Viernheim. Es hat schon etwas von einer kleinen Kerwe, das erste Kinder-Sommerfest in der Viernheimer Innenstadt. Die Fahrgeschäfte waren schon zu Beginn am Donnerstag gut besucht, was sicher auch an den über 3000 kostenlosen Fahrscheinen lag, die im Vorfeld in allen Kindergärten der Stadt, an den Grundschulen sowie in den Geschäften der City-Gemeinschaft verteilt worden waren. Noch bis zum Sonntag besteht auf dem Apostelplatz die Möglichkeit, dort seine Runden zu drehen oder sich in die Lüfte zu schwingen.
Auf dem kleinen Vergnügungspark im Schatten der Viernheimer Apostelkirche sind traditionelle Fahrgeschäfte wie eine alte Schiffschaukel, Bungee-Trampoline und ein großes Kinderkarussell aufgestellt. Vor Ort ist ab und an auch ein Luftballonkünstler, der bunte Figuren an die jungen Besucherinnen und Besucher verteilt. Wer gerne Süßes mag, ist am Crêpes-Stand richtig. Dort gibt es übrigens auch Zuckerwatte, die auf keiner Kerwe fehlen darf.
Familienfreundliche Preise seit 20 Jahren
„Dass gleich am ersten Tag so viele Kinder kommen, das habe ich in meiner langjährigen Laufbahn auch noch nicht erlebt“, sagt Schausteller Markus Schneider. „Dabei haben wir erst Donnerstag, und eigentlich ist eher Richtung Wochenende viel los.“ Schneider war von der Resonanz positiv überrascht, erwartet in den kommenden Tagen allerdings noch mehr Zulauf.
Schneider, der das Traditionsunternehmen in der sechsten Generation führt, will den Kindern an all seinen Stationen immer etwas Besonderes bieten und möglichst vielen die Gelegenheit geben, die Fahrgeschäfte auch zu nutzen. Deshalb sei auch der familienfreundliche Fahrpreis von zwei Euro seit 20 Jahren nicht erhöht worden.
Spritztour im Ferrari
Den Kindern war die Freude im kleinen Vergnügungspark anzusehen, wenn sie im Karussell auf dem Ferrari oder dem Polizeimotorrad durch die Fußgängerzone brausten oder im Helikopter schweben durften. Auch in der Schiffschaukel zeigte der Kerwe-Nachwuchs keine Ängste und schaukelte die Boote neben der Apostelkirche unter großem Jubel hoch in die Lüfte. „Das ist eine tolle Idee, dass man auch mal an die jüngeren Viernheimer denkt. Wir kommen bestimmt noch einmal vorbei“, war von vielen Erwachsenen zu hören.
Es flossen auch Tränen. „Der Große wollte gar nichts fahren, und der Kleine konnte einfach nicht genug bekommen“, sagten die Großeltern, die ihren jüngsten Enkel auf dem Nachhauseweg trösten mussten. Anderen Eltern ging es ähnlich, sobald der Nachwuchs Lust an den Fahrgeschäften gefunden hatte.
„Wir wollen mit dieser Veranstaltung unsere städtischen Angebote auch auf jüngere Mitbürger ausweiten und gleichzeitig den Standort Innenstadt stärken“, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Alexander Schwarz. Andere Projekte wie die Nikolausaktion in der Vorweihnachtszeit oder bei der Sommerbühne, wo es in diesem Jahr sogar gleich drei Theaterstücke für Kinder geben wird, seien ja schon erfolgreich gewesen. „Dieses Sommerfest ist ein Versuch, der bei entsprechendem Interesse auch künftig durchgeführt werden soll“, sagte Schneider. Der Start am gestrigen Donnerstag jedenfalls war schon einmal vielversprechend.
Auf dem Karussell geht es rund
Schausteller Markus Schneider ist recht optimistisch, dass der Versuch gelingt. „Der Zeitpunkt vor den Sommerferien ist gut gewählt, weil auch das Wetter mitspielt. Wenn die Sonne scheint, ist die Laune allgemein gut.“ In strahlende Kindergesichter zu blicken und zufriedene Eltern zu sehen, das mache auch seinem Team und ihm großen Spaß.
Dass das Karussell am Anfang noch keinen Strom hatte, weil der Adapterstecker zu Hause im Lager lag, konnte dem allseitigen Vergnügen keinen Abbruch tun. Für die wartenden Kinder gab es nämlich Freikarten für die benachbarte Schiffschaukel, während das fehlende Teil für die Stromversorgung geholt wurde. Danach ging es auch auf dem Karussell rund.
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