Mannheim. Das Badenliga-Derby war nichts für schwache Nerven, aber Werbung für den Handballsport. In der voll besetzten Viernheimer Waldsporthalle unterlag der TSV Amicitia dem TV Friedrichsfeld mit 30:31 (13:17). Die Südhessen krönten ihre Aufholjagd nach einem Acht-Tore-Rückstand nicht, scheiterten zudem oft an ihrem früheren Keeper Patrick Koch, der inzwischen beim TVF zwischen den Pfosten steht und der sich sogar selbst gleich dreimal (!) in die Torschützenliste eintrug. Dieses Spiel hatte weit mehr als eine Geschichte zu erzählen.
Schon im Vorfeld brannten die Friedrichsfelder auf das Derby. Das Team legte los wie die Feuerwehr, überraschte den TSV Amicitia mit viel Tempo und Leidenschaft. Ganz bitter für Viernheim schon die Phase nach dem 3:4 (5.): Erst erhöhte Außenspieler Marcel Koch auf 5:3 für den TVF, dann kassierte Viernheim eine Zeitstrafe, Trainer Christian Müller nahm – wie üblich – seinen Keeper für einen weiteren Feldspieler heraus. Doch gleich zweimal in Folge parierte Patrick Koch Würfe der Gastgeber und verwandelte direkte Abwürfe zu den Treffern sechs und sieben, ehe sein Bruder Marcel noch Nummer acht markierte.
„Wir haben mit viel Herzblut verteidigt und uns dadurch diese Chancen erarbeitet“, freute sich Friedrichsfelds Sprecher Florian Kuhn, während Christian Müller bedient war: „Wir haben wieder zu viele Fehler fabriziert und Möglichkeiten ausgelassen.“ Nach dem 8:3 (9.) war der TVF wie im Rausch, erhöhte auf 11:5, beim 15:6 (24.) schien sich ein Debakel für die Hausherren anzubahnen. Aber in der Phase vor der Pause verkürzte Viernheim, und beim 17:13 war klar: Die zweite Hälfte wird noch ein heißer Tanz.
So war es auch: Die Südhessen spielten wie aus einem Guss, egalisierten schnell auf 20:20. Fortan legte Friedrichsfelder zwar immer vor, aber Viernheim war auf Augenhöhe, die Gäste gerieten allerdings nie in Rückstand. „Das war wichtig“, fand Kuhn, der „eine sehr geschlossene Teamleistung“ sah und neben Torhüter Patrick Koch, der mit dem 23:21 (42.) seinen dritten Treffer erzielte, Alexander Schreiber und Daniel Schweizer hervorhob: „Unsere Jungs haben super gekämpft und sind als echtes Team aufgetreten.“
In der hektischen Schlussphase legte der TVF das 31:29 vor, dann lief Viernheim die Zeit davon und es reichte nur noch zum Anschlusstreffer von Sven Walther zum 30:31. „Vielleicht hätten wir wegen der kämpferischen Leistung einen Punkt verdient gehabt, aber letztlich haben wir zu viele Fehler gemacht. Gratulation an Friedrichsfeld“, resümierte Müller enttäuscht.
Oftersh./S. II – Heddesheim 30:25
Nach einem furiosen Saisonstart mit 12:0 Punkten setzte es die erste Niederlage für das Team von SGH-Trainer Frank Schmitt. Die Heddesheimer waren zwar auf Augenhöhe, aber nicht so konsequent wie in den Wochen zuvor. Bis zum 24:24 (53.) war die Partie offen, dann geriet die SGH in Unterzahl mit 24:26 ins Hintertreffen (55.). Nach dem 25:26 durch Philipp Badent lief nichts mehr, trotz phasenweise zweifacher Überzahl gelang kein Tor mehr. me
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