Handball

Engagierte Aufholjagd wird nicht belohnt

TSV Amicitia unterliegt im Heimspiel knapp mit 30:31 gegen den TV Friedrichsfeld

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Sven Walther und sein Team lagen im Derby gegen den TV Friedrichsfeld nach der ersten Halbzeit mit neun Toren zurück. © Berno Nix

Viernheim. Mit einer schwachen Leistung in der ersten Halbzeit haben die Handballer des TSV Amicitia wichtige Punkte hergegeben. Im Derby gegen den TV Friedrichsfeld (TVF) unterlagen die Viernheimer mit 30:31, nachdem sie mit enormem Kampfgeist einen großen Rückstand aufgeholt hatten.

Die bislang so heimstarken Viernheimer verschliefen die ersten Spielminuten vollständig. Friedrichsfeld, immerhin als Tabellendritter angereist, holte sich so eine frühe 1:3- und 3:5-Führung. Weil sie nach der Zeitstrafe für König in Unterzahl waren, agierten die Viernheimer ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler. Das nutzte der ehemalige Viernheimer Keeper Patrick Koch aus und warf zweimal nacheinander zum 3:6 und 3:7 ins leere TSV-Amicitia-Tor.

Beim 3:8 nahm Trainer Müller eine Auszeit, doch das konnte dem Spiel nicht die erhoffte Wendung geben. Immer wieder ließ die Abwehr einen Friedrichsfelder frei zum Abschluss kommen. Auf der anderen Seite fehlte bei den Viernheimer die letzte Aktion im Angriff: der Pass wurde nicht gefangen, der Torwurf geriet zu ungenau oder der gegnerische Torwart parierte. Selbst freie Konter wurden nicht genutzt, so dass der TVF auf 6:15 davonziehen konnte.

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Ein Neun-Tore-Rückstand in der ersten Hälfte war nicht das, was sich die Viernheimer für das Heimspiel vorgestellt hatten. Deshalb rissen sie sich in den letzten Spielminuten vor der Pause zusammen, zeigten ab sofort Moral und die notwendige Einstellung und konnten sukzessive verkürzen. Im Angriff wurden die Chancen nun genutzt, und Torwart Hahl – für Marius Walter ins Spiel gekommen – vereitelte die eine oder andere Gelegenheit der Gäste. Zur Pause konnte Walther mit einem Doppelschlag auf 13:17 verkürzen.

Mit zwei Treffern nach Wiederanpfiff konnte der TSV den Rückstand noch mehr verringern, kurz danach schaffte Willner den Anschluss zum 17:18 und in der 38. Minute auch den Ausgleich zum 20:20. Als Viernheim erneut in Unterzahl war, wiederholte Koch das Kunststück der ersten Hälfte und warf Friedrichsfeld wieder zu einem Zwei-Tore-Vorsprung (21:23). Viernheim konnte verkürzen, die Mannheimer aber immer wieder nachlegen und dann sogar auf 23:26 erhöhen.

Trainer Müller an der Seitenlinie war fuchsteufelswild, weil seine Spieler die Möglichkeiten nicht nutzen konnten: Blieb Friedrichsfeld ohne Treffer, vergab auch Viernheim. Walther brachte Viernheim auf 25:26 heran und Helbig auf 26:27, nachdem Torhüter Walter den Konterwurf von Seel aus der Luft gepflückt hatte. Hassanien konterte besser und erzielte den umjubelten Ausgleich.

Beim Stand von 29:29 ging es in die letzten Minuten, es war ein offenes Spiel zwischen zwei Teams, die nunmehr auf Augenhöhe spielten. Als die Viernheimer Fans auf der Tribüne ein Friedrichsfelder Offensivfoul gesehen haben wollten, gab es den Ball aber für den TV, der die Chance zum 29:30 nutzte. Im Gegenzug parierte Koch Willners Wurf und verhinderte den Ausgleich. Nach dem 29:31 konnten die Gäste den schnellen Angriff der Viernheimer nur durch ein Foul stoppen, Friedrichsfeld musste die letzte Minute in Unterzahl auskommen.

In einer Auszeit wurden die Spielzüge angesagt, die doch noch einen Punkt bringen sollten. Walther verkürzte auf 30:31, mit einer offenen Deckung wollte der TSV Amicitia den Ball erobern. Marius Walter fing tatsächlich den Friedrichsfelder Wurf ab und versuchte es mit einem weiten Pass. Doch Friedrichsfeld holte den Ball aus der Luft und ließ clever die letzten Sekunden von der Uhr laufen. Der TV feierte den knappen Auswärtssieg, die Viernheimer blieben niedergeschlagen in ihrer Halle zurück.

TSV Amicitia: Marius Walter, Christopher Hahl; Jan Willner 4, Ronny Unger 1, Hossameldin Hassanien 3, Dominic Sauer, Sven Walther 6, Robin Helbig 2, Björn Van Marwick 1, Philipp Oswald, Marcel Deege 3, Ernst Mantek, Fabian Medler 2, Marcel König 8/4. su

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