Schriesheim

Anna Scheid ist Schriesheims neue Weinkönigin

Neue Weinkönigin wird die 19-jährige Anna Scheid. Emélie Ewald und Maren Gadzalli sind ihre Prinzessinnen

Von 
Konstantin Groß
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Vorfreude auf den anstehenden Mathaisemarkt: Künftige Weinkönigin Anna Scheid (M.) mit ihren Prinzessinnen Maren Gadzalli (l.) und Emélie Ewald. © Marcus Schwetasch

Schriesheim. Schriesheims neue Weinhoheiten stehen fest: Weinkönigin 2024/25 wird die 19-jährige Anna Scheid, die derzeit an der Universität Mannheim Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert. Als ihre Prinzessinnen fungieren die Studentin Emélie Ewald (21), die die gleichen Fächer an der SRH Heidelberg belegt hat, und Maren Gadzalli (18), die in Kürze ihr Fachabitur ablegt.

Die in der Weinstadt jeweils mit Spannung erwartete öffentliche Bekanntgabe dieser drei Namen erfolgte am Freitagabend vor den Honoratioren des Ortes im Rahmen einer traditionellen Zeremonie im historischen Zehntkeller. Die feierliche Krönung findet zur offiziellen Eröffnung des Schriesheimer Mathaisemarktes am 1. März im Festzelt statt.

Gewählt wurden die Weinhoheiten – wie seit 1953 üblich – durch Vorstand und Aufsichtsrat der Winzergenossenschaft. „Bei der Wahl der Weinkönigin gab es diesmal zwei Kandidatinnen“, berichtet WG-Geschäftsführer Manuel Bretschi auf „MM“-Frage. Bei dieser Abstimmung – Gegenkandidatin war aber keine ihrer jetzigen Prinzessinnen – ging Anna Scheid als Siegerin hervor; im Sommer hatte sie sich bei der WG für das Amt beworben.

Erfahrung als Weinprinzessin

2022/23 war sie bereits Weinprinzessin, entschied sich damals aber dafür, nicht sofort danach als Weinkönigin zu kandidieren, sondern erst einmal zu reisen. Drei Monate lang war sie unterwegs in Irland, Portugal, Kanada, Panama und Costa Rica; hier engagierte sie sich in einem Schutzprojekt für Schildkröten.

Der Verzicht auf eine unmittelbare Kandidatur als Weinkönigin „war eine sehr schwere Entscheidung“, bekennt sie: „Doch im Nachhinein bin ich sehr glücklich darüber.“ Und auch darüber, die Amtszeit als Königin jetzt nachholen zu können: „Als Kind hätte ich mir nicht vorstellen können, das machen zu dürfen.

Die neuen Schriesheimer Weinhoheiten in Kürze

Name: Anna Scheid

Amt: Weinkönigin

Alter: 19

Eltern: Annette Edelmann-Scheid und Gerd Scheid

Beruf: Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim. Nebenbei Aushilfe in der Vinothek der Winzergenossenschaft

Hobbys: Musik (Trompete, Klavier), Sport (Bouldern)

Bezug zum Wein: Familie seit Generationen im Weinbau tätig; sie selbst ist Mitglied der Jungwinzer-Gruppe „Bergstreet Guys“

Lieblingswein: Weißburgunder, Jungwinzerinnen-Riesling

 

Name: Emélie Ewald

Amt: Weinprinzessin

Alter: 21

Eltern: Anna und Stefan Ewald

Beruf: Studium in Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH in Heidelberg

Hobbys: Sport (Handball), Musik (Sängerin in einer Band)

Bezug zum Wein: Seit klein auf im familiären Wingert aktiv, Großvater Friedrich Ewald war viele Jahre Vorsitzender der Winzergenossenschaft, Tante Nadja 2000 Millenniums-Weinkönigin

Lieblingswein: Jungwinzer-Riesling vom Schlossberg

 

Name: Maren Gadzalli

Amt: Weinprinzessin

Alter: 18

Eltern: Ute und Ralf Gadzalli

Beruf: Schülerin an der Helen-Keller-Schule in Weinheim unmittelbar im Abschlussjahrgang des Fachabiturs; nebenbei Servicekraft in der Weinstube Müller

Hobbys: Backen, Katzen, Zeit mit Freunden und Familie verbringen

Bezug zum Wein: Durch die Großeltern (Else und Wolfgang Kneier), mehrere weibliche Vorfahren/Familienmitglieder waren bereits Weinhoheiten, zuletzt Schwester Luisa in der Amtszeit 2022/23 Prinzessin

Lieblingswein: Grauburgunder

Stolz ist natürlich auch ihre Familie. Die 19-jährige entstammt einer alteingesessenen Schriesheimer Familie, die im Leben des Ortes tief verwurzelt ist. Vor allem dank ihres Großvaters Hans Edelmann, engagiert im Traditions-Gesangverein Eintracht, der dieses Jahr 125. Jubiläum feiert. Auch Vater Gerd ist dort Sänger, Mutter Annette als Souffleuse bei dessen überörtlich bekannten Theateraufführungen im Einsatz.

Lange Familientradition

Anna selbst ist vor allem musikalisch engagiert. Sie spielt Trompete im Evangelischen Posaunenchor und im Bläserkreis der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.

Der Weinbau ist ihr, wie vielen ihrer Vorgängerinnen, in die Wiege gelegt. Die Familie bewirtschaft einen kleinen Wingert mit zehn Reihen Silvaner am Kuhberg, sie selbst ist in der Jungwinzer-Gruppe „Bergstreet Guys“ aktiv und dort Mitorganisatorin des Events „Rebenbeben“. In ihrer Freizeit hilft sie seit September in der Vinothek der Genossenschaft.

