Schriesheim/Ladenburg. Der Glasfaser-Ausbau kommt in der Region unterschiedlich gut voran. Jüngste Beispiele dafür sind Ladenburg und Schriesheim. In Schriesheim hat die Deutsche Giganetz die Nachfragebündelung bis 28. Oktober verlängert, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Hintergrund ist, dass das Unternehmen die für den Ausbau nötige Quote von 35 Prozent noch nicht erreicht hat. Mit aktuell 20 Prozent gibt es großen Nachholbedarf. Glasfaserkabel sind eine Voraussetzung für schnelles Internet.
Zum Hintergrund: Die Deutsche Giganetz finanziert den Ausbau selbst. Das Geld holt sie wieder herein, indem sie direkt mit den Endkunden Telefon- und Internetverträge abschließt (Mindestlaufzeit zwei Jahre). Damit sich das Ganze rechnet, gibt es eine Mindestquote – ebenjene 35 Prozent der Haushalte. Wer sich während der Nachfragenbündelung für einen solchen Vertrag entscheidet, zahlt für den Anschluss nichts. Dass es in der Schriesheimer Kernstadt Probleme gibt, genug Menschen zu überzeugen, ist nicht neu. Die NetcomBW war gescheitert, weshalb die Giganetz eingesprungen war. Nur im Ortsteil Altenbach hatte die NetcomBW die Quote erreicht und baut dort jetzt auch aus.
Die Giganetz ist am Schriesheimer Rathaus mit einem Infostand vertreten (immer mittwochs, 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr, Infos: deutsche-giganetz.de/schriesheim). Nach den Sommerferien soll ein Bürgerdialog stattfinden, Details folgen.
Den Glasfaserausbau in Ladenburg übernimmt das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) aus Ismaning bei München – und das für die Stadt Ladenburg „weitestgehend kostenneutral“. Das hat der Gemeinderat am vergangenen Mittwoch einstimmig beschlossen. Nach intensiven Gesprächen, die nach Auskunft von Bürgermeister Stefan Schmutz eineinhalb Jahre in Anspruch genommen hatten, sei man „am Ende der Suche“ angelangt.
Im November hatte sich in Ladenburg auch die Giganetz vorgestellt. Im Gegensatz zum Mitbewerber verzichtet UGG auf Vorvermarktung, Nachfragenbündelung und das Erreichen einer Mindestquote. Der Grund: Hinter UGG stehe ein milliardenschweres Gemeinschaftsunternehmen des großen deutschen Versicherers Allianz und des spanischen Mobilfunkanbieters Telefónica mit der Marke O2. Das sagte UGG-Expansionsmanager Jörg Ellerbrok als Sitzungsgast. Nach einer Planungsphase soll der schrittweise Ausbau in Ladenburg im Frühjahr 2025 losgehen und rund 24 Monate dauern, falls das Wetter mitspiele.
Anbieter plant Infostände in Ladenburg
Ellerbrok verspricht ein stabiles, zukunftstaugliches und grundsätzlich anbieterneutrales Netz. Bislang sei der Hausanschluss aber nur dann kostenfrei, wenn man sich rechtzeitig für O2 als Tarifpartner entscheide. Gespräche mit anderen Anbietern liefen derzeit noch. Es sei inzwischen gesetzlich vorgeschrieben, dass die Umschaltung reibungslos funktioniere. Allerdings blieben die jüngsten Ladenburger Neubaugebiete, wo die Telekom Vectoring-Technik verbaut habe, außen vor: Man überbaue kein vorhandenes Glasfasernetz. Infostände und -veranstaltungen seien geplant. „Wir kündigen das über alle möglichen Medien an“, sagte Ellerbrok.
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