Konzert

„Musik-Welten“ zeigt Vielfalt der Mannheimer Neckarstadt

Für das Herbstkonzert von „Musik-Welten“ in der Mannheimer Diakoniekirche Luther kommen unterschiedliche Menschen zusammen. Wie vielfältig auch die Lieder-Auswahl ist.

Von 
Astrid Schwörer
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Musikerinnen und Musiker erschaffen neue „Musik-Welten“ in der Lutherkirche im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt West. © Astrid Schwörer

Neckarstadt West. Mit der Veranstaltung „Musik-Welten“ hat das COMMUNITYartCENTER eine Konzertreihe etabliert, die auf einem hohen künstlerischen Niveau ein vielfältiges Publikum anspricht. Für das Herbstkonzert war die Diakoniekirche Luther ein besonderer Ort für die Begegnung von Menschen unterschiedlichster Lebenssituationen.

„Schön, dass ´Musik-Welten´ endlich wieder hier stattfindet“, freute sich Annette Dorothea Weber, die zusammen mit Mike Rausch für die Inszenierung verantwortlich war. Sie versprach: „Wir bespielen den ganzen Kirchenraum“. Man wolle ein niederschwelliges Format anbieten, bei dem Menschen mit verschiedenen Hintergründen zusammenkommen, erklärte Weber. Für die Besucherinnen und Besucher sei es eine gute Gelegenheit, sich in zwangloser Atmosphäre zu treffen und Musik zu hören. Rausch ergänzte, die Choreografie des Abends solle Musik, Raum und Licht zu einem ganzheitlichen Erleben verschmelzen.

Michele Ciccimarra versetzt sein Cupaphon in der Mannheimer Diakoniekirche Luther in Schwingungen. © Astrid Schwörer

Die Künstlerinnen und Künstler öffneten eine klingende Wundertüte: Eigenkompositionen trafen auf Volkslied und Klassik. Mit Stücken aus mehreren Genres überwanden sie musikalische Grenzen und schufen ein Gesamtkunstwerk. Sie bewegten sich mit ihren Instrumenten durch den Raum, gingen aufeinander ein und ließen ganz neue Arrangements entstehen.

Zunächst zurückhaltend, dann mit immer drängenderen Schlägen eröffneten Michele Ciccimarra und Peter Hinz an den Percussions den Abend. Melodiöse Trompetenklänge schwebten von der Empore herab, wo Johannes Stange die ersten Takte von Maurice Ravels „Bolero“ blies. Gleich darauf der nächste Stilwechsel: vom Kirchenportal aus näherte sich Akkordeonist Tobias Escher mit dem Klezmer „Man in a Hat“.

Besucher von „Musik-Welten“ in der Mannheimer Neckarstadt: „Das Konzert passt perfekt in unseren bunten Stadtteil“

Auf seinem Weg nach vorne schlossen sich die anderen Instrumente an, um sich schließlich in einem energiegeladenen Zusammenspiel am ehemaligen Altarraum zu treffen. Das nächste Stück hätte nicht kontrastreicher sein können: Ciccimarra erzeugt auf seinem Cupaphon leicht wummernde und nachschwingende Töne und breitete einen sphärischen Klangteppich aus.

Leise, fast klagend erhob sich eine Melodie aus der Mitte der Bankreihen. Güldeste Mamaç an der Violine und Hinz mit der Trommel bezauberten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit dem bildhaften und ausdrucksstarken Lied „Over the Turquoise Sea“. Immer wieder entstanden überraschende Momente. Bei „A Ground“ übernahmen Gitarre, Violine und Saxofon abwechselnd das Thema, bevor Steffen Dix seinem Sopransaxofon kunstvolle Improvisationen entlockte.

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Vom verhaltenen Anfang bis zum äußerst intensiven Schluss steigerte sich die Intensität, mit der Mamaç den Billie Holiday Song „Strange Fruit“ interpretierte. Gleich darauf erhellten die Scheinwerfer die Nische, in der Stange am Flügelhorn und Gitarrist Markus Herrmann das melancholische „Adagio“ von Johann Sebastian Bach anstimmten.

Mit dem beschwingten bulgarischen Volkstanz „Gankino Horo“ verabschiedeten sich die Musikerinnen und Musiker von einem begeisterten Publikum. „Das Konzert passt perfekt in unseren bunten Stadtteil“, lobte Besucher Peter Glaser beim Hinausgehen. „Es war ein toller Lichtblick an diesem trüben Tag“, meinte seine Tochter Annemarie zufrieden.

Freie Autorin

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