Baugenossenschaft Viernheim blickt auf erfolgreiches Jahr

Viernheim. Immer zur Jahresmitte lädt die Viernheimer Baugenossenschaft ihre Vertreterinnen und Vertreter zu einer ordentlichen Jahresversammlung ein. Erneut traf man sich im Vereinsheim des Männergesangsvereins 1846. Dabei wurde Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr abgelegt.

Auch diesmal konnte der Vorstand über zahlreiche Maßnahmen zum Ausbau und zur Verbesserung des Gebäudebestandes berichten. Außerdem wurden Überlegungen zu einem interessanten Neubauprojekt für Menschen ab 65 Jahren vorgestellt. Emotionaler Höhepunkt war die Verabschiedung des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Wolfgang Hofmann.

Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz sollen fortgesetzt werden

Unter anderem finden sich auch unterschiedliche Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung auf der Agenda der Genossenschaft wieder. So wurde der Bestand an Photovoltaik-Anlagen auf diversen Gebäudedächern weiter ausgebaut. Zwischenzeitlich produzieren Module mit einer Kapazität von über 800 Kilowatt-Peak (kWp) grünen Strom. Dieser Ausbau wird auch in den kommenden Jahren fortgeführt.

Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz wurde mit der Ausstattung aller Heizzentralen mit einem digitalen Monitoring-System getan. Mit der permanenten Erfassung von Verbrauchsdaten der Heizungsanlagen ist es nun möglich, die Einstellungen der Anlagen individuell zu optimieren. Für jede Heizungsanlage liefert das System Optimierungsvorschläge und ermittelt rechnerische Energieeinsparpotentiale.

Positiver Nebeneffekt der permanenten digitalen Messungen sind frühzeitige Warnhinweise im Falle von etwaigen Störungen der Anlagen. Noch bevor Mieter Auswirkungen in den Wohnungen spüren, ist die technische Abteilung der BG bereits über das System informiert und beauftragt Handwerker mit der Reparatur.

Erster Bauabschnitt im Bannholzgraben II abgeschlossen

Für Instandhaltungen und Verbesserungen ihrer Bestände hat die BG im Jahr 2024 insgesamt über 3,6 Millionen Euro investiert. Zusätzlich wurden die Neubauprojekte weiter vorangetrieben, sodass der erste Bauabschnitt im Bannholzgraben II erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Alle 20 Wohnungen waren zum Zeitpunkt der Fertigstellung bereits vermietet und konnten wie geplant bezogen werden.

Aber auch im betriebswirtschaftlichen Bereich hat der Vorstand erfreuliche Berichte vorgetragen. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden, der Jahresüberschuss betrug über 1,7 Millionen Euro. Ein großer Anteil floss in die Rücklagen, der verbleibende Gewinn wird als Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet. Wie in den Vorjahren beträgt der Satz 4,25 Prozent.

Dank der kontinuierlichen Investitionen hat die Baugenossenschaft mit einer Bilanzsumme von knapp über 100 Millionen Euro einen neuen Höchstwert erreicht. Durch die Eigenkapitalquote von 41,7 Prozent ist ein solides Fundament vorhanden, auch um künftig für bezahlbares und gutes Wohnen zu sorgen.

Mit den fertiggestellten Neubauten bewirtschaftet die BG aktuell 1967 eigene Wohnungen, ebenfalls ein neuer Höchstwert in der 105-jährigen Geschichte der Genossenschaft. Die Mieterfluktuation ist mit 4,5 Prozent sehr niedrig und liegt unter dem Durchschnitt vergleichbarer Wohnungsunternehmen in Deutschland. Der Leerstand ist mit 1,4 Prozent zum Jahresende ebenfalls sehr gering. Dass sich die BG Viernheim im Vergleich zu ähnlichen Wohnungsgenossenschaften im Feld der sehr gut bis gut aufgestellten Unternehmen wiederfindet, ist ein erfreuliches Feedback der Verbandsprüfer des Genossenschaftsverbandes.

Durchschnittliche Kaltmiete von 6,03 Euro pro Quadratmeter

Auch in Sachen Mietpreise zeigt sich die soziale Verantwortung der Baugenossenschaft. Mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 6,03 Euro pro Quadratmeter liegt man deutlich unterhalb den aktuellen Angeboten in Viernheim. Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat wurden von der Vertreterversammlung einstimmig entlastet.

Ein besonderer Tagesordnungspunkt war die Verabschiedung des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Wolfgang Hofmann, der die in der Satzung festgelegten Altersgrenze erreicht hat. Hoffmanns jahrelanges Wirken wurde von den Kollegen im Aufsichtsrat und vom BG-Vorstand ausführlich gewürdigt. Zu seinem Nachfolger wurde Benjamin Bläß gewählt.

Wohnanlage für Menschen ab 65 Jahren in Planung

Abschließend gab der Vorstand noch einen Einblick in die zukünftigen Planungen. So wird gerade ein Vorhaben zum Neubau einer Wohnanlage ausgearbeitet, in der ausschließlich Mieter und Mitglieder einziehen dürfen, die 65 Jahre und älter sind. Ein gemeinsamer Ort für Bewohner im gleichen Lebensabschnitt soll eine Antwort gegen die zunehmende Vereinsamung im Alter geben. Die Planungen berücksichtigen die Bedürfnisse der Zielgruppe, sodass in dem Haus die Barrierefreiheit und Barrierearmut eine wichtige Rolle spielen. Ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche für alle, ein gemeinsam nutzbarer Außenbereich sowie ein Betreuungsangebot sind Teil der Überlegungen. Das Projekt trägt den Titel „WIR – Wohnen Im Ruhestand“.