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Schriesheimer Kulturkreis bietet Jazz, Poesie und Kunstausstellungen

Der Kulturkreis Schriesheim präsentiert für das Jahr 2024 ein volles und variationsreiches Programm. Zudem gibt es ein Jubiläum zu feiern: das Museum Théo Kerg wurde vor 35 Jahren gegründet

Von 
Jasper Rothfels
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Zeitlose Kunst von Weltrang in der alten Scheune: Das renommierte Museum Théo Kerg führt der Bildhauer und Galerist Tom Feritsch im Sinne von Lynn Schoene weiter - auch wenn er inzwischen an eine Nachfolge denkt. © Peter Jaschke

Schriesheim. Musik und Malerei, Mathaisemarkt-Wagen und Dichterwettstreit: Mit einer bunten Palette an Aktionen will der Kulturkreis Schriesheim (KKS) auch in diesem Jahr drinnen und draußen unterhalten und in das Museum Théo Kerg locken. Das besucherstärkste Highlight wird voraussichtlich „Schriesheim jazzt“ am 29. Juni, wenn Musikerinnen und Musiker – wahrscheinlich wie im Vorjahr auf fünf Bühnen – für Stimmung in der Altstadt sorgen. Zunächst aber hat das Team um die Erste Vorsitzende Gabriele Mohr-Nassauer am 17. Februar „Poesie & Wahnsinn“ im Angebot. Besucher des Zehntkellers erwartet an diesem Abend „eine Mischung“, zu der Poetry Slammer Philipp Herold, Liedermacherin Salma mit Sahne und „Zauberer“ Christoph Demian beitragen. „Es verspricht, ein sehr bunter Abend zu werden“, so Schatzmeister Christian Glocker.

Mitte März öffnet Museum wieder

Beim Mathaisemarkt (1. bis 10. März) ist der Verein erneut mit einer Kunstausstellung im Haus der Feuerwehr vertreten. Unter dem Titel „Mystische Anblicke“ sind dort rund 40 Werke des armenischen Künstlers Tigran Grigoryan zu sehen. Der 1967 geborene Maler lebt laut KKS-Pressesprecher Dieter Weitz seit einem Vierteljahrhundert in Deutschland, die meiste Zeit davon in Weinheim. Gezeigt wird laut Kulturkreis „vornehmlich figurative, aber auch abstrakte Malerei – in den Bereichen Porträt, Landschaft, Stillleben und Genre“.

Erneut will die KKS-Spitze zudem wieder beim Mathaisemarkt-Umzug mitmachen. „Poetry Slam – der Beifall gewinnt“, lautet das Motto des Auftritts, das auf die Wettstreite der Dichter, die Poetry Slams, anspielt, die der Verein regelmäßig organisiert. Es wird eine Fußgruppe angemeldet, die von einem Auto begleitet wird, das einen Anhänger mit themenbezogenem Aufbau zieht. Man freue sich über viele teilnehmende KKS-Mitglieder und wolle aktiv mit den Zuschauern in Kontakt kommen, so Glocker, der letzteren auch Wein und Süßigkeiten in Aussicht stellt. Das übergreifende Motto des Mathaisemarkt-Umzugs lautet „Games wide open– die Schriesheimer Spiele sind eröffnet“.

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Mitte März öffnet wieder das Museum Théo Kerg, das in diesem Jahr seit 35 Jahren besteht. Nachdem ein offenbar vorgesehener Wechsel in der Leitung doch nicht zustande gekommen ist, steht weiter Tom Feritsch dem Haus vor. Der 1946 geborene Künstler und Kunsterzieher will die Aufgabe so lange wahrnehmen, wie er kann, denkt aber auch schon an die Nachfolge. „Grundsätzlich“ suche man nach jemandem, „der das Museum übernehmen kann“, doch die Suche gestalte sich schwierig, weil es um eine ehrenamtliche Tätigkeit gehe und kompetente Leute, die dafür geeignet seien, Geld verdienen wollten. Gesucht werde jemand mit einem Bezug zu Schriesheim und zur Kunst, denn man wolle das derzeitige Niveau und Konzept beibehalten, das die Präsentation von „wirklich internationalen Künstlern“ vorsehe. Feritsch hatte die Leitung 2021 übernommen, nachdem die langjährige Museumsleiterin, seine Partnerin Lynn Schoene, gestorben war.

Vom 23. Juni bis 28. Juli zeigt das Museum dann eine Sonderausstellung mit Werken der japanischen Künstlerin Mitsuko Hoshino, die in Heidelberg lebt. Hoshino, die sich nicht auf die Malerei beschränkt, nennt auf ihrer Homepage als verbindendes Thema ihrer Arbeit die Konzentration auf die Wahrnehmung der sie umgebenden Natur. Vermutlich bei dieser Schau werden neue Stellwände für Sonderausstellungen zum Einsatz kommen, die Feritsch zufolge langgezogene, durchgängige Flächen haben und vom Boden bis zur Decke reichen. Sie ersetzen die alten Stellwände, die „sehr schwer“ seien und die die Mitarbeiter des Bauhofs nicht mehr die Treppe hinauftragen wollten.

Keine literarische Weinprobe

Die zweite Sonderausstellung präsentiert vom 8. September bis zum 13. Oktober Gemälde der Portugiesin Rute Norte. Die Malerin aus Lissabon sei eine sehr interessante Künstlerin, so Feritsch. Zuvor aber geht am 28. Juni vor dem Zehntkeller der „Poetry Slam Deluxe“ über die Bühne, laut Glocker im ähnlichen Format wie im Vorjahr. Ob es auch wieder Operngesang geben wird, steht noch nicht fest. Der KKS wolle zwar weiter Events aus dem Bereich „Klassische Musik“ anbieten, so Weitz. Es sei aber zu früh um zu sagen, ob das 2024 der Fall sein werde.

Verzichten müssen Kulturfreunde künftig auf die „Heiter-literarische Weinprobe“ mit Peter Nassauer, die sich stets großer Beliebtheit erfreute. Der Schauspieler und Regisseur hatte das Format auf eigenen Wunsch letztmals 2023 präsentiert, er blickt auf 20 ausverkaufte Darbietungen zurück. Insgesamt besuchten 2023 mehr als 2300 Menschen die KKS-Veranstaltungen, allein 1025 kamen zu „Schriesheim jazzt“, 400 zum „Poetry Slam Deluxe“.

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