Das Wichtigste in Kürze
- Der Glasfaserausbau erfolgt in sieben Teilgebieten.
- Die Deutsche GigaNetz investiert rund 14 Millionen Euro.
- Nur noch während der Bauphase sind die Hausanschlüsse kostenlos.
Schriesheim. Erst ist Mathaisemarkt in Schriesheim, dann kommt das schnelle Internet. Mit dem Ausbau des Breitbandnetzes soll spätestens im April begonnen werden. Das haben Vertreter des Unternehmens Deutsche GigaNetz und der Stadt am Donnerstag im Rathaus mitgeteilt. „Das ist das größte Infrastrukturprojekt seit 60 Jahren“, sagte Bürgermeister-Stellvertreterin Andrea Diehl (CDU).
„Es ist bereits der zweite Anlauf“, stellt der GigaNetz-Regionalleiter Sebastian Bergmann fest. Im Jahr 2023 hatte die NetCom BW versucht, das schnelle Internet zu vermarkten, verfehlte aber die angestrebte Quote und zog sich zurück. Zwar hat auch der neue Investor das selbst gesteckte Ziel nach eigenen Angaben noch nicht erreicht, spricht aber von doppelt so viele Vorverträgen. Bergmann zeigt sich zugleich zuversichtlich, dass die 35 Prozent noch in der Ausbauphase zu schaffen sind.
14 Millionen Euro werden bis 2026 in Schriesheim investiert
„Es ist an der Zeit, Fakten zu schaffen, für die Verwaltung und für die Bürger“, betont Bergmann: „Wir sind überzeugt, dass Schriesheim die wirtschaftlichen und baulichen Voraussetzungen für einen Ausbau hat.“ Immerhin investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 14 Millionen Euro. Geld, das sie idealerweise durch den Verkauf seiner Dienstleistungen wieder erwirtschaften will.
Während Mitbewerber die Quote anhand der Adresspunkte ermitteln, setzt die GigaNetz auf Wohneinheiten. Wenn in einem Mehrfamilienhaus gleich acht oder mehr Kunden angeschlossen werden, rechnet sich das schneller. Dass der Ausbau jetzt trotzdem beginnt, sieht Bergmann auch als Vorschuss. Schriesheim sei durch seine Kompaktheit und die Nähe zu Dossenheim attraktiv für GigaNetz. In Dossenheim beginnt der Ausbau am 24. März. Zudem sei die Weinstadt Bindeglied in der Nord-Süd-Achse von Laudenbach im Norden über Hemsbach und Weinheim bis nach Dossenheim im Süden.
Der Glasfaser-Ausbau in Schriesheim erfolgt in sieben Abschnitten
Für den Ausbau hat das Unternehmen die Stadt in sieben Teilflächen aufgeteilt, die nach und nach in Angriff genommen werden. Es beginnt mit dem Bau der Verbindung vom Backbone (Hauptstrang) an der A5 über die Aussiedlerhöfe in den Rindweg. „Wir bauen immer am liebsten mit Licht im Rücken“, erklärt Baumann die Vorgehensweise. Also kommt zuerst die Hauptleitung, dann ist die Herstellung der Hausanschlüsse dran. Eines hat der Anbieter allerdings aus der Erfahrung bisheriger Projekte geändert: Er beginnt in Absprache mit den Kunden mit der Verkabelung auf deren Privatgrundstücken und baut erst danach den dicken Glasfaserstrang mit Drähten für jeden potenziellen Abnehmer in dem Bereich. „Da schaffen wir rund 100 Meter an einem Tag“, verspricht Bergmann.
Während der Bauphase sind die Hausanschlüsse kostenlos, danach können sie sehr schnell viel Geld kosten. 2000 Euro und mehr sind möglich, je nach Aufwand. Schon deshalb lohnt sich für Kunden jetzt ein Abschluss. Denn die Gebühren, die sie innerhalb der ersten 24 Pflichtmonate zahlen, liegen deutlich unter diesem Betrag. Anschließend können sie problemlos zu einem anderen Anbieter wechseln, wenn sie das möchten.
Wenn die Bagger rollen, wird in Schriesheim das Geschäft angekurbelt
Wenn erst einmal die Bagger rollen, dann rechnet auch der örtliche Projektleiter Matthias Klassen mit weiteren Kunden: „Die Leute wollen Glasfaser, aber bevor sie unterschreiben, wollen sie sehen, dass wir bauen.“ In den ersten beiden Teilbereichen im Nordwesten der Stadt sollen die Arbeiten bis Juni oder Juli abgeschlossen sein. Danach kommt das schnelle Internet in der Regel spätestens innerhalb von 90 Tagen. Erst, wenn das Signal ankommt, müssen die Kunden monatlich zahlen.
„Ende 2026 ist Schriesheim vollständig ausgebaut“, verspricht Bergmann. „Wir sehen das sehr, sehr positiv“, freut sich die Bürgermeister-Stellvertreterin. Glasfaser sei wichtig für die Zukunft, gerade auch im Hinblick auf Homeoffice. Sie selbst hat ebenfalls schon bestellt. „Ich wohne in Polygon 2“, verrät Diehl auf Nachfrage. Sie wird also mit bei den ersten in Schriesheim sein, die in Lichtgeschwindigkeit durchs Internet surfen und Daten übertragen können.
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