Innenstadt. Die neue Kletteranlage auf dem Herschelplatz, die wie berichtet kurz vor Ferienbeginn fertig wurde, ist der Hit für die Schülerinnen und Schüler der Maria-Montessori-Schule. Über Holzringe zum Klettern und zum Sitzen, Kletternetze oder eine gebogene Leiter geht es in der Pause hoch und über eine Stangenrutsche wieder runter. Der neu hergestellte Spielplatz ist ab sofort auch wieder für die Öffentlichkeit nutzbar. Außerhalb der Ferien wird er von Montag bis Freitag als Pausenhof genutzt. An Nachmittagen, schulfreien Tagen sowie an Wochenenden ist der Spielplatz dann für alle offen.
Erste Bürgermeisterin: Bei Umbau des Herschelplatzes das Beste aus den Gegebenheiten gemacht
„Durch die Umbaumaßnahmen wurde angesichts der vorhandenen Gegebenheiten vor Ort das Beste daraus gemacht“, fand Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell. Rund 200.000 Euro seien in die Umbaumaßnahme investiert worden. „Die neue Kletteranlage aus Metall und Holz mit einem angehängten schattenspendenden Sonnensegel nimmt die Architektur des Platzes auf“, erklärte die Bürgermeisterin. Neu hinzugekommen seien zudem ein Stufenreck, eine Stehwippe sowie ein Tischkicker, der für den Außenbereich geeignet ist. „Insgesamt wurde das Maximale rausgeholt aus dem Platz“, meinte Pretzell. Auf dem Spielgelände seien viele Spielmöglichkeiten für verschiedene Altersgruppe möglich – wenn auch ein bisschen mehr für ältere Kinder, „Aber es gibt ja noch einen weiteren Spielplatz in der Nähe im Lameygarten für kleinere Kinder, von da passt es gut zusammen“, glaubte Pretzell. Erfreulich sei der Platz durch die schönen Farben am Gerüst und dem Fallschutz darunter. „Auch dass Beleuchtung da ist, ist wichtig“, betonte die Bürgermeisterin.
Warum Eltern und Lehrer der Maria-Montessori-Schule nicht so glücklich mit dem Herschelplatz sind
Sonderschulrektorin Nicole Mastenbroek wies erneut darauf hin, dass die Schule noch andere Wünsche gehabt habe, die nicht so umgesetzt worden seien. Dabei ging es vor allem um die Verschmutzung des Platzes durch Jugendliche und Erwachsene in der Nacht, was nicht zuletzt auch ein „Riesensicherheitsproblem“ sei: „Erbrochenes, Spritzen und Glas muss unser Hausmeister jeden Morgen vor Schulanfang beseitigen“, klagten Mastenbroek und die Elternbeiratsvorsitzende Isabell Belser. Schulleitung und Eltern würden sich wünschen, dass der Spielplatz nachts abgeschlossen wird. Sie hätten dahingehend auch schon ein Gespräch mit Bauleiterin Daniela Machmer und Projektleiterin Marit Reichelt vereinbart. Dazu erklärte Oliver Sachs, Leiter der Abteilung Planung und Bau des Stadtraumservice Mannheim: „Es gibt unterschiedliche Ansprüche. Die Schüler werden den Spielplatz sicher auch gern am Wochenende und späten Nachmittag nutzen – das ist eine Frage der Abwägung.“ Der Platz sei schon alt – nach dem ursprünglichen Modell sei der Platz auch da für die Öffentlichkeit. „Wir haben versucht, den Platz zu verbessern“, sagte er.
Heute hat man eine andere Sicht, wie und wo Tiefgaragen angelegt werden können. Die unter dem Herschelplatz würde man viel tiefer legen.“
Markus Roeingh, Leiter Fachbereich Stadtraumservice Mannheim, erklärte: Das muss man noch mal besprechen und strukturell noch mal prüfen. Der Platz dürfe auch nicht in „Wildwestmanier“ missbraucht werden. Zum anderen ging es bei dem Termin auch wieder um das Thema Begrünung des Platzes, beispielsweise durch Bäume, um dort im heißen Sommer mehr Schatten zu haben. Doch das ist nicht möglich wegen der geringen Traglast der nur 36 Zentimeter Decke der darunter befindlichen Tiefgarage (wir berichteten). Dazu erklärte Hanno Ehrbeck, Leiter des Fachbereichs Geoinformation und Stadtplanung der Stadt Mannheim: „Heute hat man eine andere Sicht, wie und wo Tiefgaragen angelegt werden können. Die unter dem Herschelplatz würde man viel tiefer legen“. Markus Roeingh antwortete „Wir sind uns einig, dass künftige eine tiefere Deckung gemacht werden sollte, aber das macht das auch viel teurer.“
Tiegarage unter dem Herschelplatz: Baumpflanzungen sind nicht möglich
Die Tiefgarage unter dem Herschelplatz sei 2001 fertig gewesen – das sei fast 25 Jahre her. Aus damaliger Sicht sei es darum gegangen, dass der Herschelplatz kein Parkplatz mehr ist, sondern dass man offenen Raum und Schulhof gerne verbinden wollte. Sie hätten vor der Umbaumaßnahme auch über die Öffnung des Bodens diskutiert.
„Doch das hätte Risiken bezüglich der Dichtigkeit der Tiefgaragendecke mit sich gebracht“, sagte Roeingh. Ein befestigter Boden bedeute zwar ein Problem, wenn Menschen sich dort an heißen Sommertagen aufhalten. Doch ein fester Boden biete andererseits auch mehr für Bewegung, mithin beispielsweise für Inliner und Skater mehr Aufenthaltswert. Sie hätten auch einen Riesenbaumkasten geprüft. „Doch das geht nicht. Wenn, dann kann man nur kleinteilig begrünen“, bedauerte Roeingh.
Was die Maria-Montessori-Schule zur Verschönerung des Herschelplatzes beitragen möchte
Sonderschulrektorin Mastenbroek erklärte, sie planten im Oktober ein weiteres Projekt zur Begrünung des Platzes mit kleineren Blumenkübeln. Außerdem gehe es darum, die Eisenbänke zu entfernen und durch selbstgebaute Holzbänke wie unter dem Glasdach zu ersetzen. Außerdem plane die Schule im Herbst noch ein Projekt zur Bemalung des Bodens. „Wir treffen uns noch mal mit Bauleiterin Machmer und Projektleiterin Reichelt, um da noch mal den Platz ein bisschen besser zu machen“, sagte Mastenbroek. Insgesamt aber sei der Platz kinderfreundlicher als vorher.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-stadtteile-wie-die-neuen-spielgeraete-auf-dem-mannheimer-herschelplatz-ankommen-_arid,2324581.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html