Vorgängerinnen - den großen Prinzessinnenball in Bad Dürkheim.
Dafür ist Kassandra I. bestens ausgestattet: Gleich fünf prunkvolle Roben hängen im Hause Trobisch, die meisten sind klassische Prinzessinnenkleider mit ausladendem Rock, eins davon in der Lieblingsfarbe Rot. „Da gibt es ordentlich was zum Gucken“, freut sich auch Präsident Detlef Gläser auf die Termine mit der künftigen Prinzessin.
Der extrovertierten Reiseexpertin ist vor ihrer neuen Aufgabe auch nicht bange: „Ich kann gut auf Menschen zugehen und auch gut mit Menschen umgehen, das bringt mein Beruf mit sich.“ Trotzdem sei sie nervös vor den Auftritten: „Und da ist es egal, ob ich in der Garde tanze oder jetzt als Prinzessin auf die Inthronisierung warte.“ Für ihre Regentschaft, die am 11. November beginnt, hat sie einen besonderen Wunsch. „Seit ich Mama bin, habe ich noch ein größeres Herz für die Kleinen“, sagt Kassandra Trobisch. Deshalb ist auf jeden Fall ein Besuch in einer Kinderkrebsstation oder Ähnliches geplant - und natürlich im Kindergarten St. Hildegard, wo sich für die Prinzessin dann der närrische Kreis schließt.
Inthronisation am 11. November, 19.11 Uhr im Bürgerhaus
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