Viernheim. Die Gesellschaft wird älter, auf der Welt, in Deutschland und natürlich auch in Viernheim. Dieser demografische Wandel bringt allerdings auch viele Unannehmlichkeiten mit sich, denen man sich stellen muss. Um in der Brundtlandstadt ein gutes Leben im Alter zu ermöglichen, wurde die Kampagne „halloAlter“ gestartet. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Seniorenbüro stellen sich das Viernheimer Netzwerk „Gut versorgt im Alter“ und mehrere lokale Organisationen der Herausforderung, um auf vielfältige Art und Weise der älteren Generation Perspektiven aufzuzeigen und Angebote zu unterbreiten.
Bürgermeister Matthias Baaß freute sich bei einer Pressekonferenz über die große Beteiligung an diesem langfristig angelegten Projekt. „In Viernheim beschäftigen sich viele Organisationen und Einrichtungen mit älteren Menschen. Dabei wurde deutlich, dass dieses sensible Thema zu selten benannt wird. Es liegt zwar in der Verantwortung jedes Einzelnen, entsprechende Vorsorgen für das Alter zu treffen, oft wird damit aber zu spät oder gar nicht begonnen“, so das Stadtoberhaupt. Hilfe von staatlicher Seite oder durch die Stadt sei nur in begrenztem Rahmen möglich.
Fast ein Drittel aller Menschen in Viernheim sind älter als 60 Jahre
Mit am Tisch des Magistratszimmers saßen der Hospizverein, der Medior Pflegedienst, die Baugenossenschaft, das Seniorenbüro, die Johanniter, die Caritas und der Apotheker Andreas Meyer als interessierter Bürger. Unterstützung gibt es zudem durch die Arbeiterwohlfahrt, den Pflegedienst Woinem und den Seniorenservice Schneider. Damit konnte ein breites Spektrum an Hilfe und Anlaufstellen abgedeckt werden.
Fast ein Drittel aller Menschen in Viernheim sind älter als 60 Jahre, also gut 10.000. Neben diesem Personenkreis, in dem zahlreiche Leute erkrankt sind oder in Armut leben, sind auch Familienmitglieder und Angehörige von den Einschränkungen betroffen. „Die Kampagne betont die Bedeutung frühzeitiger Vorsorge und der Eigenverantwortung im Alter. Themen wie Vollmachten, Patientenverfügungen oder eine altersgerechte Wohnraumanpassung rücken ebenso in den Fokus wie die Bereitschaft, im Bedarfsfall Hilfe anzunehmen“, so Beate Preuss vom Seniorenbüro. Oft stehe allerdings Scham im Weg, weil man niemandem zur Last fallen möchte.
Angehörige sollen besser informiert und gestärkt werden, damit die Versorgung auch zu Hause gelingt. Gleichzeitig sollen Nachbarschaften aktiviert und für kleine, aber wertvolle Unterstützungsangebote sensibilisiert werden. Auch Arbeitgeber sind gefragt, sich auf die steigende Zahl pflegender Mitarbeitender einzustellen.
Der offizielle Start der Kampagne beginnt am 25. Oktober mit einem Kabarettabend unter dem Titel „Hallo Alter – Jetzat heeb isch de Salad!“. Kabarettist Peter Gutschalk wird um 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle der Goetheschule seine humoristische Sicht der Dinge schildern. Weiter geht es am 14. November mit der Konzertlesung „Lebensmut – trotz(t) Demenz“ der Psychologin, Autorin und Musikerin Dr. Sarah Straub. Diese Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Treff im Bahnhof (T.i.B.). Für beide Veranstaltungen sind kostenfreie Zutrittskarten erforderlich, die ab dem 29. September in der Buchhandlung Schwarz auf Weiß, Rathausstraße 41A, erhältlich sind.
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