Viernheim. Ähnlich wie der Pokal haben auch Lokalderbys ihre eigenen Gesetze, denn nicht immer gewinnt der Favorit. Jüngstes Beispiel war die Partie in der Fußball-Kreisklasse A2 Mannheim zwischen dem TSV Amicitia 2 und der SG Viernheim, das die Hausherren verdient mit 3:2 für sich entscheiden konnten. In der flotten Partie auf dem Kunstrasenplatz des Waldstadions enttäuschten die Gäste vor einer guten Kulisse, während die Blau-Grünen nach mehreren Niederlagen ein Lebenszeichen von sich gaben.
Ob der Trainerwechsel mit verantwortlich für die Leistungssteigerung war, darf gerne diskutiert werden. Nachdem Tobias Kleiner und Markus Mandel das Handtuch geworfen hatten, stand am Sonntag Sportkoordinator Uwe Beck an der Außenlinie. Der Interimscoach konnte mit Andreij Halter, Maximilian Ort, Philipp Haas, Maximilian Beikert und David Helm allerdings gleich fünf Spieler aufbieten, die beim Landesligakader mittrainieren und dort auch schon Einsätze hatten.
Entsprechend legten die Gastgeber auch los, verpassten den Führungstreffer aber mehrfach. Überraschend deshalb das 1:0 für die Orangenen, erzielt durch ein unglückliches Eigentor, als David Helm eine Flanke an die eigene Latte lenkte und der Abpraller von Torhüter Marvin Winkenbachs Rücken hinter der Linie landete. Verdient der Ausgleich durch Maximilian Beikert. Die erneute Gästeführung erzielte SG-Torjäger Marco Buttler mit einem sicher verwandelten Handelfmeter.
Schreck verpasst Ausgleich knapp
Auch nach Wiederanpfiff waren die Hausherren tonangebend, benötigten aber bis zur 68. Minute, ehe Fynn Mandel nach Linksflanke von Philipp Hass das 2:2 markieren konnte. Verdienter Lohn dann das 3:2 durch Joel Schroth (73.). Kurz vor dem Ende dann beinahe noch das 3:3, als Steven Schreck den Ball an den Pfosten knallte. „Wir haben verdient gewonnen, wenn wir waren das aktivere Team. Die beiden Gegentreffer waren einfach Pech. Wir hätten aber die eigenen Torchancen besser nutzten müssen“, freute sich Uwe Beck dennoch über drei wichtige Punkte. Gästecoach Ralf Dalmus war nach dem Schlusspfiff sichtlich bedient. „Da haben einige Spieler heute nicht gewusst, um was es geht. In einem Derby kann man nicht so auftreten, die Niederlage ist absolut verdient.“
Wer neuer Trainer des TSV Amicitia 2 wird, das soll sich erst in der Winterpause entscheiden. „Bis dahin werden wir uns intern mit Übergangslösungen behelfen. Danach ist genügend Zeit, um nach einem neuen Mann zu suchen“, will sich Fußball-Abteilungsleiter Volker Wendt nicht unter Druck setzen lassen. JR
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