Futurraum

Was sich Rheinauer für ihren Stadtteil wünschen

Ein Fitness-Studio, mehr Geschäfte, mehr Gastronomie, aber auch einen Treffpunkt für Jugendliche – das wünschen sicher Bewohner des Mannheimer Stadtteils Rheinau.

Von 
Thorsten Langscheid
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Blick in die Relaisstraße. © Thorsten Langscheid

Rheinau. Könnte man nicht die evangelische Versöhnungskirche als Treffpunkt für Jugendliche öffnen? Oder ein Fitness-Studio auf der Relaisstraße eröffnen? So lauten zwei von zahlreichen Ideen, die bei einem Workshop im Ramen des Projekts Futurraum zur nachhaltigen Entwicklung der Ortskerne der Mannheimer Stadtteile Vogelstang, Schönau und Rheinau gesammelt und mit ausgewählten Rheinauern diskutiert wurden. Im Bezirksbeirat stellte Petar Drakul, Beauftragter des Oberbürgermeisters für die Innenstadtentwicklung, das speziell für die drei ausgewählten Stadtteile zugeschnittene Projekt vor.

„Die Zufriedenheit mit dem Warenangebot und Dienstleistungen im Stadtteil Rheinau fällt neutral aus“
Petar Drakul Beauftragter des Mannheimer Oberbürgermeisters für die Innenstadtentwicklung

Gemeinsam mit Quartiersmanagerin Christiane Rudic hatten Drakul und die beauftragte Agentur Hackathon nach Ideen gefragt, aber auch eine Art Bestandsaufnahme gemacht. Knapp 11.000 Menschen leben in Rheinau Mitte, die Wohnverhältnisse sind sehr unterschiedlich und teilweise schwierig. Der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund liegt bei knapp 60 Prozent, bei den unter 18-jährigen sogar bei über 75 Prozent. Einige interessante Einzelergebnisse aus den Befragungen und Workshops sind, dass die Rheinauer oft in den Läden der Relaisstraße einkaufen gehen, 73 Prozent aber am liebsten das Auto benutzen. Nur 11 Prozent geben an, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. „Die Zufriedenheit mit dem Warenangebot und Dienstleistungen im Stadtteil fällt neutral aus“, so Drakul.

Bestandsaufnahme in Mannheim-Rheinau: Es fehlen zahlreiche Branchen im Stadtteil

Es fehlen Schuhgeschäfte, Schreibwarenhandlungen und Buchhandlungen. Ein Großteil der Teilnehmenden habe sich unzufrieden mit dem gastronomischen Angebot gezeigt. Allerdings würden Freizeit- und Kulturangebote sehr wenig genutzt. Nur 21 Prozent der Befragten fühlen sich grundsätzlich sicher in Rheinau-Mitte. 75 Prozent zeigten sich unzufrieden bis sehr unzufrieden mit der Sauberkeit, besonders auffällig sei der Müll auf den Straßen, Sperrmüll und Hundekot.

In den Zielbildern, die diskutiert wurden, habe man nach Ideen gesucht, die zuvor festgestellten Missstände zu beheben. Diese reichen vom Treff für Jugendliche in der Kirche bis hin zur „Rheinau-App“ mit Informationen über den Stadtteil.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

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