Stadtentwicklung

Planung für das Viernheimer Rathaus-Areal kann beginnen

Wie soll der Standort des alten Rathauses in Viernheim neu gestaltet werden: Die Stadtverordneten haben sich jetzt für ein mehrstufiges Verfahren ausgesprochen.

Von 
Wolfram Köhler
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Für den Standort des alten Rathauses sind gute Ideen gefragt. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. In einem mehrstufigen Planungsprozess werden Politiker, Architekten und Bürger in den kommenden Jahren den Standort des alten Rathauses neu gestalten. Das beschlossen die Stadtverordneten einstimmig in ihrer jüngsten Sitzung. Zum Auftakt – in der Phase 0 - wird sich die Verwaltung selbst Gedanken darüber machen, welche Abteilungen vor Ort in einer Art Stadthaus anzusiedeln sind. Dieses Ergebnis bildet die Grundlage für die weitere Diskussion und einen späteren städtebaulichen Ideenwettbewerb.

Altes Rathaus in Viernheim: „Eine echte Chance“

CDU-Fraktionsmitglied Inka Träger wies auf die große Bedeutung des Projekts hin. „Hier geht es nicht um ein Stück Stadtplanung, sondern um eine echte Chance. Eine Chance, mitten in Viernheim etwas Neues entstehen zu lassen, das unsere Innenstadt stärkt, belebt und in die Zukunft führt.“ Träger würdigte die von der Verwaltung „klar definierten Etappen“ des Verfahrens, die Beteiligung der Bürger sowie die fachliche Begleitung. „Gerade weil das Vorhaben so komplex ist, braucht es eine strukturierte Herangehensweise und keinen Schnellschuss.“ Ihre Fraktion sehe die Bürgerbeteiligung nicht als Pflichtübung, sondern als „wichtigen Baustein für ein gelingendes Projekt“. Wenn die Menschen frühzeitig mitdenken und mitwirken dürften, entstünden bessere Lösungen, sagte die Christdemokratin. „Und das stärkt auch die Akzeptanz des Ergebnisses.“

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Der Arbeitstitel „Neue Mitte – Viernheim“ sei treffend gewählt, befand der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Schäfer. Das Areal „im Herzen unserer Stadt“ zu entwickeln, sei „das zentrale städtebauliche Projekt der nächsten Jahre“ und für die Kommune von großer Bedeutung. Auch Schäfer hält den ersten Schritt, in dem die Verwaltung den eigenen Bedarf beschreiben soll, für äußerst relevant. Daraus ergebe sich eine „vernünftige Entscheidungsgrundlage“ für die Stadtverordneten und die Bürger. „Ich hoffe, dass es uns gelingt, mit Bürgern und Anwohnern in einem guten Dialog Ideen auszutauschen und zu guten Ergebnissen zu kommen“, erklärte der Fraktionschef. Die Zukunft des Rathaus-Standorts in der City sei schon lange ein Thema, lange habe man auf die Vorlage gewartet. „Wir gehen jetzt den richtigen Schritt.“

In den Blick nehmen die Planer eine Gesamtfläche von knapp einem Hektar. Zu dem Areal gehören das alte Rathaus aus den 1960er Jahren, das voraussichtlich abgerissen wird, eine Gaststätte und zwei Ladenpavillons an der Kettelerstraße sowie der Parkplatz Am Neuen Markt. Mit dem Baubeginn ist gemäß Zeitplan frühestens im Jahr 2028 zu rechnen. Die Kosten des Verfahrens schätzt die Verwaltung auf gut 500.000 Euro.

Musikschulgebühren steigen um bis zu 15 Prozent

In einem weiteren Tagesordnungspunkt sprach sich das Stadtparlament – ebenfalls einstimmig – dafür aus, die Musikschulgebühren zum kommenden Semester anzuheben. Abhängig vom Angebot steigen die Sätze zum 1. Oktober um bis zu 15 Prozent, die durchschnittliche Erhöhung liegt bei gut fünf Prozent. Bei gleichbleibenden Schülerzahlen bedeutet dies jährliche Mehreinnahmen für die Stadt in Höhe von 50.000 Euro. Grund für die Gebührenanpassung sind vor allem steigende Personalkosten.

Redaktion

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