Beruflich schlägt Anna aber einen anderen Weg ein: Derzeit studiert sie Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Mannheim. In der Quadratestadt studiert übrigens auch ihr Freund Leo Günther, und zwar Chemische Technik an der Hochschule Mannheim.

Medien- und Kommunikationsmanagement, allerdings in Heidelberg an der SRH, studiert seit Oktober auch ihre Prinzessin Emélie Ewald. Doch schon jetzt kann die 21-Jährige eine eindrucksvolle berufliche Vita vorweisen: Nach dem Abi am Heinrich-Sigmund-Gymnasium zog es sie im Alter von 18 Jahren hinaus in die Welt. Immerhin spricht sie drei Fremdsprachen: Englisch, Französisch und Schwedisch – denn die Familie ihrer Mutter stammt aus Schweden. Emélie lebte ein Jahr im Ausland, in Paris, Barcelona, Madrid und Mailand, arbeitete als Model, finanzierte ihren Aufenthalt und auch ihre Studiengebühren für die SRH.

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„Nach Abschluss meines Studiums würde ich gerne Fernseh- bzw. Sportmoderatorin werden“, berichtet Emélie. Für Sport nämlich hat sie mit Sicherheit eine Ader, spielt sie doch seit langem Handball beim TV Schriesheim und in der Ersten Damenmannschaft aktuell in der Verbandsliga. Neben Sport gehört ihre Liebe der Musik: Sie singt in einem Duo mit Theo Werner und in der Rock-Band „Crushing Jars“, die etwa am letzten Straßenfest-Sonntag am Stadtbrunnen gespielt hat.

Was die Verbindung zum Wein angeht, so ist mit dem Nachnamen Ewald eigentlich schon alles gesagt: Großvater Friedrich war viele Jahre Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft und der Volksbank Kurpfalz, dessen Tochter/Emélies Tante Nadja im Jahre 2000 Millenniums-Weinkönigin. Als Kind war Emélie bereits kleine Prinzessin beim Mathaisemarkt und im familiären Wingert aktiv: „Schon früh saß ich mit auf dem Traktor“, erzählt sie.

Eine reiche Ahnengalerie im Bereich Weinbau kann auch Maren Gadzalli aufweisen. In Leutershausen und Großsachsen bewirtschaftet ihre Familie zwölf Weinberge mit den Sorten Müller und Grauburgunder, Roten und Rosé. Gleich mehrere weibliche Verwandte – Elfriede Gadzalli und Marens Mutter – finden sich in der Liste der Weinhoheiten, zuletzt ihre Schwester Luisa als Prinzessin 2022. Maren selbst war kleine Prinzessin, derzeit jobbt sie im Service der Weinstube Müller.

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Hauptberuflich drückt die 18-Jährige aber noch die Schulbank, und zwar in der Helen-Keller-Schule Weinheim. Im Mai/Juni wird sie dort die Fachhochschulreife ablegen mit Schwerpunkt Gesundheit. Damit ist man ja fast beim Weinbau, könnte man scherzen. „Könnte ich mir durchaus vorstellen“, meint Maren.

Eine Herausforderung ist für die Drei sicher, ihre Termine im Verlauf des Jahres mit ihrer Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Besonders im Sommer ist die Termindichte eng. „Dann sind jedes Wochenende zwei bis drei Termine“, weiß Anna. Die SRH, an der Emélie studiert, hat ja im Sommer kürzere Semesterferien als die Universitäten. Und Maren hat im Mai und Juni ihre Prüfungen für das Fachabitur: „Da wird es schon mal Termine geben, wo ich sagen muss: Das geht leider nicht.“

Hauptsache keine Kälte

Mit welchen Gefühlen sehen die Drei ihrer neuen Aufgabe entgegen? „Durch mein Prinzessinnen-Jahr konnte ich bereits viele Erfahrungen sammeln“, betont Anna: „Ich bin also ganz gut vorbereitet.“ Den März-Mathaisemarkt kennt sie aber noch nicht im Amt. Denn als Weinprinzessin wurde sie beim – wegen Corona als Ersatz-Mathaisemarkt nachgezogenen – Stadtfest im Sommer 2022 gekrönt. Vor allem blickt sie mit Respekt auf die „Fülle an Terminen“, die nun an den zehn Festtagen anstehen: „Da besteht ja kaum Zeit für Regeneration“, ahnt sie.

„Ich habe im vergangenen Jahr schon mal geübt“, schmunzelt Emélie. Sie hofft vor allem, „dass es nicht so kalt ist und keine von uns krank wird.“ Ansonsten geht sie „mit Vertrauen auf uns selbst“ ans Werk: „Im Endeffekt muss man alles auf sich zukommen lassen.“ Maren kann sich bei Bedarf auf den Ratschlag ihrer Schwester Luisa verlassen.

„Das Wichtige sind ja nicht so sehr theoretische Grundkenntnisse über den Weinbau“, betont WG-Geschäftsführer Bretschi: „Sondern, dass sie die Liebe zum Wein rüberbringen können.“ Und das ist bei diesem harmonischen Team sichtlich der Fall. Und dieses Engagement wird bei den beiden Prinzessinnen nicht mit dieser Amtszeit enden: Emélie und Maren bekunden bereits Interesse, im nächsten Jahr zur Weinkönigin aufzurücken.

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